Logo
Anzeige
Anzeige

Bis Mitte 2016 sollen möglichst viele Haushalte auch in den Ortsteilen mindestens 30 MBit bekommen – die Stadt lässt sich das bis zu 1,2 Millionen Euro kosten

(ty) Der Breitband-Ausbau auf weitgehend mindestens 30 MBit in Pfaffenhofen und den Ortsteilen kostet die Stadt 1,5 bis zwei Millionen Euro. Zuschüsse gibt es zwar, doch weil mit einer maximalen Förderung von 810 000 Euro zu rechnen ist, hat die Kommune dennoch zwischen 700 000 und 1,2 Millionen Euro auf den Tisch zu legen. Kein Pappenstiel, nicht zuletzt angesichts der ohnehin ambitionierten Vorhaben in den kommenden Jahren – wie zum Beispiel dem doppelten Schulneubau, der allein mit gut 26 Millionen Euro zu Buche schlägt. Dennoch soll es mit dem Breitband-Ausbau nun zügig vorwärts gehen, wie gestern Abend im Stadtrat signalisiert wurde. Wenn alles optimal läuft, soll der Ausbau Ende 2016 abgeschlossen sein. Und zwar so, dass dann möglichst viele Haushalte mindestens 30 MBit bekommen. Das Ratsgremium hat gestern einstimmig das weitere Vorgehen beschlossen.

Um die DSL-Versorgung der Ortsteile voranzutreiben, wurde bereits im Jahr 2009 mit ersten Bestands- und Bedarfsanalysen begonnen. Mit dem Kooperationsvertrag vom Februar 2011 wurde der Breitbandausbau in den Ortsteilen überwiegend per Richtfunk beauftragt. Der Ausbau wurde für die Ortsteile Affalterbach, Angkofen, Bachappen, Brunnhof, Buchhof, Doderhof, Ebenhof, Eckersberg, Ehrenberg, Eutenhofen, Fürholzen, Gittenbach, Göbelsbach, Gundamsried, Haimpertshofen, Kienhöfe, Kleinreichertshofen, Köhlhof, Kuglhof, Menzenbach, Schabenberg, Straßhof, Sulzbach, Tegernbach, Uttenhofen, Walkersbach und Wolfsberg im Jahr 2012 mit einer DSL-Grundversorgung von drei bis 16 MBit/s erfolgreich abgeschlossen.

Der Stadtrat hatte zudem die Verwaltung beauftragt, weitere Fördermöglichkeiten zum Breitband-Ausbau zu prüfen. Dementsprechend wurde im Oktober vergangenen Jahres die „Breitbandberatung Bayern GmbH“ beauftragt, die Stadt im neuen Breitband-Förderprogramm 2012/2018 zu unterstützen. Zunächst wurde, ohne noch in das formelle Förderverfahren zu starten, die Ist-Situation der Breitband-Versorgung eruiert.

Da die bayerische Regierung im Januar dieses Jahres eine deutliche Erhöhung der Fördersummen und eine Vereinfachung, sprich: Beschleunigung, des Verfahrens angekündigt hat, wurde in Pfaffenhofen das Verfahren vorübergehend ausgesetzt, um erst einmal auf die neuen Ansagen zu warten. Die EU hat dann im Juli die neue Version des Breitband-Förderprogramms 2012/2018 genehmigt – mit erfreulichen Konsequenzen für die Kreisstadt: Den damit stehen statt bisher maximal 300 000 Euro nun bis zu 810 000 Euro Fördersumme für Pfaffenhofen zur Verfügung, wie die Stadtverwaltung mitteilte.

Angesichts dieser neuen Entwicklung ist die Stadt Ende Juli nach Abstimmung mit der „Breitbandberatung Bayern GmbH“ formell ins Breitband-Förderprogramm 2012/2018 eingestiegen. „Dies wurde veranlasst, um schnellstmöglich die formalen Verfahrensschritte des Förderverfahrens abarbeiten zu können“, so die Stadtverwaltung. Mit diesem Schritt sei man auch noch keinerlei Verpflichtungen eingegangen.

In der gestrigen Stadtratssitzung erklärte die „Breitbandberatung Bayern GmbH“, vertreten durch Michael Langer, die neue Version des Förderverfahrens. Des weiteren stellte er den Ausbauvorschlag vor, mit dem der Breitbandpate der Stadt in die ersten Verhandlungsgespräche mit den Anbietern gehen könnte. Zielvorgabe an die „Breitbandberatung Bayern“ war es, einen Ausbau-Vorschlag zu erarbeiten, der realistisch erreichbar und finanziell für die Stadt möglich  ist sowie für möglichst viele Bürger eine Verbesserung der Breitband-Versorgung bringt.

Der Stadtrat nahm nun gestern die Vorstellung des Ist-Stands zur Kenntnis und erteilt dem städtischen Breitbandpaten den Auftrag, auf Basis des Ausbauvorschlags der „Breitbandberatung Bayern GmbH“ erste Verhandlungen mit den Infrastrukturanbietern (Deutsche Telekom, Kabel Deutschland, p2systems/INEXIO) zu führen, um daraus verschiedene Ausbauszenarien samt Kostenschätzungen für die weitere Entscheidung des Stadtrats zu erarbeiten.

Langer von der „Breitbandberatung Bayern“ hatte zuvor noch darauf hingewiesen, dass man durch eine interkommunale Zusammenarbeit nicht nur Synergie-Effekte nutzen, sondern auch eine zusätzliche Fördersumme von 50 000 Euro abgreifen könnte. Das wurde freilich vom Gremium goutiert. Außerdem verwies er darauf, dass man bei der Suche nach einem passenden Infrastrukturanbieter ein zweistufiges Auswahlverfahren plane. In einem ersten Schritt sollen sich die interessierten Anbieter bewerben. Und die, die dann für geeignet befunden werden, die Teilprojekte umzusetzen, werden dann um ein konkretes Angebot gebeten. So will man erreichen, dass die Unternehmen, die letztlich den Zuschlag bekommen, ihre Aufträge auch tatsächlich umsetzen können. Fertigstellung, wie gesagt: Mitte 2016, wenn alles optimal läuft.


Anzeige
RSS feed