Die bereits ortsdurchfahrtenfreie Bundesstraße zwischen Neuburg und dem A9-Anschluss Manching soll eine zweite Fahrbahn bekommen – der Freistaat will sich beim Bund für eine Priorisierung der Maßnahme einsetzen
Von Tobias Zell
Den Stempel der Aktualität versehen hat dem Thema jüngst der bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) höchst persönlich. Er halte den Ausbau der Bundesstraße 16 von Ingolstadt in Richtung Neuburg und darüber hinaus für zwingend notwendig, sagte er kürzlich bei der Eröffnung des neuen Hightech-Areals von Audi vor den Toren von Neuburg, wo bekanntlich rund 460 Arbeitsplätze entstehen. Seehofer schwebt eine „autobahn-ähnliche“ Lösung vor, wie er es formulierte. Und damit rennt er sowohl bei Landrat Roland Weigert wie auch beim Neuburger OB Bernhard Gmehling grundsätzlich offene Türen ein, wie eine Nachfrage unserer Zeitung ergab. Im bayerischen Innenministerium will man sich indes beim Bund „für die Priorisierung und damit Beschleunigung dieser Maßnahmen einsetzen“, so eine Sprecherin gegenüber unserer Zeitung.
So schön es sei, dass heute in der Region die B16 ortsdurchgangsfrei sei, so notwendig sei es aber auch, der Entwicklung weiter Rechnung zu tragen, sagte Seehofer bei dem genannten Termin in Neuburg. „Wir brauchen hier eine autobahn-ähnliche Zubringung.“ Das sei für den Lkw-Verkehr aus der Stadt Ingolstadt heraus nach Neuburg, aber auch weiter in Richtung Westen „unabdingbar“. Ohne die moderne Infrastruktur gebe es diesen wirtschaftlichen und sozialen Erfolg nicht, betonte der Ministerpräsident.
Den entsprechenden kurzen Ausschnitt aus Seehofers Rede in Neuburg hören Sie hier: "Ausbau der B16 unabdingbar". Und auf Nachfrage unserer Zeitung heißt es dazu aus dem bayerischen Innenministerium: „Konkret geht es darum, die bereits ortsdurchfahrtenfreie B 16 zwischen Neuburg und der Anschlussstelle Manching an die Autobahn A 9 durch Anbau einer zweiten Fahrbahn zu ertüchtigen“.
Die B 16 sei eine der wichtigsten Ost-West-Trassen in Bayern mit Jahr für Jahr wachsendem Verkehrsaufkommen, betont Neuburgs Oberbürgermeister Bernhard Gmehling. „Sowohl für die starke Region 10 als auch den aufstrebenden Wirtschaftsstandort Neuburg an der Donau würde der Ausbau eine deutliche Verbesserung der Infrastruktur darstellen.“ Gmehling befürwortet daher den raschen Ausbau der Bundesstraße ausdrücklich, wie er gegenüber unserer Zeitung erklärt. Selbstverständlich müsse der Ausbau aber unter „Einbeziehung sämtlicher Anrainer“ erfolgen.
„Für die wirtschaftliche Entwicklung des Landkreises und der Region ist der mehrspurige Ausbau der B16 von fundamentaler Bedeutung“, unterstreicht auch der Neuburg-Schrobenhausener Landrat Roland Weigert. Allerdings müsse die Umsetzung auch immer unter dem Gesichtspunkt des Lärmschutzes betrachtet werden, ergänzt er. Bei einer bahnparallelen Trassenführung entlang der Strecke Neuburg–Donauwörth und an Sehensand vorbei müssen nach Ansicht des Landrats Vorkehrungen für einen adäquaten Lärmschutz berücksichtigt werden. Einen Trassenverlauf, der den Sehensander Forst und damit mit das größte zusammenhängende Waldgebiete im Landkreis durchschneidet, sieht Weigert dagegen kritisch. „Dieser wertvolle Naturraum wäre dann unwiederbringlich verloren.“
Und wie sieht man das Projekt im zuständigen Innenministerium in München? „Der weitere Ausbau der B 16 von Ingolstadt in Richtung Westen hat für die bayerische Staatsregierung große Bedeutung“, erklärt eine Sprecherin auf Anfrage unserer Zeitung. Deshalb seien entsprechende Teilprojekte wichtiger Bestandteil der bayerischen Vorschlagsliste für die Fortschreibung des so genannten Bundesverkehrswegeplans. Konkret geht es dabei darum, die bereits ortsdurchfahrtenfreie B 16 zwischen Neuburg und der Anschlussstelle Manching „an die Autobahn A 9 durch Anbau einer zweiten Fahrbahn zu ertüchtigen“, so die Ministeriums-Sprecherin. Erfahrungsgemäß sei diesbezüglich mit einem Planungs- und Realisierungszeitraum von mehreren Jahren zu rechnen. „Bayern wird sich daher beim Bund für die Priorisierung und damit Beschleunigung dieser Maßnahmen einsetzen.“
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