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Der Pfaffenhofener Professor Joachim Meyer ist maßgeblich am groß angelegten Gemeinschaftsprojekt „Zineg“ beteiligt, das für den Deutschen Nachhaltigkeitspreis nominiert worden ist – Bürger können Online voten

(ty) Es ist gerade mal ein Jahr her, dass Pfaffenhofen als „nachhaltigste Kleinstadt“ Deutschlands ausgezeichnet worden ist, da steht beim diesjährigen Deutschen Nachhaltigkeitspreis schon wieder ein Pfaffenhofener mit im Finale. Professor Joachim Meyer leitet im Rahmen des großen Gemeinschaftsprojekts „Zineg“ von mehreren Unis und gartenbaulichen Versuchsstationen eine Arbeitsgruppe der Technischen Universität (TU) München. „Zineg“ wurde von einer Fachjury unter insgesamt 80 Einreichungen als eines von nur drei Projekten für die Endausscheidung ausgewählt. Diese fällt im Rahmen eines großen Online-Votings (unten).

Professor Joachim Meyer. 

Bereits seit Mai 2009 und noch bis Ende dieses Jahres läuft das Forschungsverbundprojekt „Zukunftsinitiative Niedrigenergiegewächshaus“ (Zineg) mit dem Ziel, den Verbrauch fossiler Heizenergie für die Pflanzenproduktion in Gewächshäusern und die damit verbundenen CO2-Emissionen um bis zu 90 Prozent zu reduzieren. Jetzt wurde es für den Deutschen Nachhaltigkeitspreis Forschung nominiert. Dieser Sonderpreis des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) wurde ins Leben gerufen, um nachhaltigkeitsbezogene Forschungsanstrengungen zu würdigen und zu helfen, sie mit dem Nachhaltigkeitsengagement von Unternehmen und Kommunen zu verknüpfen.

„Zineg ist ein Ansatz, den Wandel zur ,Green Economy’ voran zu treiben, weil es die regionale und klimafreundliche Herstellung von gartenbaulichen Produkten ermöglicht und verbrauchernah gedacht ist“, so die Jury in ihrer Nominierungsbegründung. Zudem gäbe das Forscherteam Denkanstöße über das Projekt hinaus. Bei „Zineg“ werden unterschiedliche Lösungskonzepte untersucht, um eine weitgehend CO2-neutrale Pflanzenproduktion in Gewächshäusern zu entwickeln, zu erproben und zur Praxisreife zu bringen. Maßgeblich mit an dem Projekt beteiligt ist mit Professor Joachim Meyer auch ein Pfaffenhofener. Er leitet eine Arbeitsgruppe der TU München am Wissenschaftszentrum Weihenstephan (Fachgebiet Technik im Gartenbau), die hochisolierte Foliengewächshäuser mit Beheizung aus nachwachsenden Rohstoffen untersucht.

Das besondere am Ansatz von Prof. Meyer ist, dass die Gewächshäuser durch bewegliche Energieschirme nach dem Thermoskannen-Prinzip  isoliert werden. So wird am Tage Solarenergie gesammelt und im Gewächshausboden sowie in den anderen Einrichtungen passiv gespeichert. In der Nacht wird die gesammelte Wärme dann bei geschlossenen Energieschirmen aus dem Speicher zurückgeführt, was eine zusätzliche Beheizung überflüssig macht. Die Arbeitsgruppe konnte außerdem nachweisen, dass in diesen Gewächshäusern auch nach Bioland-Anbaurichtlinien eine sehr erfolgreiche Pflanzenproduktion möglich ist; in diesem Beispiel hocharomatischer Tomatensorten.

Insgesamt werden durch die Isolierung, die passive Solarenergienutzung und durch ausgeklügelte Verfahren zur Temperaturführung und Klimakontrolle sehr geringe Energieverbräuche erreicht, die durch den Einsatz nachwachsender Rohstoffe zur Wärmeerzeugung preisgünstig gedeckt werden können. Möglich wäre hierzu auch die Nutzung von Abwärme, etwa aus Biogasanlagen, oder von Restwärme aus der Erdwärmenutzung oder anderen industriellen Prozessen.  

Bereits die Nominierung für den Deutschen Nachhaltigkeitspreis stellt für das Verbundprojekt der Humboldt-Universität zu Berlin, der Leibniz Universität Hannover, der TU München, der Hochschule Osnabrück, der Landwirtschaftskammer Niedersachsen, des Dienstleistungszentrums Ländlicher Raum Rheinpfalz, des Leibniz-Instituts für Gemüse- und Zierpflanzenbau Großbeeren/Erfurt, des Leibniz-Instituts für Agrartechnik Potsdam-Bornim und des Zentrums für Betriebswirtschaft im Gartenbau Hannover einen großen Erfolg dar. Verliehen wird der Deutsche Nachhaltigkeitspreis 2014 in den verschiedenen Kategorien am 28. November in Düsseldorf.

Bürger küren per Online-Voting Gewinner des Nachhaltigkeitspreises

Die Jury hat beim Deutschen Nachhaltigkeitspreis Forschung 2014 ihre drei Favoriten unter den eingereichten Forschungsprojekten nominiert. Jetzt haben die Bürger die Entscheidung in ihrer Hand. Der Sieger wird nämlich bei einem großen Online-Voting gekürt. Ab sofort kann jeder Interessierte seine Stimme abgeben – und vielleicht mithelfen, „Zineg“ ganz nach vorn zu bringen. Professor Joachim Meyer hofft natürlich, dass ihm die Pfaffenhofener Landkreisbürger nicht nur die Daumen drücken, sondern „Zineg“ mit ihrer Stimme aktiv unterstützen. Das Voting läuft bis 20. November 2014. 

Auf www.nachhaltigkeitspreis.de/home/wettbewerb/forschung/ werden die nominierten Projekte vorgestellt und hier ist auch die Stimmabgabe möglich. Außerdem wird in der ersten November-Woche in der Wissenschaftssendung „nano“ auf dem TV-Sender 3sat in Beiträgen über die Projekte berichtet. Wer sich noch näher über „Zineg“ informieren möchte, findet im Internet unter www.zineg.de zahlreiche Infos.


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