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Ein 18-jähriger Postbote hat in Ingolstadt eine rasant schnelle Art entdeckt, Briefe „auszutragen“ 

(ty) Man sagt ja nicht zu Unrecht etwas „pessimistisch“, wenn man einen Brief zur Post bringt: Man gibt einen Brief auf. Für 326 Briefeschreiber wäre das in Ingolstadt nun bald zu trauriger Realität geworden. Denn eine Anwohnerin der Altdorferstraße im Stadtteil Kothau beobachtete am Mittwoch gegen 12 Uhr einen Mann, der aus einem in der Nähe der Wohnanlage gelegenen Gebüsch kam und irgendwie einen „komischen Eindruck“ machte. Nachdem sich der Unbekannte, der wie ein Briefzusteller gekleidet war, entfernt hatte, warf die Frau einen Blick in die Sträucherreihe und entdeckte dort eine Vielzahl von weggeworfenen Postsendungen. 

Die Polizei stellte die entsorgten Schriftstücke sicher, nahm die Briefe mit zur Dienststelle und verständigte den Bauhof, der dann noch eine Vielzahl von Zeitungen und Katalogen abtransportierte. Anhand der Straßennamen und des Stempeldatums konnte ein 18-jähriger Postbote ermittelt werden. Er hatte 326 Briefe und Postkarten auf die geschilderte Weise „entsorgt“. Zudem eine nicht bekannte Anzahl von Zeitungen und Katalogen.

Der Beschuldigte zeigte sich gestern geständig und gab als Grund für seine Aktion an, dass er „früher fertig werden wollte und außerdem den Zustellbezirk nicht mag“. Auf den Ingolstädter, dessen Dienstverhältnis mit der Post zwischenzeitlich gekündigt worden ist, kommt jetzt ein Strafverfahren wegen Verletzung des Postgeheimnisses und wegen Urkundenunterdrückung zu.


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