Beim Festakt im Festsaal des Stadttheaters versprach Ministerpräsident Horst Seehofer, das Ziel von 10 000 Studierenden zu unterstützen
(ty) Die Technische Hochschule feierte heute ihr 20-jähriges Bestehen mit einem Festakt im Festsaal des Stadttheaters. Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft waren zusammengekommen, um gemeinsam einen Bogen von der Gründung als Fachhochschule 1994 bis zur Ernennung zur Technischen Hochschule 2013 zu spannen und einen Blick in die Zukunft zu werfen.
THI-Präsident Walter Schober zeigte sich in seiner Begrüßung erfreut über die Entwicklung der Hochschule – von 90 Studierenden in einem Studiengang hin zu 5100 Studierenden in über 40 Studiengängen. Er dankte den Partnern aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft für die kontinuierliche Unterstützung und wies darauf hin, dass im Hochschulstandort Ingolstadt noch viel Potenzial stecke, welches es in den kommenden Jahren zu stärken gelte. Mit potenziellen 10 000 Studierenden an beiden Ingolstädter Hochschulen insgesamt würde die Region nicht nur ihren Hochschul- und Wirtschaftsstandort stärken, sie würde auch an jungem, dynamischem Flair gewinnen.
Dieses Plädoyer wurde von Seiten der Politik unterstützt. Ministerpräsident Horst Seehofer, der die Festansprache übernahm, versprach der Hochschule, das Ziel von 10 000 Studierenden in Ingolstadt zu unterstützen. Die Technische Hochschule Ingolstadt solle „führende Mobilitätshochschule in Deutschland“ werden, dafür setze er sich ein. Ebenso werde er alles in seiner Macht stehende dafür tun, dass Studierende direkt an Hochschulen für Angewandte Wissenschaften promovieren können. Die bisherige Entwicklung bezeichnete er als eine „Erfolgsgeschichte der Superlative“.
Oberbürgermeister Christian Lösel ging in seinem Grußwort auf die enge Verzahnung der Hochschule mit der Region ein: „Die Errichtung der Fachhochschule war ein Glücksfall für unsere Stadt. Ingolstadt konnte damals – zusammen mit der vorangegangenen Einrichtung der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt wieder an eine großartige Tradition als Sitz der Ersten Bayerischen Landesuniversität anknüpfen. Seither hat die nunmehrige Technische Hochschule bewiesen, dass sie in der ersten Liga der Hochschuleinrichtungen mitspielt. Und nicht zuletzt tut dem Leben in unserer Stadt die steigende Zahl von Studenten gut.“
In verschiedenen Talkrunden, moderiert von Iska Schreglmann (Bayerischer Rundfunk), kamen noch einmal die Personen zusammen, die maßgeblich an der Entwicklung der Hochschule beteiligt waren. THI-Gründungspräsident Hartmut Sax und Alt-Oberbürgermeister Peter Schnell berichteten von der Zeit der Gründung der damaligen Fachhochschule und von der großen Freude, als der Schlüssel offiziell übergeben werden konnte. Gunter Schweiger, der 14 Jahre lang als Präsident die Geschicke der Hochschule lenkte, sprach von den ehrgeizigen Zielen und Herausforderungen, die sich die Hochschule auf ihrem Weg immer wieder steckte und die ihr schließlich ihr heutiges Bild verliehen. Von Mitarbeiterseite war Doris Schneider vertreten, die die Bibliothek seit Gründung der Hochschule leitet. Interessiert wurde auch das Auftreten von Christina Green, Absolventin der ersten Stunde, und Tobias Reger, derzeitiger Student, verfolgt. In 20 Jahren hat sich auch für Studierende einiges verändert – vom Angebot der Studiengänge über die Räumlichkeiten bis hin zu Möglichkeiten des studentischen Engagements.
Von Seiten der Politik und Wirtschaft waren bei der Diskussionsrunde schließlich. Christian Lösel und Reinhard Büchl, Vorsitzender des Hochschulrates sowie Vorsitzender der Freunde und Förderer der Technischen Hochschule, vertreten. Lösel berichtete von seiner Zeit als Promovend in Ingolstadt und von der Verbindung der beiden Ingolstädter Hochschulen, Reinhard Büchl erklärte, wie sich Hochschulrat und Förderverein für die THI einsetzen.
Daten zur Technischen Hochschule Ingolstadt
Die Technische Hochschule Ingolstadt startete im Wintersemester 1994/95 als Fachhochschule mit 90 Studierenden im Studiengang Betriebswirtschaftslehre. Schon bald wurde die provisorische Unterbringung in der Hohen Schule im Herzen der Stadt zu klein. 1999 bezog die Hochschule den Neubau an der Esplanade, die Studierendenzahl war zu diesem Zeitpunkt schon auf 700 gestiegen. Erste Bachelor- und Masterabschlüsse wurden eingeführt – hier war die Hochschule einer der Vorreiter in Bayern. 2004 wurde gemäß Hochschulgesetz auch die Forschung neben der Lehre eine Kernaufgabe der Hochschule. Dies setzte sie mit der Gründung des Instituts für Angewandte Forschung um. 2008 stieg die Hochschule dann erfolgreich in die Weiterbildung ein – und besitzt heute mit Lehre, Forschung und Weiterbildung drei Geschäftsfelder. Heute studieren an der Technischen Hochschule etwa 5100 Studierende. Über 400 Mitarbeiter setzten sich für die Hochschule ein.