Schlagbauer auf Betriebsversammlung: "Lösungen für die nächsten ein, zwei Jahre bringen uns nicht weiter" – Finanzvorstand Strotbek unterstreicht Jahresziel von 1,7 Millionen Auslieferungen – Mosch kündigt internationalen Weihnachtsmarkt auf der Piazza an
(ty) Auf der Audi-Betriebsversammlung ging Jörg Schlagbauer, IG-Metall-Vertrauenskörperleiter, vor rund 5000 Beschäftigten auf die aktuellen Handlungsfelder des Betriebsrats ein. „Wir müssen uns vor Augen halten, dass hier in Ingolstadt das zweitgrößte Automobilwerk in Europa steht und dieses eine entsprechende Infrastruktur benötigt“, sagte Schlagbauer in seiner Rede. Gemeinsam führen Unternehmen und Stadt daher intensive Gespräche. „Die ersten Großprojekte, beispielsweise der geplante Tunnel unter der Ettinger Straße oder die Fortschritte beim Audi-Bahnhalt zeigen, was möglich ist, wenn alle Beteiligten an einem Strang ziehen“, sagte Schlagbauer.
Etwas unglücklich sei jedoch das Timing der Bauarbeiten, so Schlagbauer weiter. Aktuell stelle das Thema Verkehr die Geduld der Beschäftigten täglich auf die Probe, da an mehreren Zufahrtsschneisen zum Audi-Werk gleichzeitig gebaut werde. „Es wird noch einige Kraft in Anspruch nehmen, den Verkehrs-Infarkt zu verhindern.“
Um den Standort für die kommenden Jahrzehnte zu stärken, bedürfe es mutiger Maßnahmen mit Weitblick. Schlagbauer ist sicher: „Lediglich Versäumnisse aufzuholen und Lösungen für die nächsten ein, zwei Jahre zu entwickeln, bringt uns nicht mehr weiter. Denn auch in den nächsten fünf bis zehn Jahren wird Audi und das gesamte industrielle Umfeld weiter wachsen.“
Das Ingolstädter Werk macht sich fit für die Zukunft. Der Betriebsratsvorsitzende Peter Mosch erklärte, dass im kommenden Jahr viele Umbauarbeiten im Zuge des Anlaufs für den neuen Audi A4 und die Vorbereitungen des Audi Q1 anstehen. „Ich bedanke mich bei allen Kolleginnen und Kollegen, die im Rahmen des Umbaus im Einsatz sind. Dank unserer hochflexiblen Mannschaft werden wir auch diese ereignisreichen Monate meistern,“ so Mosch.
Axel Strotbek, Vorstand Finanz und Organisation bei Audi, bekräftigte in seiner Rede das Jahresziel: „Wir peilen jetzt selbstbewusst 1,7 Millionen Auslieferungen an.“ Anschließend ging er auf die aktuellen Herausforderungen ein: „Die zunehmende Wettbewerbsintensität und verschärfte CO2-Gesetzgebung weltweit erfordern von der gesamten Mannschaft einen immensen Kraftakt.“ Nur wer sparsam mit seinen Ressourcen umgehe, könne sich mit aller Energie den elementaren Zukunftsaufgaben widmen und langfristig im Wettbewerb an die Spitze fahren, so Strotbek.
Betriebsratschef Mosch kündigte zudem den ersten internationalen Weihnachtsmarkt von Audi an, der von 27. bis 30. November auf der Audi-Piazza stattfinden soll. „Auf dem Weihnachtsmarkt präsentiert sich Audi international“, sagte er. Audianer aus aller Welt werden demnach traditionelle Weihnachtsbräuche aus ihren Heimatländern vorstellen – etwa aus Spanien, China oder Mexiko. Spezialitäten ihres Landes verkaufen sie für einen guten Zweck in ihrer Heimat. Mit vielfältigen Aktionen für Kinder, einem abwechslungsreichen Programm auf der Bühne sowie musikalischer Untermalung durch die Audi-Bläserphilharmonie werde für gute Unterhaltung gesorgt, versprach Mosch und betonte: „Die Solidarität der Beschäftigten geht weit über Deutschland hinaus.“