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Das sind täglich gut 140 Gramm pro Person. Im Landkreis arbeiten 150 Leute in der Fleisch-Industrie. Gewerkschaft fordert höheren Mindestlohn.

(ty) Vom Schweine-Kotelett bis zum Hähnchen-Schnitzel: Im Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm werden pro Jahr rund 6600 Tonnen Fleisch gegessen – rein statistisch jedenfalls. Denn im Schnitt lag der Pro-Kopf-Verbrauch von Fleisch bei zuletzt 51,6 Kilogramm pro Jahr – und damit bei gut 140 Gramm am Tag. Darauf hat die Gewerkschaft "Nahrung, Genuss, Gaststätten" (NGG) jetzt hingewiesen. Sie beruft sich dabei nach eigenem Bekunden auf Zahlen des Bundes-Informations-Zentrums Landwirtschaft (BZL).

"Die Menge an Fleisch, die auf den Teller kommt, wird weniger: Der Pro-Kopf-Verzehr geht seit Jahren kontinuierlich zurück", sagt Rainer Reißfelder, der als NGG-Geschäftsführer für die Oberpfalz auch das nördliche Oberbayern mitbetreut. "Trotzdem bleibt Fleisch ein wichtiges Grundnahrungsmittel", unterstreicht er. "Und dahinter steckt immer auch die Arbeit von Menschen." 

Reißfelder lenkt damit den Blick auf die Fleisch-Produktion: Neben der Haltung der Tiere sei auch deren Schlachtung und die Fleisch-Verarbeitung ein "entscheidender Aspekt, den viele gerne ausblenden". Ein wichtiger Punkt sei dabei der Lohn: "Es geht darum, was die Menschen verdienen, die dafür sorgen, dass Filets, Salami, Kochschinken oder Leberwurst auf den Tisch kommen", sagt Reißfelder. Er kritisiert, "dass die Fleisch-Industrie immer noch eine Niedriglohn-Branche ist".

"Wer Tiere schlachtet oder Grillwürste verpackt, verdient selbst nur einen Hungerlohn. Oft sogar nur den gesetzlichen Mindestlohn – aktuell also 12,82 Euro pro Stunde", so der Gewerkschafter. "Nur wer Glück hat, liegt ein paar Cent drüber." Doch mit der "Arbeit zum absoluten Billiglohn" müsse jetzt Schluss sein. Deshalb fordere die NGG mindestens 14,50 Euro pro Stunde als Untergrenze bei der Bezahlung für die Branche.

Insgesamt sind im Kreis Pfaffenhofen nach Angaben der NGG aktuell rund 150 Menschen in der Fleisch-Industrie beschäftigt. Die Gewerkschaft beruft sich dabei auf Angaben der Arbeitsagentur. Hinter der Fleisch-Produktion stecke eine harte Arbeit: "Das ist ein Knochenjob. Allein beim Zerlegen von Schweine-Hälften wuchten die Beschäftigten eine tonnenschwere Last am Tag", erklärt Reißfelder: "Eine Schweinekeule wiegt zwischen fünf und zehn Kilogramm. Und in einer Schicht trägt ein Zerleger mehr als 200 Mal Keulen aufs Produktionsband."

Außerdem machten Hitze und Nässe den Beschäftigten im Schlacht-Betrieb und bei der Fleisch-Verarbeitung zu schaffen. "Ebenso die Kälte im Kühlhaus. Das ist eine Arbeit bei ständig kalten zwei bis drei Grad", so Reißfelder. Auf Dauer sei das für die Beschäftigten eine enorme gesundheitliche Belastung. Auch deshalb sei es höchste Zeit, die Arbeit in der Fleisch-Industrie "endlich besser zu bezahlen".

Die NGG wird nach eigenem Bekunden jetzt alles tun, um ein Lohn-Plus am Tarif-Tisch durchzusetzen: 14,50 Euro pro Stunde solle der neue Mindestlohn der Branche sein. Die Tarif-Verhandlungen für die Fleisch-Industrie starten nach Angaben der Gewerkschaft Anfang des kommenden Monats.


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