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Stadtwerke informieren über laufende Arbeiten zur Reinigung und zur Desinfektion der Versorgungs-Anlagen. Hintergrund sind bekanntlich festgestellte bakterielle Verunreinigungen durch coliforme Keime.

(ty) Das Wichtigste gleich vorab: Auch weiterhin gilt die vom Gesundheitsamt des Landkreises erlassene Abkoch-Anordnung für Trinkwasser im Versorgungs-Gebiet der Stadtwerke von Pfaffenhofen. Das wurde am heutigen Samstagabend vom Kommunal-Unternehmen mitgeteilt. Die Gesundheits-Behörde hatte bekanntlich am Donnerstag erklärt, dass das Abkoch-Gebot voraussichtlich bis mindestens Ende nächster Woche in Kraft bleibt. Die Stadtwerke haben heute außerdem über die "laufenden Arbeiten zur Reinigung und Desinfektion der betroffenen Wasser-Versorgungs-Anlagen" informiert.

Zum Hintergrund: "Bei Trinkwasser-Untersuchungen der Stadtwerke Pfaffenhofen wurden in den Hochbehältern geringfügige bakterielle Verunreinigungen mit coliformen Keimen festgestellt", hatte das Landratsamt gemeldet. Deshalb war am Mittwoch – wie berichtet – vom hiesigen Gesundheitsamt ein sofortiges Abkoch-Gebot erlassen worden. "Die Abkoch-Anordnung ist eine Sicherheits-Maßnahme zum Schutz der Bevölkerung", so das Landratsamt. 

"Seit der Feststellung geringer Mengen coliformer Bakterien im Trinkwasser-Netz arbeiten die Stadtwerke in enger Abstimmung mit dem Gesundheitsamt daran, die hygienisch einwandfreie Wasser-Versorgung schnellstmöglich wiederherzustellen und die Sicherheit des Trinkwassers zu gewährleisten", wurde am heutigen Samstag aus dem Kommunal-Unternehmen erklärt. Die Stadtwerke informierten in diesem Zusammenhang über die konkret laufenden Maßnahmen und die nächsten Schritte.

"Am Brunnen 6 wurden die Reinwasser-Behälter aus Stahlbeton vollständig entleert, gereinigt und mit Wasserstoff-Peroxid desinfiziert", heißt es dazu. "Die Einwirkzeit der Desinfektions-Maßnahmen beträgt bis zu zwölf Stunden." Parallel dazu erfolge die Reinigung und Desinfektion der nachgelagerten Hochbehälter Ost und West mit identischem Ablauf. Erste Spül-Maßnahmen an Hydranten und Rohrleitungs-Abschnitten im Stadtgebiet seien bereits gestartet, um das gesamte Versorgungs-Netz zu reinigen.

"Nach jeder Reinigung und Desinfektion von Anlagen-Teilen und Rohr-Abschnitten werden Proben entnommen und in einem spezialisierten Labor analysiert", erläutern die Stadtwerke weiter. Je nach Art der Analyse stünden die jeweiligen Ergebnisse innerhalb von 24 bis 48 Stunden zur Verfügung. Die nächsten Labor-Auswertungen werden laut heutiger Presse-Information am morgigen Sonntag, 12. Januar erwartet.

Ein Blick in den Hochbehälter Ost. (Foto: Stadtwerke Pfaffenhofen)

"Basierend auf diesen Ergebnissen werden weitere strukturierte Spül-Maßnahmen am selben Tag und darüber hinaus durchgeführt", heißt es weiter. "Das gesamte Versorgungs-Netz wird Abschnitt für Abschnitt gespült, gereinigt und erneut beprobt. Aufgrund der Größe und der komplexen Struktur des Netzes dauern die Maßnahmen weiterhin an." Die Stadtwerke von Pfaffenhofen stehen nach eigenem Bekunden "in engem Austausch mit dem Gesundheitsamt, das die Maßnahmen laufend überprüft und bewertet". 

Man arbeite auch während des Wochenendes mit Hochdruck an der Wiederherstellung der Wasser-Qualität, versichern die Stadtwerke: "Die Labor-Proben werden ebenfalls über das Wochenende ausgewertet, um keine Zeit zu verlieren." Das Kommunal-Unternehmen stellt zugleich klar: "Das derzeit bestehende Abkoch-Gebot des Gesundheitsamts für Trinkwasser im Versorgungs-Gebiet der Stadtwerke Pfaffenhofen bleibt bis auf Weiteres gültig."

Das sollten Sie laut Behörde zum Abkoch-Gebot beachten:

♦ "Lassen Sie das Wasser einmalig sprudelnd aufkochen und dann langsam über mindestens zehn Minuten abkühlen. Die Verwendung eines Wasserkochers ist aus praktischen Gründen zu empfehlen.

♦ Nehmen Sie für die Zubereitung von Nahrung, zum Zähneputzen und zum Reinigen offener Wunden ausschließlich abgekochtes Leitungswasser.

♦ Für die Toiletten-Spülung und andere Zwecke kann Leitungswasser ohne Einschränkungen genutzt werden.

♦ Auch Körperpflege kann mit Leitungswasser erfolgen, sofern darauf geachtet wird, dass das Wasser nicht getrunken wird beziehungsweise auf offene Wunden gelangt."

Als denkbare Ursache für die festgestellten Verunreinigungen stehen – wie berichtet – der jüngsten Mitteilung des Landratsamts zufolge "Insekten in einem Zwischen-Behälter der Aufbereitungs-Anlage in Verdacht". Insekten könnten durchaus Träger coliformer Bakterien sein und gerade Mücken-Weibchen könnten die Behälter als Rückzugsort genutzt haben, war dazu dargelegt worden.

Coliforme Keime werden laut Behörde als so genannte Indikator-Keime im Trinkwasser untersucht. Sie fänden sich häufig in Ausscheidungen von Warmblütern wie zum Beispiel Mensch und Rind, aber auch in Insekten. Diese Keime könnten somit ein Indikator für eine fäkale Verunreinigung, aber auch für eine Verunreinigung nicht fäkaler Herkunft sein. Coliforme Keime selbst gelten nach Behörden-Angaben als "fakultativ pathogen" – das bedeute, "dass sie in der Regel bei gesunden Menschen keine Infektionen auslösen".

Bisherige Beiträge zum Thema:

Amtliches Abkoch-Gebot für Trinkwasser im Raum Pfaffenhofen gilt weiterhin

Abkoch-Anordnung für Trinkwasser im Gebiet der Stadtwerke von Pfaffenhofen


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