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90 Einsatzkräfte von Rettungsdienst und Feuerwehren trainierten gemeinsam: Unfall mit Gefahrgut-Lkw, auslaufende Säure und Schwerverletzte.

(ty) Ein heftiger Unfall mit einem Gefahrgut-Lastwagen, auslaufende Ameisensäure und schwer verletzte Personen – dieses Szenario hatten zahlreiche Einsatzkräfte am gestrigen Samstag im Rahmen einer groß angelegten Übung in Schweitenkirchen zu bewältigen. Gefordert waren dabei neben dem Rettungsdienst des BRK-Kreisverbands von Pfaffenhofen auch die Freiwilligen Feuerwehren aus Schweitenkirchen, Sünzhausen, Dürnzhausen, Aufham-Güntersdorf und Geisenhausen. Insgesamt waren rund 90 Helferinnen und Helfer beteiligt. Nachfolgend die Details und zahlreiche Fotos.

"Das realistisch gestaltete Szenario stellte die Einsatzkräfte vor zahlreiche Herausforderungen", heißt es vom BRK-Kreisverband. Simuliert wurde folgende Situation: Eine Lkw-Fahrerin kollabiert am Steuer ihres Gefahrgut-Transporters, ein nachfolgender Pkw-Lenker kann nicht mehr rechtzeitig bremsen und kracht mit seinem Auto in den Lastwagen. Durch den Aufprall tritt hochkonzentrierte Ameisensäure aus. Doch damit nicht genug.

Beim Versuch, sich aus dem Fahrzeug zu befreien, kommt der Fahrer mit der ätzenden Substanz in Kontakt. Seine Beifahrerin ist im Wrack eingeklemmt und erleidet schwere Verletzungen – eine Eisenstange bohrt sich durch ihre Schulter. Gleichzeitig erschwert nicht nur die schmale Nebenstraße zur Staatsstraße 2045 den Zugang für die insgesamt rund 90 Einsatzkräfte, sondern auch der erweiterte Gefahren-Bereich aufgrund des ausgetretenen Gefahrguts.

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Organisiert wurde die Übung von Roman Nodes, Erster Kommandant der Feuerwehr Sünzhausen und gleichzeitig Auszubildender zum Notfall-Sanitäter beim BRK-Kreisverband von Pfaffenhofen. "Was als Schüler-Projekt begann, entwickelte sich schnell zu einer komplexen Einsatz-Übung", berichtet der 26-Jährige. "Besonderes Augenmerk lag auf der Zusammenarbeit zwischen Feuerwehr und Rettungsdienst – insbesondere bei einer schwer zugänglichen und anspruchsvollen Lage."

Die Feuerwehren sicherten die Unfallstelle, erkundeten unter schwerem Atemschutz die Lage und begannen mit der Rettung der Verletzten. Mit einer Seilwinde wurde der Pkw aus dem Gefahren-Bereich gezogen, während speziell ausgerüstete Trupps in chemischen Schutz-Anzügen den undichten Lastwagen sicherten. Gleichzeitig wurde der Rettungsdienst mit einer herausfordernden medizinischen Versorgung konfrontiert.

"Verätzungen durch Gefahrstoffe und Pfählungs-Verletzungen sind keine alltäglichen Notfallbilder", betont der BRK-Kreisverband. "Im Fokus standen vor allem die Auszubildenden zum Notfall-Sanitäter, die eigenverantwortlich ihre Patienten betreuten. Für sie war dies eine wertvolle Gelegenheit, ihre Fähigkeiten unter realistischen Bedingungen zu testen." Begleitet worden seien die Teams um die drei Auszubildenden dabei extra von jeweils einem erfahrenen Praxis-Anleiter.

Im Einsatz waren drei Rettungswagen, ein Rettungsdienst-Einsatzleiter sowie knapp 20 Rettungsdienst-Akteure. Die Feuerwehren war mit insgesamt acht Fahrzeugen und etwa 70 Floriansjüngern vor Ort. "Auch die Kommunikation zwischen den Organisationen wurde realitätsnah geübt", erklärt der BRK-Kreisverband: "Über eine eigens eingerichtete Übungs-Leitstelle konnte die Koordination der Einsatzkräfte wie in einem echten Notfall abgebildet werden."

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"Nach Abschluss der Übung waren die Verletzten gerettet, die Gefahr gebannt und alle Beteiligten um wertvolle Erfahrungen reicher", so das Fazit des BRK-Kreisverband. Die Einsatz-Leiter Josephine Lindner (Rettungsdienst) und Florian Brecko (Feuerwehr) zeigten sich zufrieden mit dem Ablauf. Auch Organisator Roman Nodes zog eine positive Bilanz: "Die viele Planung hat sich gelohnt. Solche Übungen stärken die Zusammenarbeit und die Kommunikation zwischen den Hilfs-Organisationen. Und wenn hier Fehler vorkommen, dann lernen wir daraus – damit sie im echten Einsatz nicht passieren."


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