Den Männern im Alter von 57 und 19 Jahren werden etliche Taten vorgeworfen, sie sollen auch in der hiesigen Region ihr Unwesen getrieben haben.
(ty) Nach umfangreichen und akribischen Ermittlungen der Kriminalpolizei-Inspektion aus Ingolstadt ist es gelungen, zwei Männer festzunehmen, die seit Dezember vergangenen Jahres etliche Betrugs-Taten im bayerischen Raum verübt haben sollen – auch in der hiesigen Region. Wie das Polizeipräsidium Oberbayern-Nord heute berichtet, gaben sich die beiden dabei als Polizeibeamte aus. Die mutmaßlichen Täter im Alter von 57 und 19 Jahren wohnen den Angaben zufolge in Nordrhein-Westfalen und reisten für ihre Machenschaften an. Nach derzeitigem Stand seien sie für mindestens neun Tat verantwortlich, bei denen ein Schaden im mittleren sechsstelligen Euro-Bereich entstanden sei.
Anfang Dezember waren der Polizei nach eigenem Bekunden vier vollendete Taten im Bereich von Eichstätt, München, Neustadt an der Aisch und im Landkreis Roth sowie drei Betrugs-Versuche in den Kreisen Pfaffenhofen, Neuburg-Schrobenhausen und Eichstätt gemeldet worden (Lesen Sie dazu auch: Falsche Polizisten erbeuten Gold bei Nassenfels, versuchte Tat in Hohenried). Dabei sei stets nach derselben Masche vorgegangen worden. Die beiden mutmaßlichen Täter wohnen den Angaben zufolge in Nordrhein-Westfalen und fuhren zur Begehung der Taten nach Bayern. Im Freistaat gaben sie sich, so heißt es weiter, als Polizisten aus und erlangten Geld, Gold sowie andere Wertsachen von ihren Opfern, denen sie zuvor telefonisch vorgaukelten, dass die Wertsachen zu Hause nicht mehr sicher wären.
Auf Initiative der Kriminalpolizei-Inspektion aus Ingolstadt habe die Staatsanwaltschaft aus Ingolstadt einen richterlichen Haftbefehl gegen die beiden mutmaßlichen Täter erwirkt. Nachdem der 57-Jährige dann Anfang dieses Monats zwei Personen im Landkreis Fürstenfeldbruck beziehungsweise im Raum Füssen um ihr Vermögen gebracht habe, sei er auf der Rückfahrt nach Nordrhein-Westfalen von Einsatzkräften im Raum Ulm angehalten und festgenommen worden. "In seinem Fahrzeug wurden Goldbarren und andere Wertgegenstände im Kofferraum versteckt aufgefunden, die aus einer unmittelbar zurückliegenden Tat stammten", erklärt die Polizei.
Der 57-Jährige sei nach seiner Festnahme nach ingolstadt gebracht und dort einer Haftrichterin vorgeführt worden. Nachdem dabei die Haft bestätigt worden sei, sei der Beschuldigte in eine Justizvollzugsanstalt gebracht worden.
Der tatverdächtige 19-Jährige, der mit einem europäischen Haftbefehl gesucht worden sei, habe sich zu dieser Zeit in Spanien aufgehalten. Er sei dort am selben Tat von örtlichen Polizeikräften festgenommen worden. "Die spanischen Behörden werden nun um Auslieferung ersucht", teilte das Polizeipräsidium Oberbayern-Nord heute mit.
Zum Hintergrund:
Falsche Polizisten erbeuten Gold bei Nassenfels, versuchte Tat in Hohenried