Sie startet in der Kelten-Abteilung des Hauses, führt über die rekonstruierte Torkulisse am archäologischen Lehrpfad bis zum Boden-Denkmal des Osttors der Keltenstadt.
(ty) "Wert-voll: unbezahlbar oder unersetzlich?" Unter diesem Motto steht anlässlich des "Tags des offenen Denkmals" auch eine öffentliche Themen-Führung, die das Kelten-Römer-Museum von Manching am Sonntag, 14. September, anbietet. Treffpunkt ist laut Ankündigung um 14 Uhr im Museums-Foyer. Die etwa 1,5- bis zweistündige Führung für Erwachsene, Jugendliche und Kinder ab zwölf Jahren beginne in der Kelten-Abteilung des Museums. Sie führe anschließend über die rekonstruierte Torkulisse am archäologischen Lehrpfad von Manching bis zum Boden-Denkmal des Osttors der Keltenstadt.
Die Anfahrt zu Torkulisse und Osttor erfolge eigenständig, am besten mit dem Fahrrad oder dem Pkw. Bei Bedarf würden Anfahrtspläne ausgehändigt. Angesichts der begrenzten Teilnehmerzahl werde eine rechtzeitige Anmeldung empfohlen, die bis 11. September über das Online-Formular des Museums (hier gehts zur Internet-Seite) oder per E-Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! möglich sei. Etwaige Restplätze werden nach Angaben der Verantwortlichen am Tag der Veranstaltung an der Museums-Kasse vergeben. Es gelten die üblichen Eintritts-Preise, die Führung ist kostenfrei. Zum "Tag des offenen Denkmals" am 14 September ist neben der Dauer-Ausstellung auch die aktuelle Sonder-Schau "Roms Armee im Feld" geöffnet.
"Was wir als wertvoll erachten, ist oft eine Frage der Perspektive und ein Spiegel unserer Zeit. Ob verschmierte Butter, verzehrte Banane oder verschwundene Goldmünzen – der Wert eines Objekts ergibt sich nicht allein aus seinem Material, sondern auch aus seinem Kontext", heißt es zum Hintergrund der Veranstaltung. "Dies gilt für moderne Kunstwerke von Beuys oder Cattelan ebenso wie für uralte Fundstücke, etwa den gestohlenen Goldschatz von Manching." Denn die Geschichte hinter einem archäologischen Objekt könne in der Regel nur erzählt werden, wenn es in Bezug zum Fundort und zum sogenannten Befund gesetzt werden könne – also zum archäologischen Kontext, aus dem es stamme. "Erst daraus erwächst seine historische Bedeutung, die den Fund letztlich einzigartig und damit unersetzlich macht."
Zur Frage nach Kontext und archäologisch-historischer Bedeutung bietet das Kelten-Römer-Museum nach eigenem Bekunden diese öffentliche Führung an. Zum "Tag des offenen Denkmals", der heuer unter dem genannten Motto "Wert-voll: unbezahlbar oder unersetzlich?" stehe, widme sich die Archäologin Barbara Limmer bei der Veranstaltung exemplarisch der Keltenstadt von Manching. Solche Fundorte und ihre Einzelfunde seien eben nicht nur Denkmäler beziehungsweise Artefakte in Museen. Sie seien Brücken zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Sie machten Geschichte greifbar, erlebbar und verständlich – und zeigten, wie groß das Spannungsfeld zwischen materiellem und ideellem Wert sein könne.
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