Die Unternehmen in der Region 10 haben ihre Erwartungen für die kommenden Monate deutlich nach unten geschraubt und ihre Investitionspläne zusammengestrichen
(ty) Die bislang auf Hochtouren laufende Wirtschaft in der Region 10 nimmt den Fuß vom Gaspedal. Der IHK-Konjunkturindex für die Region ist gegenüber dem Frühjahr von 134 auf 129 Punkte gefallen. Besonders ihre Erwartungen für die kommenden zwölf Monate haben die Unternehmen deutlich nach unten geschraubt. Das ergab die Auswertung der aktuellen Konjunkturumfrage der IHK für München und Oberbayern für Ingolstadt und die Landkreise Pfaffenhofen, Eichstätt und Neuburg-Schrobenhausen.
„Die schlechteren Aussichten in der Weltwirtschaft und die Krisen wie in der Ukraine, in Syrien und im Irak schlagen auf die heimische Wirtschaft durch“, sagt IHK-Hauptgeschäftsführer Peter Driessen. Ein ausgeprägter Konjunktureinbruch sei aber derzeit nicht zu erwarten. Der BIHK-Konjunkturindex für ganz Bayern ist seit dem Frühjahr von 129 auf 121 Punkte gesunken und hat damit den niedrigsten Stand seit eineinhalb Jahren erreicht.
In der Region 10 rechnen laut Auswertung der IHK nur noch 18 Prozent der Betriebe mit mehr Aufträgen in den kommenden zwölf Monaten. Im Frühjahr waren es noch 28 Prozent. Aber auch nur neun Prozent erwarten momentan schlechtere Geschäfte – dieser Wert ist praktisch unverändert. Der Saldo der Geschäftserwartungen ist damit aber seit dem Frühjahr deutlich zurückgegangen – von 20 auf neun Punkte.
Mit ihrer aktuellen Situation sind die Betriebe dagegen nach wie vor sehr zufrieden, hat die IHK ermittelt. Über die Hälfte, nämlich exakt 57 Prozent der Betriebe bezeichnet die Geschäftslage als „gut“, nur drei Prozent als „schlecht“. Gegenüber dem Frühjahr ergibt sich damit sogar ein leichtes Plus beim Saldo der Geschäftslage um fünf Punkte.
Die Unternehmen haben nach Angaben der IHK ihre Investitions- und Beschäftigungspläne an die schwächeren Aussichten angepasst: Nur noch zwölf Prozent der Betriebe – im Frühjahr waren es noch 27 Prozent – planen, ihre Belegschaften zu erweitern. Gleichzeitig rechnen 13 Prozent (sechs Prozent im Frühjahr) mit einem Job-Abbau. Damit fällt der Saldo der Beschäftigungspläne erstmals seit mehr als zwei Jahren mit minus einem Punkt (Frühjahr: plus 21 Punkte) knapp in den negativen Bereich und der Stellenaufbau in der Region läuft vorerst aus. Der Arbeitsmarkt bleibt nach IHK-Einschätzung jedoch stabil, denn drei Viertel der Unternehmen planen demnach, ihre Personalstärke auf dem derzeitigen Niveau zu belassen.
Ihre Pläne für mehr Investitionen haben die Firmen ebenfalls zusammengestrichen. Wollten im Frühjahr noch 29 Prozent die Budgets erhöhen, planen dies aktuell nur mehr 19 Prozent. Gleichzeitig habe sich der Anteil derer, die ihre Investitionen kürzen wollen, von acht auf 16 Prozent verdoppelt. Der Saldo der Investitionspläne ist damit von 20 auf drei Punkte regelrecht eingebrochen.