Mit 800 Schafen und 50 Ziegen zieht er durch die Gegend und leistet laut Landratsamt einen wichtigen Beitrag zur Bewahrung der Artenvielfalt.
(ty) "Ob auf den Donau-Dämmen oder im steilen Gelände der Aindlinger Terrassen-Treppe: Michael Meiers Schafe und Ziegen halten wertvolle Naturschutz-Flächen offen – und bewahren seltene Tier- und Pflanzenarten", erklärt das Landratsamt von Neuburg-Schrobenhausen. Wer mit offenen Augen durch die Landschaft fahre, sehe vor allem im nördlichen Landkreis die Schäfer mit ihren Herden ziehen. Einer von ihnen ist Michael Meier aus Illdorf, einem Ortsteil von Burgheim. Mit seinen etwa 800 Schafen und 50 Ziegen betreibe er aktuell die größte Schäferei im Kreis Neuburg-Schrobenhausen, so die Behörde.
Die Weide-Saison für die Wanderschäfer beginne im zeitigen Frühjahr und ende im November. In dieser Zeit ist Michael Meier täglich mit den Tieren unterwegs. Weide-Start ist in Illdorf, seiner Heimat, in der auch schon sein Großvater mit seinen Schafen die Hänge beweidet hat, wie Michael Meier erklärt. Von dort führte ihn sein Weg entlang der Donau-Dämme bis an den Lech sowie anschließend wieder zurück in den Landkreis Neuburg-Schrobenhausen, nach Bertoldsheim. "Die meisten seiner Weideflächen sind geschützte Biotope, so genannte Magerrasen, die eine enorme Vielfalt an Tier- und Pflanzenarten aufweisen", heißt es aus dem Landratsamt.
Das Kleine Knabenkraut – eine Orchidee – und der Quendel-Ameisenbläuling – ein Schmetterling – seien nur zwei Beispiele für gefährdete Arten auf Meiers Weideflächen, die er für die Untere Naturschutz-Behörde des Landkreises seit langem pflege. "Ohne die Beweidung, würden die Magerrasen mit Sträuchern und Bäumen zuwachsen und die hier vorkommenden Arten langfristig verloren gehen", unterstreicht die Behörde. Vor allem im steilen Gelände der Aindlinger Terrassen-Treppe und im Frankenjura sowie an den schmalen Dämmen entlang von Donau und Lech seien Schafe und Ziegen "die idealen Landschaftspfleger".
Bei Michael Meier kommen Merino-Landschafe und Burenziegen zum Einsatz – denn auch die Tierrasse spiele bei der Landschaftspflege eine wichtige Rolle. "Die Tiere halten aber nicht nur die Flächen offen, sondern transportieren in ihrem Fell und in den Klauen auch Samen und Insekten und fördern so den Biotop-Verbund", so das Landratsamt. Dieser wertvolle Beitrag zum Naturschutz sei nur durch den unermüdlichen Einsatz des Wanderschäfers Michael Meier und seiner Kollegen möglich. "Sie sind es, die Tag für Tag, bei Wind und Wetter ihre Herden begleiten und somit zur Erhaltung der Artenvielfalt im Landkreis beitragen."