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Sie ist bis zum 13. März kostenlos im Kreuzgang des Landratsamts zu sehen. Speziell ergänzt wurde sie um einen besonderen lokalen Teil, der das Leben und Wirken von Hilde Macha und Anne Neumair beleuchtet. 

(ty) Die Wander-Ausstellung "Ein gut Theil Eigenheit – Lebenswege früher Archäologinnen" ist ab dem morgigen Donnerstag, 13. Februar, und bis 13. März in Freising zu sehen – und zwar im Kreuzgang des Landratsamts (Altbau, Erdgeschoss). Landrat Helmut Petz und Lorenz Scheidl, der Vorsitzender des hiesigen archäologischen Vereins, eröffnen sie nach Angaben der Kreis-Behörde um 17.30 Uhr. Um 19 Uhr finde ein Begleit-Vortrag von Professor Elsbeth Bösl von der Universität der Bundeswehr in der Kloster-Bibliothek statt. Interessierte könnten die Ausstellung anschließend zu den regulären Öffnungszeiten des Landratsamts besichtigen. Der Eintritt ist frei, wie betont wird. Ergänzt wird die Schau von einem speziell auf Freising abgestimmten Teil, der das Leben und Wirken von Hilde Macha und Anne Neumair beleuchtet. 

"Von Anfang an wirkten Frauen an der deutschsprachigen archäologischen Forschung mit", erklärt das Landratsamt von Freising. "Ihre Leistungen wurden von den Zeitgenossen anerkannt und hoch geschätzt." Über die Jahrzehnte jedoch seien diese frühen Archäologinnen und ihre Arbeiten in Vergessenheit geraten. Im Gegensatz zu ihren männlichen Kollegen seien sie im Gedächtnis der Öffentlichkeit nicht mehr präsent. Die allgemeine Wahrnehmung sei: "Archäologie ist männlich." Sicher sei dieses Bild auch mit durch die Populärkultur geprägt.

Die Ausstellung zu frühen Archäologinnen habe sich zum Ziel gesetzt, Archäologinnen des 19. und 20. Jahrhunderts sichtbarer zu machen. Ihre Bedeutung für ihr jeweiliges Fach solle nach außen getragen und einer breiteren Öffentlichkeit vermittelt werden. "So wie die Frauen damals eine Vorbild-Funktion für heranwachsende Mädchen innehatten, können sie vielleicht auch heute junge Menschen inspirieren", heißt es weiter.

Die Poster-Ausstellung sei ein Bestandteil des Forschungs- und Vermittlungs-Projekts "AktArcha – Akteurinnen archäologischer Forschung zwischen Geistes- und Naturwissenschaften: im Feld, im Labor, am Schreibtisch", angesiedelt an der Universität der Bundeswehr München und gefördert im Themen-Schwerpunkt "Frauen in Wissenschaft, Forschung und Innovation: Leistungen und Potenziale sichtbar machen, Sichtbarkeit strukturell verankern" des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF).

Für die Ausstellung wurden neun archäologisch arbeitende Frauen aus dem 19. und 20. Jahrhundert aus Ost- und Westdeutschland, aus Denkmalpflege, Museum und Forschung ausgewählt. Die Schau erzählt nicht nur von ihren archäologischen Leistungen und Karrieren, sondern auch von ihren Lebensgeschichten mit Höhen und Tiefen. Vorgestellt werden auf neun Informations-Tafeln der Ankündigung zufolge: Sybille Mertens-Schaaffhausen, Ida von Boxberg, Johanna Mestorf, Julie Schlemm, Margarethe Bieber, Liebetraut Rothert, Gertrud Dorka, Waldtraut Schrickel und Sigrid Dušek.

Ergänzt wird diese Ausstellung im Landratsamt nach Angaben der Kreis-Behörde durch einen speziell auf Freising abgestimmten Teil, den die hiesige Landkreis-Archäologie und der archäologische Verein von Freising gemeinsam ausgearbeitet haben. Dieser beleuchte das Leben und Wirken der Freisingerinnen Hilde Macha und Anne Neumair. 

Die archäologische Erforschung des Landkreises Freising sei eng mit dem Namen Neumair, den Eheleuten Anne und Erwin, verbunden. Als Leiter des "Archäologischen Vereins Freising" habe Erwin Neumair mehr im Vordergrund gestanden, auch wenn seine Frau bei allen Projekten intensiv mitgearbeitet und er selbst sie stets als gleichberechtigte Partnerin gesehen habe.

"Sie war an jeder Ausgrabung, jeder Feldbegehung und jeder Forschung beteiligt und recherchierte auch selbst zu verschiedenen Themen." Ein Projekt, die Rekonstruktion der münchshöfenzeichlichen Kleidung nach Vorlage des so genannten Hochzeits-Bechers, sei für diese Ausstellung neu aufbereitet worden.

Hilde Macha war Chemikerin und Medizinerin und gehörte zu den Gründungs-Mitgliedern des archäologischen Vereins von Freising. Sie habe dafür gesorgt, dass die Forschungen ihres Großvaters, Joseph Wenzl, für die Nachwelt erschlossen worden seien, und habe sich der Erforschung der mittelalterlichen Erdställe im Landkreis gewidmet. "Ohne ihre großzügige finanzielle Förderung wären viele Ausgrabungen und Untersuchungen nicht möglich gewesen", so das Landratsamt.

Weitere Informationen zu der Wander-Ausstellung gibt es unter diesem Link.


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