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Die Polizei hat am Pfaffenhofener Bahnhof zwei 19 und 15 Jahre alte Flüchtlinge aus Eritrea aufgegriffen – mit Hilfe von Schleusern kamen sie über Äthiopien, Sudan, Libyen und Italien nach Deutschland, wo sie nun auf der Suche nach Verwandten waren

(ty) Die Polizei hat am Pfaffenhofener Bahngleis zwei junge Flüchtlinge aufgegriffen, die nach eigenen Angaben aus Eritrea in Nordostafrika kommen. Sie 19 Jahre alt, er gerade einmal 15. Die beiden sind nach eigenen Angaben gut befreundet und kamen über Ähtiopien und den Sudan nach Libyen, von wo aus es dann mit dem Schiff weiter nach Italien und schließlich nach Deutschland ging. Ihrem Schleuser mussten die beiden angeblich pro Person 5000 Dollar bezahlen. Nach Deutschland wollten die beiden, weil anscheinend bereits eine Schwester des 15-Jährigen sowie der Ehemann der 19-Jährigen in Deutschland Asyl bekommen haben. Diese Verwandten wollten die beiden nun finden. 

Gestern Morgen wurde die Polizei darüber informiert, dass zwei sehr jung aussehende dunkelhäutige Personen am Bahngleis bei Pfaffenhofen stehen. Wie sich später herausstellte, handelte es sich um die beiden genannten Flüchtlinge aus Eritrea.

Die Streife konnte nach dem Hinweis ein Mädchen und einen Buben beim Schotterparkplatz in der Joseph-Fraunhofer-Straße feststellen und zur Dienststelle bringen. Außer dem Hinweis, dass sie aus Eritrea stammen, konnten die beiden aufgrund der sprachlichen Barrieren keinerlei weiteren Informationen geben. Nachdem ein Dolmetscher organisiert worden war, konnte der Sachverhalt geklärt werden. Nach eigenen Angaben stammen die beiden aus einem kleinen Dorf in Eritrea und sind gut befreundet. Das Mädchen ist demnach 19 Jahre alt und der Junge 15.

Aufgrund der vor Ort herrschenden Verhältnisse beschlossen vor rund vier Wochen die Eltern der beiden, diese nach Deutschland zu schicken. Hintergrund ist, dass anscheinend bereits eine Schwester des 15-jährigen Jungen und der Ehemann der 19-Jährigen in Deutschland Asyl bekommen haben sollen. Diese Verwandten wollten die beiden nun finden.

Mit Hilfe professioneller Schleuser kamen sie dem Bericht zufolge über Äthiopien und den Sudan nach Libyen. Von dort ging es mit einem kleinen Schiff weiter nach Italien und letztendlich nach Deutschland. Für ihre Flucht mussten die beiden pro Person rund 5000 Dollar bezahlen, heißt es. Das Geld stamme von verschiedenen Verwandten aus dem Ausland. Über die Schleuser konnten die beiden keine Angaben machen, berichtet ein Sprecher der Inspektion Pfaffenhofen.

Nach ihrem Aufgriff durch die Polizei Pfaffenhofen baten die beiden nun um Asyl in Deutschland. Die junge Frau wurde den Angaben zufolge angewiesen, sich binnen einer Woche im Münchner Auffanglager für Asylanten zu melden. Der 15-Jährige wurde zunächst in einer Pflegefamilie untergebracht. In Zusammenarbeit mit dem Ausländeramt kümmert sich nun das Jugendamt um das weitere Vorgehen.


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