Am 10. Januar werden zusätzliche Quartiere für die Flattermänner im Stadtwald geschaffen. Aber auch im eigenen Garten kann man etwas für die bedrohten Tiere tun.
(ty) Im Kreis Neuburg-Schrobenhausen werde der Fledermaus-Schutz großgeschrieben, versichert das Landratsamt und betont: "Seit den 1990er-Jahren kümmern sich Naturschutz-Behörden und Ehrenamtliche um die kleinen Säugetiere." Insgesamt 18 verschiedene Arten dieser Flattermänner seien bislang nachgewiesen worden, darunter das Große Mausohr und die Zwergfledermaus. Dennoch seien diese Tiere "aus vielerlei Gründen in ihrem Bestand bedroht". Mit einer Aktion am Samstag, 10. Januar, sollen die hiesigen Fledermäuse unterstützt werden: Im Stadtwald von Schrobenhausen werden Quartiere für sei geschaffen – freiwillige Helfer sind willkommen. Nachfolgend die Details zu diesem Arbeits-Einsatz sowie Tipps für einen fledermaus-freundlichen Garten.
Weshalb sind Fledermäuse überhaupt in ihrem Bestand bedroht? "Neben Nahrungs-Mangel, verursacht durch Insekten-Sterben, und Licht-Verschmutzung, ist ein weiterer wichtiger Faktor der Quartier-Mangel. Denn Fledermäuse benötigen für jede Jahreszeit viele verschiedene Unterkünfte", heißt es aus dem Landratsamt. "Sie sammeln sich im Frühjahr, Sommer, Herbst und Winter jeweils in unterschiedlichen Quartieren, teilweise sogar getrennt nach Geschlecht." Diese Quartiere seien aber mittlerweile Mangelware. "Baumhöhlen und -spalten, alte Dachstühle und Gebäudespalten nehmen ab und stellen die Flugkünstler vor ein Problem." Dieser Entwicklung wolle man durch künstliche Fledermaus-Kästen entgegentreten.
Je nach Größe und Material könnten diese Fledermaus-Kästen die verschiedenen Ansprüche der einzelnen Arten nachbilden, sodass diese in Zukunft wieder häufiger in der Dämmerung zu sehen sein sollen. Für Samstag, 10. Januar, ist nach Angaben der Landkreis-Behörde eine Aktion geplant, bei der freiwillige Helfer solche Fledermaus-Kästen in zwei bis drei Metern Höhe an Bäumen montieren. Hierfür stelle die Stadt Schrobenhausen einen Bereich im Stadtwald zur Verfügung. Hier können die Kästen ungestört hängen und von Fledermäusen besiedelt werden. "Zur Dokumentation werden die Standorte der Kästen genau festgehalten, wodurch keiner vergessen wird", wird erklärt. "So lassen sich auch die vorkommenden Arten sehr gut untersuchen."
Für diese Aktion sei man jedoch auf Mithilfe angewiesen. "Es werden noch freiwillige Helfer gesucht, die ein Herz für Fledermäuse haben", heißt es aus dem Landratsamt. Interessierte können sich bei Anna Pfahler vom Naturschutz-Sachgebiet melden; sie sei per E-Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! erreichbar. Treffpunkt für die Aktion am 10. Januar sei um 14 Uhr der Parkplatz am Schützenheim in Schrobenhausen-Königslachen (Schießstätte 1). Das erforderliche Material werde vom Landratsamt gestellt, nur für handwerkliche Aufgaben geeignete Kleidung sollte mitgebracht werden. Wer an diesem Nachmittag keine Zeit, aber dennoch Interesse an dem Thema habe, könne sich ebenfalls bei Anna Pfahler melden.
Wer im eigenen Garten etwas Gutes für Fledermäuse tun will, für den haben die Fachleute aus dem Landratsamt folgende Tipps:
- "Manchmal ist weniger mehr: Zwei Mal Wiese mähen im Jahr reicht aus, um auf Dauer ein buntes Blüten-Angebot aus Wildblumen und damit ein gutes Nahrungs-Angebot an Insekten zu schaffen.
- Zusätzlich können Bäume mit Höhlen und totem Holz stehen gelassen werden und fördern so das Quartier- und Nahrungs-Angebot.
- Verzichten sie lieber auf Pflanzenschutz-Mittel, oft können alte Hausmittel Abhilfe schaffen.
- Auf unnötige Lichtquellen kann ebenso verzichtet werden, die verbleibenden können insekten-freundlich gestaltet werden.
- Außerdem kann das Quartier-Angebot durch Fledermaus-Kästen an Bäumen und an Gebäude-Fassaden erweitert werden."