Nach der Lesung ist vor der Lesung: Auch im kommenden Jahr wollen die Hallertauer Volksbank und der Neue Pfaffenhofener Kunstverein wieder gemeinsam den Hallertauer Debütpreis veranstalten
(ty) Der vierte Hallertauer Debütpreis ist gerade erst mit dem Sieg von Saskia Henning von Lange zu Ende gegangen, da macht die Hallertauer Volksbank schon Nägel mit Köpfen, was die Zukunft des Formats angeht. Auch im kommenden Jahr werde es in Zusammenarbeit mit dem Neuen Pfaffenhofener Kunstverein wieder eine Neuauflage geben, dann die fünfte, bestätigte heute Bank-Sprecher Günther Staud auf Anfrage unserer Zeitung. Damit schickt sich der Debütpreis an, eine feste Einrichtung im Kulturbetrieb der Kreisstadt zu werden – realisiert vom Neuen Kunstverein, initiiert und finanziell gefördert von der Hallertauer Volksbank.
Dorle Kopetzky vom Neuen Pfaffenhofener Kunstverein sowie Lyriker und Literaturkritiker Nico Bleutge, selbst Kulturpreisträger der Stadt Pfaffenhofen, beobachten ganzjährig den Büchermarkt, legen dabei ihr Hauptaugenmerk auf die Erstlingswerke. Um die Masse der Ersterscheinungen einzuschränken, konzentrieren sie sich auf Romane. Getrennt voneinander machen sie sich ein Bild von den ausgewählten Büchern und filtern die drei ihrer Meinung nach vielversprechendsten Werke heraus. Diese drei Künstler stellen sich dann einmal im Jahr dem Wettstreit beim Hallertauer Debütpreis. Das Konzept ist ebenso einfach wie erfolgreich.
SPD-Stadtrat und Schriftsteller Steffen Kopetzky, der Vorsitzende des Neuen Pfaffenhofener Kunstvereins, begrüßte am Freitagabend zur vierten Auflage des Debütpreises rund 100 literaturbegeisterte Gäste in der Kulturhalle und stellte die Jury vor, der neben ihm selbst angehörten: Wilfried Gerling (Vorstandschef der Hallertauer Volksbank), Petra Frye-Weber (Neuer Pfaffenhofener Kunstverein), Barbara Fröhlich (Kulturredakteurin), Katrin Hillgruber (freie Literaturkritikerin und Jurorin des Deutschen Buchpreises 2014), Claudia Erdenreich (Redakteurin) und Veronika Kettner (Lehrerin am Schyren-Gymnasium). Die Schülerin Moira Grohé vom Schyren-Gymnasium, die im Literaturkurs von Roland Scheerer eine Rezension verfasst hatte, war ebenfalls als Jurorin dabei.
15 Minuten – so viel Zeit hatten die drei ausgewählten Autorinnen dann, um Passagen ihres Debüt-Romans den Gästen vorzustellen und damit quasi auf Stimmenfang zu gehen. Am Ende entschieden neben den Jurymitgliedern auch alle Gäste per Stimmabgabe über die Platzierungen. Während der Stimmen-Auszählung interviewte Fachmann Bleutge die drei Debütantinnen zu ihren Beweggründen, der Stoffsammlung und -auswahl sowie zur Erstellungsdauer ihrer Werke.
Bank-Chef Gerling überreichte schließlich die Preisgelder, die alljährlich von der Hallertauer Volksbank zu Verfügung gestellt werden. Der dritte Platz und ein Preisgeld in Höhe von 500 Euro gingen an Madeleine Prahs aus Leipzig für ihren Roman "Nachbarn". Über den zweiten Platz und 1000 Euro durfte sich Christine Koschmieder, ebenfalls aus Leipzig, für ihr Werk "Schweinesystem" freuen. Und mit nur drei Stimmen Vorsprung errang Saskia Hennig von Lange den ersten Platz beim vierten Hallertauer Debütpreis und durfte hierfür 1500 Euro Preisgeld in Empfang nehmen.