In anderer Sache zur Fahndung ausgeschrieben, war sie in München in körperliche Auseinandersetzungen verwickelt und ging Gesetzeshüter an. Laut Polizei war sie zuvor schon mit Gewalt- und Sexual-Delikten straffällig geworden.
(ty) Eine bereits wegen Gewalt- und Sexual-Delikten polizeibekannte 15-Jährige, die obendrein zur Fahndung ausgeschrieben war, hat sich diese Woche am Hauptbahnhof in München weiteren strafrechtlichen Ärger eingehandelt. Laut Bundespolizei schlug sie zunächst eine 22-Jährige. Dann bedrohte und beleidigte sie die angerückten Einsatzkräfte, trat einer Beamtin gegen das Schienbein und schlug nach zwei weiteren Beamten. Nach offiziellen Angaben wurden die drei Gesetzeshüter jeweils leicht verletzt. Die rabiate Jugendliche war gesucht worden, weil sie aus einem Jugendheim in Neuburg an der Donau verschwunden war.
Nach Angaben der örtlichen Bundespolizei-Inspektion war es am späten Dienstagabend im Hauptbahnhof der Landeshauptstadt zunächst zu wechselseitigen Körperverletzungen zwischen mehreren Leuten gekommen – darunter die 15-Jährige. Erst seien ein 20-jähriger Jordanier und ein 28-jähriger Afghane gegen 23 Uhr im Zwischengeschoss aneinandergeraten. Dabei sei es unter anderem zu wechselseitigen Faustschlägen gekommen. "Nachdem die Personen sich in unterschiedlichen Richtungen entfernt hatten, trafen sie wenig später am Starnberger Flügelbahnhof erneut aufeinander", heißt es weiter.
Dabei habe die 15 Jahre alte Deutsche, die den Afghanen begleitet habe, gegen die Brust einer 22-jährigen Deutschen geschlagen, die den Jordanier begleitet habe. "Eine Streife der Bundespolizei wurde anschließend auf die beiden Männer aufmerksam, die sich lautstark anschrien, und trennte die Männer", so ein Bundespolizei. Im Zuge von Fahndungs-Maßnahmen seien dann auch die 15-Jährige und die 22-Jährige aufgriffen worden – beide hatten sich zunächst entfernt. Gegen die beiden Männer und gegen die beiden jungen Frauen werde nach derzeitigem Stand strafrechtlich wegen wechselseitiger Körperverletzung ermittelt.
Laut Polizei trugen die vier Kontrahenten von den Auseinandersetzungen jeweils keine äußerlichen Verletzungen davon. Nach Entscheidung der Staatsanwaltschaft seien sie auf freiem Fuß geblieben. "Bei der Sachverhaltsaufklärung in der Wache an der Denisstraße beleidigte und bedrohte die 15-Jährige Beamte und trat einer Beamtin mit dem Fuß gegen das Scheinbein", heißt es weiter. "Anschließend schlug die Jugendliche nach zwei weiteren Beamten." Die drei jeweils leicht verletzten Bundespolizisten seien trotz der erlittenen Schürfwunden allesamt weiterhin dienstfähig gewesen.
Gegen die 15-Jährige werde strafrechtlich zudem wegen Bedrohung und Beleidigung sowie tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte ermittelt. "Die Jugendliche war aus einem Jugendheim in Neuburg an der Donau abgängig und zur Fahndung ausgeschrieben", so ein Polizei-Sprecher. Von der Landespolizei sei sie wieder in die Einrichtung gebracht worden. Die 15-Jährige sei bereits mit Gewalt- sowie Sexual-Delikten straffällig geworden. Der Afghane, der 1,79 Promille intus hatte, sei schon mit Gewalt-, Eigentums- und Betäubungsmittel-Delikten polizeilich in Erscheinung getreten. Er sei im Jahr 2015 erstmals ins Bundesgebiet eingereist, sein Widersacher aus Jordanien im Jahr 2023.