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Die neue bayerische Bierkönigin, Tina-Christin Rüger (26) aus Kronach, machte heute in Scheyern Station – und gab uns im Interview Einblicke in ihr Amt, das sie sogar nach Afrika führt

Von Tobias Zell

Majestätischer Besuch hat sich heute Mittag im Biergarten der Klosterschenke von Scheyern eingefunden. Tina-Christin Rüger, die bayerische Bierkönigin, hat auf der Heimreise von einem Termin in München einen Zwischenstopp eingelegt und gab unserer Zeitung ein Interview. Die 26-Jährige aus dem oberfränkischen Kronach ist Anfang Juni gewählt worden und trat damit die Nachfolge von Maria Krieger aus Riedenburg im Altmühltal an.

Nach inzwischen fast sechs Wochen hat sich Tina-Christin schon bestens mit ihrem neuen Amt vertraut gemacht. Aber sie gibt schon zu: „Es war ein bisschen stressig, bis man sich zurechtfindet und alles koordiniert.“ Denn nachdem sie am 4. Juli die Krone aufgesetzt bekam, hat sich für die junge Frau einiges geändert. Nun ist Repräsentieren in nah und fern angesagt. Jede Menge Termine wahrnehmen und viel unterwegs sein, heißt es seither. „Es braucht schon etwas Zeit, bis da etwas Routine einkehrt“, erzählt sie.

Prost! Bei ihrem heutigen Besuch probierte die bayerische Bierkönigin freilich auch das Scheyerner Klosterbier.

Der erste Auftritt stand – nach gerade mal drei Stunden Schlaf – gleich am Tag nach dem spannenden Wahlabend an: Antrittsbesuch beim bayerischen Landwirtschaftsminister Helmut Brunner (CSU). Seither hat die Bierqueen „schon viele tolle Termine“ gehabt. Zum Beispiel beim deutschen Brauertag in Berlin, als Moderatorin Sonya Kraus und Grünen-Politiker Cem Özdemir als Bierbotschafter ausgezeichnet wurden. 

Besonders gefragt ist Tina-Christin freilich in ihrer Heimat. Denn sie ist die erste bayerische Bierkönigin, die aus Oberfranken kommt. Darauf sei man dort „mega-stolz“, berichtet sie. Ihre Wahl habe einen „regelrechten Hype“ in der Region ausgelöst. Die Feuerwehr im Kronacher Stadtteil Neuses, wo sie als Gruppenführerin auch selbst aktiv ist, hat ihr nach der Wahl einen rauschenden Empfang mit 400 Gästen organisiert und sie mit einer alten Feuerwehr-Kutsche standesgemäß chauffiert.

Während in der einjährigen Regentschaftszeit die ehrenamtliche Tätigkeit bei den Floriansjüngern aber nun terminbedingt etwas zurückstehen muss, steht Tina-Christin in ihrem Beruf als Rettungsassistentin weiterhin Vollzeit ihren Mann. Hauptsächlich ist sie als Disponentin in der Integrierten Leitstelle tätig. „Meine Arbeitskollegen und das BRK haben mich von Anfang an unterstützt“, betont sie. „Ich hab tolle Kollegen.“ Weil die ihr beim Tauschen oder Verschieben von Schichten entgegenkommen, bringt sie ihre Arbeit und das Ehrenamt als bayerische Bierkönigin unter einen Hut. Auch, wenn’s manchmal durchaus stressig ist, räumt sie ein. „Aber es ist positiver Stress – weil ich beides mit Leidenschaft mache.“

Im Hauptberuf Rettungsassistentin, im Ehrenamt bayerische Bierkönigin: Tina-Christin Rüger (26) aus Kronach.

Um zu ihren majestätischen Terminen zu gelangen, wurde der 26-Jährigen vom bayerischen Brauerbund, der die Wahl veranstaltet, für ein Jahr ein Dienstwagen zur Verfügung gestellt: Ein weißer 1er-BMW mit blauer Aufschrift – den sie übrigens von ihrer Vorgängerin Maria Krieger übernommen hat. Zu der Riedenburgerin hat sie einen guten Draht, verrät Tina-Christin. „Sie hat mir auch viele Tipps gegeben und ich kann sie jederzeit anrufen.“ Demnächst steht freilich auch ein Besuch im Altmühltal an, wo die Kriegers ja eine weithin bekannte Brauerei besitzen. 

Aber auch in der Hallertau wird Tina-Christin von Amts wegen hin und wieder anzutreffen sein – und dann nicht nur zum Zwischenstopp, wie heute. Das nächste Mal kommt sie schon am 10. August zum historischen Festzug in Wolnzach. Dazu wurde sie bereits von der derzeitigen Hallertauer Hopfenkönigin Regina Obster eingeladen. „Da bin ich auf jeden Fall dabei“, sagt sie. Und auch am nächsten Tag, wenn auf dem Wolnzacher Volksfest die Wahl von Reginas Nachfolgerin ansteht, ist die bayerische Bierkönigin live dabei.

Höchste Zeit! Bierkönigin Tina-Christin trägt künftig Trachtenuhren des Labels "Edelzeit" von Julia Menzel aus Tegernbach (rechts).

Ihre Termine und Auftritte werden Tina-Christin aber nicht nur quer durch den Freistaat und durch Deutschland führen, sondern es stehen auch Auslandsreisen auf der Agenda. Zwar musste sie einen Mailand-Tripp schweren Herzens absagen, weil der schon am Tag nach ihrer Wahl gewesen wäre. Doch mit einer Reise nach Afrika sollte es klappen. Von ausgewanderten Oberfranken wurde die Queen nämlich zu Oktoberfesten nach Namibia und Südafrika eingeladen.

Auch als Werbeträger wurde Tina-Christin schon entdeckt. Bei ihren Auftritten wird sie künftig Trachtenuhren der Marke „Edelzeit“ tragen. Hinter dem noch jungen Label steht Julia Menzel aus Tegernbach im Kreis Pfaffenhofen. Mit der Designerin traf sich die Bierkönigin heute, um eine komplette Kollektion in Empfang zu nehmen – fünf Uhren für die Queen. Nach einem kurzen Spaziergang durch Scheyern ging es für die Hoheit dann wieder heim nach Oberfranken. Denn heute Abend steht schon der nächste Termin an, bei den Faust-Festspielen in Kronach: Gala-Premiere des Stücks „Floh im Ohr“ mit anschließender Feier auf der Bastion Marie.


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