Vereinbarung ist unterzeichnet. Mehrere mögliche Trassen-Verläufe sollen entwickelt, geprüft und verglichen werden.
(ty) Der Dachauer Landrat Stefan Löwl und der Münchner Mobilitäts-Referent Georg Dunkel haben gestern eine Vereinbarung für die Untersuchung bezüglich einer Tram zwischen der bayerischen Landeshauptstadt und Dachau unterzeichnet. "Die Vereinbarung ist die Grundlage für die Durchführung einer Machbarkeits-Studie für die Verlängerung der Tram 20 von München-Moosach bis zum Bahnhof Dachau", heißt es aus dem Landratsamt von Dachau. Die Studie solle die Realisierbarkeit und den verkehrlichen Nutzen einer Tram-Verbindung aus dem Münchner Norden über Karlsfeld bis nach Dachau untersuchen.
Im März 2021 sei im "Zwischenbericht zum Nahverkehrsplan der Landeshauptstadt München" festgehalten worden, dass die Korridore im Münchner Nordwesten ein hohes Fahrgast-Potential aufweisen, erklärt die Dachauer Landkreis-Behörde. Anschließend habe der Münchner Stadtrat das Mobilitäts-Referat damit beauftragt, eine Machbarkeits-Studie zur Trambahn-Verbindung zwischen München-Moosach und Dachau im Rahmen der Fortschreibung des Nahverkehrsplans der Landeshauptstadt durchzuführen. Die Freihaltung und Dimensionierung der sich im Bau befindlichen Eisenbahn-Überführung in der Dachauer Straße stelle eine Voraussetzung der Streckenführung im Münchner Stadtgebiet dar.
Im weiteren Streckenverlauf sollen den Angaben zufolge mehrere mögliche Trassen-Verläufe entwickelt, geprüft und verglichen werden – mit dem Ziel eines finalen Vorschlags für die bestmögliche und wirtschaftlichste Streckenführung, vor allem auch in Anbetracht der derzeitigen Haushaltslage. Je nach Ergebnis der Studie würden anschließend vertiefende Planungen durchgeführt. Geplant ist laut Dachauer Landratsamt, die Machbarkeits-Studie noch im ersten Halbjahr 2025 auszuschreiben, um im Spätherbst mit der Bearbeitung beginnen zu können. "Erste Ergebnisse können dann voraussichtlich im Jahr 2027 vorliegen", heißt es weiter. Im weiteren Prozess sollen auch die politischen Vertreterer in den Kommunen beteiligt werden.
"Der Landkreis Dachau wächst auch in den kommenden Jahren weiter – und mit ihm die Zahl der Menschen, welche täglich in die Landeshauptstadt pendeln", sagt Landrat Stefan Löwl. Die nun geplante Verbindung ist seinen Worten zufolge eine echte Investition in die Zukunft und eine wichtige Alternative zum drohenden Verkehrs-Kollaps. "Schon mit dem Gymnasium in Karlsfeld haben wir gezeigt, wie erfolgreich die Zusammenarbeit zwischen dem Landkreis Dachau und der Landeshauptstadt München sein kann", so Löwl. "Daher freue ich mich auch hier auf eine konstruktive und zielführende Kooperation."
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"Die Mobilität der Menschen endet nicht an der Stadtgrenze. Für die vielen Pendlerinnen und Pendler aus dem Münchner Norden von und nach Karlsfeld und Dachau würde die Tram-Verbindung eine leistungsfähige und attraktive Alternative zu bestehenden S-Bahn-, U-Bahn- und Busverbindungen bieten", ergänzt der Münchner Mobilitäts-Referent Dunkel. "Wir freuen uns deshalb sehr, dass das Projekt mit der Machbarkeits-Studie einen wichtigen Schritt gehen kann und die politischen Gremien trotz der aktuellen Haushaltslage an diesem wichtigen interkommunalen Projekt festhalten."