Die Marke von 10.000 wurde erstmals seit März 2007 überschritten. Arbeitslosen-Quote für den Kreis Pfaffenhofen beträgt aktuell 2,9 Prozent, für Ingolstadt 4,4 Prozent und für die gesamte Region 3,4 Prozent.
(ty) Erstmals seit März 2007 hat die Zahl der Arbeitslosen in der Region 10 wieder die 10 000er-Marke überschritten. Das wurde am heutigen Freitag aus der Agentur für Arbeit in Ingolstadt gemeldet. Die Arbeitslosen-Quote stieg binnen eines Monats von 3,0 auf 3,4 Prozent. "Wir hätten uns den Jahres-Auftakt durchaus positiver gewünscht", sagt Behörden-Chef Johannes Kolb und erklärt: "Neben den problematischen konjunkturellen und strukturellen Rahmenbedingungen sind im Januar zudem die winterlichen Witterungs-Einflüsse verantwortlich für den deutlichen Anstieg der Arbeitslosigkeit". Nachfolgend die Details, auch zur Lage im Kreis Pfaffenhofen und zum Bürgergeld.
Zum Stichtag im Januar nach Angaben der Behörde in der Region 10 – also in den Landkreisen Pfaffenhofen, Neuburg-Schrobenhausen und Eichstätt sowie in Ingolstadt – insgesamt 10 009 Personen als arbeitslos gemeldet. Gegenüber dem Vormonat bedeute dies einen Anstieg um 1050 Arbeitslose. "Überproportional betroffen sind dabei Männer", sagt Kolb. Dies belege die aktuellen saisonalen Einschränkungen in den Außen-Berufen. "Obwohl im Januar auch die Job-Center der Region von einem Kunden-Zuwachs beeinflusst sind, liegt der Schwerpunkt der Neumeldungen mit gut 85 Prozent eindeutig bei den Arbeitsagenturen und ist damit direkt konjunkturbedingt."
Rückläufig sei die Entwicklung bei den gemeldeten offenen Stellen. Insgesamt seien den Vermittlungs-Fachkräften der Agentur für Arbeit im Januar in der Region 497 neu zu besetzende Arbeitsplätze gemeldet worden. Damit sinke der Bestand weiter: 4128 freie Beschäftigungs-Möglichkeiten seien aktuell vorhanden; das seien 135 weniger als im Vormonat und 613 weniger als noch im Vorjahres-Monat. "Die Dynamik ist merklich gebremst. Es werden nicht nur weniger offene Stellen gemeldet, auch die Zeitspanne bis zur Besetzung wächst", berichtet Kolb. "Dies zeigt deutlich, dass Personal-Entscheidungen sehr sorgfältig, mit Blick auf mögliche kurz- oder mittelfristige Entwicklungen, abgewogen werden."
Die Arbeitslosigkeit im Landkreis Pfaffenhofen ist im zu Ende gehenden Januar gestiegen: 2290 Menschen waren zum Stichtag arbeitslos gemeldet; das sind 345 Personen oder 18 Prozent mehr als im Dezember sowie 420 Personen oder 23 Prozent mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosen-Quote für den Landkreis beträgt aktuell 2,9 Prozent und liegt damit 0,4 Prozentpunkte über dem Vormonats-Miveau. Vor einem Jahr hatte sie noch bei 2,5 Prozent gelegen.
Im Rechtskreis SGB III (Agentur für Arbeit) lag die Arbeitslosigkeit bei 1512 Personen (314 mehr als im Vormonat und 294 mehr als vor einem Jahr). Im Rechtskreis SGB II (Job-Center) waren 778 Arbeitslose registriert (31 mehr als im Vormonat und 126 mehr als im Vorjahr). Durch die Träger der Grundsicherung (Job-Center) wurden 34 Prozent aller Arbeitslosen betreut. Im vergangenen Monat meldeten sich im Kreis Pfaffenhofen insgesamt 801 Personen als arbeitslos; davon kamen 520 Personen direkt aus Erwerbstätigkeit. 461 Menschen beendeten ihre Arbeitslosigkeit, davon nahmen 173 eine Erwerbstätigkeit auf.
"Die Unternehmen suchen weiterhin – wenn auch zurückhaltender – Mitarbeitende", heißt es aus der Agentur für Arbeit zur Lage im Landkreis Pfaffenhofen: 101 Stellen wurden im Januar neu gemeldet (40 weniger als im Vormonat und 50 weniger als vor einem Jahr). Die meisten freien Stellen gebe es aktuell im Bereich Lager/Logistik, Handel und Verkauf, im Handwerk, im Gesundheits- und Sozialwesen sowie in der öffentlichen Verwaltung. Aktuell befänden sich 1061 freie Stellen im Bestand der Arbeitsagentur.
In der Grundsicherung (Job-Center) stieg die Zahl der Bedarfs-Gemeinschaften im Kreis Pfaffenhofen im Vorjahres-Vergleich um 134 auf insgesamt 1281. Das bedeutet eine Zunahme um zwölf Prozent 1690 Personen bezogen aktuellen Angaben zufolge zum Stichtag im zu Ende gehenden Januar Bürgergeld, das sind 177 Personen beziehungsweise zwölf Prozent mehr als vor einem Jahr.
Die Arbeitslosigkeit ist im Stadtgebiet von Ingolstadt im Januar ebenfalls gestiegen. 3688 Menschen waren zum Stichtag arbeitslos gemeldet; das sind 397 Personen oder zwölf Prozent mehr als im Dezember sowie 757 Personen oder 26 Prozent mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosen-Quote beträgt aktuell 4,4 Prozent und liegt damit um 0,4 Prozentpunkte über dem Vormonats-Niveau. Vor einem Jahr hatte sie bei 3,6 Prozent gelegen.
Auch im Kreis Neuburg-Schrobenhausen ist die Arbeitslosigkeit im Januar gestiegen. 1928 Menschen waren zum Stichtag arbeitslos gemeldet: 197 Personen oder elf Prozent mehr als im Dezember und 191 Personen oder elf Prozent mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote beträgt hier jetzt 3,3 Prozent und liegt um 0,3 Prozentpunkte über dem Vormonats-Niveau. Vor einem Jahr lag sie bei 3,0 Prozent.
Ebenfalls ein Anstieg der Arbeitslosigkeit wird für den Landkreis Eichstätt gemeldet. 2103 Menschen waren zum Stichtag im Januar arbeitslos gemeldet: 111 Personen oder sechs Prozent mehr als im Dezember sowie 217 Personen oder zwölf Prozent mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosen-Quote beträgt jetzt 2,7 Prozent und liegt um 0,1 Prozentpunkte über dem Vormonats-Niveau. Vor einem Jahr lag sie bei 2,5 Prozent.