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Wir haben in Pfaffenhofen, Geisenfeld, Ernsgaden, Manching und Jetzendorf nachgefragt. Als Knackpunkt gilt die Briefwahl. An ehrenamtlichen Helfern fehlt es nicht.

(ty) Die deutlich vorgezogene Bundestagswahl stellt insbesondere Städte und Gemeinden vor besondere Herausforderungen. Denn ähnlich wie bei den Parteien und Kandidaten, die sich auf einen nur kurzen Wahlkampf einstellen mussten, bleibt auch den Verwaltungen viel weniger Zeit als üblich, um den auf den 23. Februar datierten Urnengang zu organisieren. Vor allem für das Managen der immer beliebteren Briefwahl gebe es einen deutlich engeren Zeitrahmen, berichtet Hans-Dieter Kappelmeier, der als Hauptamts-Leiter im Pfaffenhofener Rathaus für die Durchführung der Bundestagswahl in seiner Kommune verantwortlich zeichnet. Ins Schleudern werde sein Team aber nicht geraten. Zur Not werde man Sonderschichten einlegen, sagt er im Gespräch mit unserer Zeitung. Wo es am ehesten Probleme geben könnte und wie sich diese lösen lassen, haben wir Kappelmeier und seine Kollegen aus weiteren Kommunen im Kreis Pfaffenhofen gefragt.

Das frühzeitige Aus der Ampel-Koalition hat viele Routinen durcheinandergewirbelt, auch und vor allem in den Kommunal-Verwaltungen, die für einen reibungslosen Ablauf der Bundestagswahl sorgen müssen. Hans-Dieter Kappelmeier und sein Team lassen sich dadurch jedoch nicht aus der Ruhe bringen. Ja, die Zeit sei knapper bemessen als sonst, aber das lasse sich alles regeln, sagt er. Den einzigen Knackpunkt sieht er darin, dass man vom Landratsamt die Stimmzettel deutlich später erhalten werde als üblich. Um trotzdem ein rechtzeitiges Ausstellen der Briefwahl-Unterlagen zu gewährleisten, habe man vorsorglich die Zahl der dafür zuständigen Mitarbeiter erhöht. Statt bislang zwei Personen seien für diese Arbeiten nun vier Leute eingeplant.

Sonderschichten möglich

Weil man auf alle Eventualitäten vorbereitet sein will, habe man in Erwägung gezogen, im Bedarfsfall an den zwei Wochenenden vor der Wahl, sprich: am 8. und 9. Februar sowie am 15. und 16. Februar, Sonderschichten zu fahren, so Kappelmeier. Bei der Rekrutierung von ehrenamtlichen Wahlhelfern sieht er "überhaupt kein Problem". Etwa 250 Frauen und Männer seien im Gemeinde-Bereich von Pfaffenhofen am Wahltag notwendig, um in den verschiedenen Wahllokalen sowie später beim Auszählen der Stimmen für einen reibungslosen Ablauf zu sorgen.

Ähnlich gelassen wie ihr Kollege aus der Kreisstadt geht Melanie Böck von der Verwaltungs-Gemeinschaft Geisenfeld, zu der auch die Gemeinde Ernsgaden gehört, die Bundestagswahl an. Als "sportlich, aber machbar" bewertet sie den engen Zeitplan für die Vorbereitung. Auch dank der frühzeitigen Zusagen vieler Wahlhelfer sei sie "sehr positiv gestimmt", erklärt sie im Gespräch mit unserer Redaktion. Dafür gebühre den bereitwilligen Helfern ein großer Dank.

Wahlhelfer als Ankerpunkt 

Ins gleiche Horn bläst Max Foerster, der in der Marktgemeinde Manching für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist. Angesichts des mit viel Mehraufwand verbundenen vorgezogenen Wahl-Termins sei "die Unterstützung der Bürger in Form von Freiwilligen-Meldungen eine sehr große Stütze", sagt er. Die Wahlhelfer seien für eine demokratische Wahl ein Ankerpunkt, welcher es ermögliche, eine erfolgreiche und reibungslose Wahl durchzuführen. und: "Aufgrund der sehr guten Zusammenarbeit zwischen den Gemeinden, dem Landratsamt und der Kreis-Wahlleitung können alle notwendigen Maßnahmen getroffen werden", heißt es aus dem Rathaus von Manching.

Mehr Kräfte als sonst üblich benötige man nicht, so Foerster. "Durch eine sehr gute Koordinierung und Informations-Verteilung der übergeordneten Stellen – Landratsamt – konnten bereits viele Maßnahmen frühzeitig ergriffen werden", ist aus der Manchinger Kommunal-Verwaltung weiter zu erfahren. Der einzige kritische Punkt sei der Erhalt der Stimmzettel. Denn ohne diese könne man die Briefwahl-Unterlagen weder verschicken noch herausgegeben.

Verkürzte Fristen

Wie bereits mehrfach über die Landes-Wahlleitung kommuniziert worden sei, bestehe die Möglichkeit der Briefwahl aufgrund der verkürzten Fristen nur für gut zwei Wochen. "Deshalb empfiehlt es sich insbesondere für die Wähler, welche eine Möglichkeit haben, am Wahltag vor Ort zu wählen, dies auch in Anspruch zu nehmen", betont die Gemeinde-Verwaltung in Manching. Die Wahlbrief-Unterlagen könne man natürlich erst nach Erhalt der Stimmzettel verschicken beziehungsweise herausgeben.

Um bereits vorab die Briefwahl beantragen zu können, sei das im Bereich des Marktes Manching online mit dem Erhalt der Wahl-Benachrichtigung bereits ab dem 15. Januar möglich. Eine persönliche Beantragung beziehungsweise Abholung könne voraussichtlich erst in der sechsten Kalender-Woche erfolgen. Besonders erfreulich sei, dass dank der großen Einsatz-Bereitschaft von Ehrenamtlichen bereits jetzt nahezu alle 168 Positionen der Wahlhelfer besetzt seien, heißt es aus dem Manchinger Rathaus.

"Riesen-Herausforderung"

Auch in Jetzendorf, im Süden des Landkreises Pfaffenhofen, werde die Bundestagswahl trotz des engen Zeit-Fensters ohne Probleme vonstatten gehen. Davon ist der neue Bürgermeister Tobias Endres überzeugt. Man sei gut vorbereitet und könne ebenfalls auf genügend Wahlhelfer bauen. Trotzdem spricht Endres gegenüber unserer Zeitung von einer "Riesen-Herausforderung" für die Rathaus-Mitarbeiter. Denn neben der Organisation der Wahl müsse man gerade zeitaufwändige große Aufgaben stemmen. Dazu zählten die Bescheide für die neue Grundsteuer, die Wasser-Abrechnung sowie die Aufstellung des neuen Gemeinde-Haushalts. Der Rathaus-Chef sieht es aber sportlich: "Wir sind alle noch warm von der Bürgermeister-Wahl im Juni vergangenen Jahres."


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