Fraktions-Initiative der Freien Wähler fördert interkommunales Vorhaben. Mit dem Geld soll ein digitaler Zwilling des Fluss-Systems erstellt werden.
(ty) Die Landtags-Fraktion der Freien Wähler unterstützt nach eigenem Bekunden mit Geld vom Freistaat ein interkommunales Projekt für einen besseren Schutz vor den Folgen von Hochwasser und Starkregen an der Paar. Die "Arbeits-Gemeinschaft solidarischer Hochwasser-Schutz", ein Verbund von neun Kommunen aus den Landkreisen Pfaffenhofen und Neuburg-Schrobenhausen, erhalte im Rahmen der diesjährigen Fraktions-Initiativen 890 000 Euro. Damit solle ein so genannter digitaler Zwilling des Fluss-Systems Paar entwickelt werden. Die Rede ist von einem "wegweisenden Modell-Projekt".
"Die Arbeits-Gemeinschaft solidarischer Hochwasser-Schutz ist ein Paradebeispiel für den starken Schulterschluss der Region nach der verheerenden Hochwasser-Katastrophe im vergangenen Jahr", betont Florian Streibl, der Vorsitzende der FW-Landtags-Fraktion: "Unser Abgeordneter Roland Weigert und der Landrat des Landkreises Pfaffenhofen, Albert Gürtner, haben es geschafft, die Bürgermeister, Landräte, Abgeordneten und Vertreter der Fachbehörden an einen Tisch zu bekommen und die Kräfte für einen besseren Hochwasser-Schutz an der Paar zu bündeln. Gerne unterstützen wir unsere kommunale Basis mit einer Förderung aus den Fraktions-Initiativen, um dieses wegweisende Modell-Projekt voranzubringen."
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Weigert, Vorsitzender des Innen-Ausschusses des Landtags sowie kommunalpolitischer Sprecher der FW-Fraktion erklärt: "Ich danke meiner Fraktion für die Bereitstellung der Mittel und möchte ganz besonders die Unterstützung durch Florian Streibl, Staatsminister Thorsten Glauber und Staatsminister Dr. Fabian Mehring hervorheben." Weigert weiter: "Die fast 900 000 Euro, die wir im Haushalt eingestellt haben, helfen uns enorm, die Bevölkerung besser vor den Gefahren von Hochwasser und Starkregen zu schützen." Dazu gehöre auch, dass man innovativ an das Thema herangehe und sich neueste Technologien zunutze mache. "Der digitale Zwilling wird unser Herzstück für ein intelligentes Hochwasser- und Starkregen-Risiko-Management."
Gürtner erläutert: "Der digitale Zwilling ist ein virtuelles Abbild der realen Welt – in diesem Fall der Paar." Er basiere auf aktuellen Daten aus Satelliten, Sensoren, Geo-Informations-Systemen und Wetter-Modellen. "Der digitale Zwilling revolutioniert unseren Hochwasser-Schutz, versichert Gürtner. "Er ermöglicht präzisere Prognosen, schnellere Warnungen und eine bessere Planung von Schutz-Maßnahmen wie Retentions-Flächen. So schützen wir Menschen, Bauwerke und unsere Heimat noch effektiver." In der Arbeits-Gemeinschaft kooperieren derzeit die Kommunen Schrobenhausen, Baar-Ebenhausen, Reichertshofen, Manching, Hohenwart, Gachenbach, Aresing, Waidhofen und Berg im Gau sowie die Landkreise Pfaffenhofen und Neuburg-Schrobenhausen.
Die "Arbeits-Gemeinschaft solidarischer Hochwasser-Schutz" hatte sich nach der Flut-Katastrophe vom Juni vergangenen Jahres – mit massiven Schäden insbesondere im Raum Schrobenhausen, Reichertshofen und Baar-Ebenhausen – auf Initiative des Abgeordneten Weigert und des Pfaffenhofener Landrats Gürtner gegründet. Ziel ist es den Angaben zufolge, die Anlieger-Kommunen der Paar von der Quelle in Kaltenberg bis zur Mündung in die Donau in Vohburg bezirksübergreifenden zu vernetzen sowie den Hochwasser-Schutz gemeinschaftlich durch technische aber vor allem wasserrückhaltende Maßnahmen in der Fläche zu verbessern. Als weiteres Handlungsfeld gilt die Optimierung der Gefahren-Abwehr durch neueste Technologien wie künstliche Intelligenz (KI).
Die Arbeits-Gemeinschaft deckt nach den Worten von MdL Roland Weigert – früherer Landrat von Neuburg-Schrobenhausen – ein Einzugsgebiet von rund 325 Quadratkilometern ab und repräsentiert 61 000 Einwohner. Weitere Kommunen entlang der Paar sowie aus dem Donaumoos haben nach FW-Angaben bereits Interesse an einer Mitarbeit bekundet. "Unterstützung kommt auch von meinem CSU-Kollegen Karl Straub, dem ich für sein Engagement danke", so Weigert. Er unterstreicht: "Uns ist bewusst, dass wir nur gemeinsam, über Partei- und Gemeinde-Grenzen hinweg, beim Hochwasser-Schutz etwas bewegen können."
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