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Roland Dörfler, der Vorsitzende des deutschen Gewerkschafts-Bundes im Landkreis, verweist auf aktuelle Zahlen und stellt konkrete Forderungen.

(ty) Angesichts neuer Zahlen von der deutschen Renten-Versicherung macht sich der Pfaffenhofener Kreisverband des deutschen Gewerkschafts-Bundes (DGB) stark für eine gute Rente. "Dafür braucht es faire Löhne, mehr Beschäftigung und bessere Arbeitsbedingungen", fordert Roland Dörfler als Vorsitzender des DGB-Kreisverbands. "Mit Blick auf die Daten aus dem neuen Renten-Report des DGB Bayern erfüllt sich das sozialstaatliche Grundversprechen, nach einem langen Arbeitsleben eine ausreichende Rente zu erhalten, für viel zu viele Menschen im Landkreis Pfaffenhofen nicht", heißt es in einer aktuellen Presse-Mitteilung.

Deutschland stehe nach der jüngsten Bundestagswahl "an einem Wendepunkt", so der DGB. Man brauche schnell eine stabile Regierung, die die Weichen für ein zukunftsfähiges Land stelle. "Bei all den Debatten um notwendige militärische Weichenstellungen darf eines nicht vergessen werden: Ein starker Sozialstaat ist kein Luxus, sondern die Grundlage des gesellschaftlichen Zusammenhalts." Dazu gehöre eine verlässliche und gute gesetzliche Rente.

"Sie ist für viele Menschen die einzige Alterssicherung", wird betont. "Wir brauchen ein starkes Renten-System, das für alle Generationen funktioniert und soziale Gerechtigkeit garantiert. "Wie der DGB unter Verweis auf seinen Renten-Report ausführt, erhielten Männer, die im Jahr 2023 im Landkreis Pfaffenhofen erstmals eine Altersrente bezogen haben, durchschnittlich 1510 Euro pro Monat. Frauen mussten den Erkenntnissen zufolge mit durchschnittlich 861 Euro auskommen.

"Damit liegen die Frauen deutlich unter der bayerischen Armuts-Gefährdungs-Schwelle von zuletzt 1322 Euro im Jahr 2023." Im Vergleich zum Regierungsbezirk Oberbayern beziehen Männer laut DGB im Kreis Pfaffenhofen höhere Durchschnitts-Renten, Frauen niedrigere: "In Oberbayern erhielten Männer im Schnitt 1348 Euro, Frauen 956 Euro", so der DGB.

"Neben der Stabilisierung und perspektivischen Anhebung des Renten-Niveaus auf mindestens 50 Prozent braucht es vor allem wieder mehr Ordnung am Arbeitsmarkt, also unter anderem eine höhere Tarif-Bindung wie auch ein Zurückdrängen des Niedriglohn-Sektors, um eine gute Absicherung im Alter zu organisieren", sagt DGB-Kreischef Roland Dörfler, der als Grünen-Politiker auch Vize-Bürgermeister von Pfaffenhofen ist und im Kreistag von Pfaffenhofen sitzt. Der Niedriglohn-Sektor ist seinen Worten zufolge "auch im Landkreis Pfaffenhofen überdurchschnittlich ausgeprägt". 

Für eine gute Rente braucht es nach Dafürhalten von Dörfler faire Löhne, mehr Beschäftigung und bessere Arbeitsbedingungen. Nach Erkenntnissen des hiesigen DGB-Kreisverbands lag der Anteil der sozialversicherungs-pflichtig Beschäftigten in Vollzeit im unteren Entgelt-Bereich im Jahr 2023 im Landkreis bei 15,4 Prozent. Bayernweit habe der Anteil bei 14,3 Prozent gelegen. Konkret geht es laut DGB hier um weniger als 2598 Euro brutto bei Vollzeit-Beschäftigung.

Gleichzeitig seien im Jahr 2023 insgesamt 11 708 Menschen im Landkreis Pfaffenhofen ausschließlich geringfügig beschäftigt gewesen. "Nicht nur aus sozialpolitischer, sondern auch aus arbeitsmarkt- und gleichstellungs-politischer Sicht sind Mini-Jobs nicht zu befürworten", so der DGB: "Mini-Jobs verdrängen sozialversicherungs-pflichtige Beschäftigung. Gerade Mini-Job-Beschäftigte arbeiten zudem häufig deutlich unterhalb ihrer eigentlichen Qualifikation zu Niedriglöhnen und partizipieren kaum an beruflichen Aufstiegs- und Entwicklungs-Möglichkeiten. Auch zeigt sich, dass ihnen wichtige Rechte wie der Mindestlohn, die Lohn-Fortzahlung im Krankheitsfall und Urlaub teilweise vorenthalten werden."

"Mini-Löhne bringen lediglich Mini-Renten hervor. Nur Gute Arbeit sorgt auch für gute Renten", fasst DGB-Kreischef Roland Dörfler zusammen und erläutert: "Gute Arbeit ist Arbeit, bei der Beschäftigte mitbestimmen und mitgestalten können. Gute Arbeit ist Arbeit mit einer fairen Entlohnung, einem nachhaltigen Arbeits- und Gesundheits-Schutz und sozialer Sicherheit."

Und, so Dörfler weiter: "Mehr Gute Arbeit ist die Grundlage für eine starke Rente und zudem eine  Voraussetzung, um die nach wie vor große Rentenlücke zwischen den Geschlechtern zu schließen, die insbesondere bei uns vor Ort sehr groß ist." Weitere Zahlen und Daten zur Situation der Rentnerinnen und Rentner im Freistaat liefert der DGB in seinem neuen Renten-Report; dieser kann hier heruntergeladen werden


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