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Ostermair, Dörrich, Neosens und Müllerbräu: Es geht um "Weide statt Wachstum", autofreies Leben, smarte Reifendruck-Kontrolle und Bio-Helles.

(ty) Zum mittlerweile siebten Mal hat die Stadt Pfaffenhofen besondere Projekte mit dem Klimaschutz-Preis gewürdigt. Die feierliche Vergabe der diesjährigen Auszeichnungen erfolgte am gestrigen Sonntag im Rahmen des Klimaschutz- und Nachhaltigkeitstags im Bürgerpark. Verliehen wurde der Preis in vier Kategorien, dotiert mit jeweils 500 Euro. Der Publikums-Preis ging an Bettina und Vitus Ostermair, der Jury-Preis für die größte CO2-Einsparung an die Neosens-GmbH. Den Jury-Preis für CO2-Wirkung erhielt die Familie Dörrich, bezüglich Nachhaltigkeit wurde die hiesige Brauerei "Müllerbräu" geehrt. Nachfolgend die Details sowie die Begründungen.

"Alle Nominierten und Preisträgerinnen und Preisträger setzen mit ideenreichen, engagierten Beiträgen ein Zeichen für verantwortungsbewusstes Handeln – lokal verwurzelt, global wirksam", heißt es aus der Stadtverwaltung. Insgesamt 15 zukunftsweisende Projekte seien diesmal nominiert gewesen. "Klimaschutz ist eine gemeinsame Aufgabe und funktioniert nicht nur durch politische Programme – er braucht Menschen, die sich vor Ort engagieren", betonte Vize- Bürgermeister Roland Dörfler (Grüne). "Unsere Preisträgerinnen und Preisträger zeigen: Wandel beginnt im Kleinen – und hat oft große Wirkung. Genau dieses Engagement brauchen wir."

Andreas Herschmann (SPD), Referent für Nachhaltigkeit, Energie und Klimaschutz im Stadtrat, stellte im Rahmen der gestrigen Veranstaltung die nominierten Projekte vor und würdigte das außergewöhnliche Engagement der Teilnehmer. "Der Klimawandel stellt uns vor neue Herausforderungen und hat durchaus auch etwas Bedrohliches. Daher freut es uns besonders, dass es hier innovative Lösungen gibt – aus Pfaffenhofen für die Pfaffenhofener", unterstrich Herschmann und zitierte einen Satz von Albert Einstein: "In der Mitte von Schwierigkeiten liegen die Möglichkeiten." Nachfolgend die schließlich mit dem diesjährigen Klimaschutz-Preis bedachten Akteure sowie die Erläuterungen. Nach der Verleihung der Auszeichnungen sorgte die bayerische Indie-Brass-Band "Loamsiada" für Stimmung.

Familie Ostermair mit Vize-Bürgermeister Roland Dörfler (links) Stadtrats-Mitglied Andreas Herschmann (Zweiter von rechts) und Peter Stapel von der Stadtverwaltung (rechts). 

Publikums-Preis: "Klima-Bauern – Weide statt Wachstum", Bettina und Vitus Ostermair. "Die Familie Ostermair zeigt auf ihrem Einödhof bei Tegernbach, wie der Wandel von intensiver Milch-Produktion hin zu regenerativer, klimaschonender Landwirtschaft gelingen kann", so die Stadtverwaltung. Mit ihrer Entscheidung für ökologisch nachhaltige Bewirtschaftung – ohne Pestizide, mit Weide-Haltung und geringerer Tierzahl – setze sie ein starkes Zeichen für zukunftsfähige Landwirtschaft und gesunde Lebensgrundlagen. "Honorieren möchten wir diesen besonderen Beitrag und auch den Mut zur Umstellung", so Herschmann bei seiner Laudatio. "Ohne die Unterstützung der Boden-Allianz und des Vermarkters Andechser wäre dieser Erfolg nicht möglich gewesen", erklärte Vitus Ostermair und würdigte alle landwirtschaftlichen Betriebe, die ebenfalls umgestellt haben.

Preis-Übergabe an die Firma Neosens.

Jury-Preis für die größte CO2-Einsparung: "Clevere Sensoren für smarte Reifendruck-Kontrolle", Neosens-GmbH. "Die Firma Neosens entwickelt den kleinsten, smartesten Reifendruck-Sensor der Welt – zur einfachen Nachrüstung bei Lkw-Flotten", heißt es aus dem Rathaus. Das Unternehmen gebe es seit rund sieben Jahren, es zähle aktuell sieben Mitarbeiter. Bereits mehr als 1,8 Millionen dieser Sensoren seien weltweit im Einsatz und reduzierten durch optimalen Reifendruck nicht nur den Kraftstoff-Verbrauch, sondern auch CO2-Emissionen, Reifen-Abrieb und Pannen-Risiken. Das sei "ein echtes Pfaffenhofener Klimaschutz-Produkt", erklärt die Stadtverwaltung.

Preis-Übergabe an Familie Dörrich.

Jury-Preis für die CO2-Wirkung: "Autofreies Familien-Leben in Pfaffenhofen", Familie Dörrich. "Zwei kleine Kinder, kein Auto – und alles im Griff. Die Familie Dörrich lebt seit 2023 konsequent autofrei in Pfaffenhofen und zeigt damit eindrucksvoll, dass nachhaltige Mobilität auch im ländlichen Raum funktioniert", fasst die Stadtverwaltung zusammen. Statt auf den eigenen Pkw setze die Familie auf E-Lasten-Fahrrad, Bus, Bahn und Carsharing – mit klarer Haltung, guter Planung und großer Überzeugung. "Das sind Beispiele, die jeder machen kann", lobte Herschmann und würdigte die Preisvergabe für den höchsten individuellen Einsatz der Familie zur CO2-Einsparung.

Preis-Übergabe an Manuel Müller vom Traditions-Unternehmen Müllerbräu.

Nachhaltigkeits-Preis: "Bio-Helles – Think global. Trink lokal.", Müllerbräu GmbH & Co. KG aus Pfaffenhofen. "Die Traditions-Brauerei Müllerbräu verbindet Braukunst mit Klimaschutz. Ihr Bio-Helles wird mit 100 Prozent Bioland-Hopfen, Malz aus Bayern, Quellwasser aus dem eigenen Hof, sauberer Energie – PV-Strom, Öko-Strom, Biomasse aus Wärme-Rückgewinnung – produziert", so die Stadtverwaltung. "Der Preis honoriert das Maß an unternehmerischer Weitsicht und Mut, mal was anders zu machen als der Rest der Branche", so Herschmann. Damit zeige die Firma, wie auch ein 250 Jahre alter Betrieb mit innovativen Maßnahmen zur ökologischen Transformation beitragen könne. "Klimaschutz muss nicht Verzicht bedeuten – in Pfaffenhofen schmeckts auch noch gut", freute sich Geschäftsführer Manuel Müller bei der Preisübergabe. 


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