Betrunkener verursacht Unfall auf der A9, flüchtet aber und kommt dann zur Pfaffenhofener Polizei, um einen Raubüberfall zu melden
(ty) Nach einem Verkehrsunfall auf der Autobahn A9 kurz nach der Rastanlage Holledau flüchtet der 53-jähriger Verursacher, um später bei der Polizeiinspektion in Pfaffenhofen aufzutauchen und einen Raubüberfall anzuzeigen. Der 53-Jährige mit Wohnsitz in Amerika fuhr gestern gegen 6.30 Uhr auf der Autobahn in Richtung München und touchierte kurz nach der Rastanlage Holledau seitlich einen Lkw. Die beiden Unfallbeteiligten sowie ein weiterer Geschädigter, dessen Skoda durch umherfliegende Teile an der Motorhaube demoliert wurde, räumten – da keiner der Beteiligten verletzt war – die Unfallstelle und trafen sich zum Austausch der Personalien auf einem Parkplatz kurz vor der Anschlussstelle Pfaffenhofen.
Dort erklärte der 31-jährige Lkw-Fahrer aus dem Kreis Pfaffenhofen, dass er eine polizeiliche Unfallaufnahme wünsche. Als der 53-jährige Seat-Fahrer dies hörte, setzte er sich in seinen beschädigten Pkw und rauschte einfach davon. Mit dieser Flucht verlor sich auch anfänglich die Spur des Unfallverursachers – bis gegen 8 Uhr ein Mann bei der Polizeiinspektion in Pfaffenhofen erschien und angab, dass er an der Rastanlage Holledau ausgeraubt worden sei. Aufgrund der zwischenzeitlich eingeleiteten Fahndung wurde das vermeintliche Opfer allerdings sehr schnell als der gesuchte Unfallfahrer identifiziert – und auch der angezeigte Raub wurde als Schutzbehauptung entlarvt.
Aufgrund der Aussagen von Zeugen, die sich zwischenzeitlich bei der Polizei gemeldet hatten, konnte nachvollzogen werden, dass der 53-Jährige die Autobahn an der Ausfahrt Pfaffenhofen verlassen hatte. Im Bereich von Frickendorf hatte das vermeintliche Opfer sein Gepäck sowie einen Kasten Bier aus dem Fahrzeug genommen und in ein Maisfeld geworfen und ist dann zur Polizei nach Pfaffenhofen gefahren. Im Rahmen der weiteren Abklärung stellte sich der Grund für diese abenteuerliche Geschichte heraus.
Ein bei dem Unfallfahrer durchgeführter Alkoholtest ergab einen Wert von beinahe 1,5 Promille, weshalb eine Blutentnahme angeordnet sowie der Führerschein sichergestellt wurde. Nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft Ingolstadt musste der Mann eine Sicherheitsleistung in Höhe von 3000 Euro bezahlen, bevor er wieder entlassen wurde. Gegen den 53-jährigen Fahrer wird nun wegen Gefährdung des Straßenverkehrs, unerlaubten Entfernens vom Unfallort sowie Vortäuschens einer Straftat ermittelt, wie ein Sprecher der Verkehrspolizei mitteilt.