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24 Stunden lang konnten die Nachwuchskräfte aus Reichertshofen bei einer Dauer-Übung erleben, wie der Alltag bei der Berufsfeuerwehr aussieht – plötzlich mussten sie sogar zu einem echten Einsatz ausrücken

(ty) Ganz schön auf Trab gehalten hat das so genannte Berufsfeuerwehr-Wochenende den Reichertshofener Feuerwehr-Nachwuchs. 24 Stunden lang erlebten die jungen Floriansjünger, wie ein Tag im Arbeitsleben eines Profi-Feuerwehrlers aussehen kann. Gestern Vormittag startete der 24-Stunden-Dienst mit dem Einzug ins Gerätehaus. Und die Protagonisten sollten sich noch wundern, was ihnen alles bevorsteht – unter anderem werden sie sogar zu einem echten Einsatz ausrücken müssen. 

Gleich nach der Diensteinteilung geht es zur Fahrzeugübernahme, wobei alle Gefährte und Geräte erst einmal auf Vollständigkeit und Funktion kontrolliert werden müssen, um für den Ernstfall gerüstet zu sein. Danach startet der morgendliche Übungsdienst, bei dem die Themen des alljährlichen Wissenstests vertieft werden, der nächste Woche ansteht. Doch der erste Alarm reißt die Jugendlichen jäh aus dem Unterricht: Es brennt! Sofort wird sich umgezogen und in Richtung Heideweiher gefahren, dort sollen die Flammen lodern. Schon von Weitem ist der Rauch zu sehen. Auch wenn für diese Übung der Brand „nur“ in einem Feuerring aus Beton züngelt: Es wird der komplette Löschaufbau vorgenommen und dem Feuer fachgerecht der Garaus gemacht.

 

Nach diesem ersten erfolgreichen Einsatz wird wieder zum Übungsdienst zurückgekehrt. Doch noch vor dem Mittagessen muss erneut ausgerückt werden. Diesmal zu einem First-Responder-Einsatz: In der Münchener Straße 30 im zweiten Obergeschoss (Turm des Feuerwehrhauses) liegt eine bewusstlose Person, so die Meldung. Nachdem der Patient erstversorgt ist, muss die Drehleiter angefordert werden, um ihn nach unten zu bringen. Ein Gong ertönt deshalb in der Wache und schon macht sich die Drehleiter-Besatzung klar zum Ausrücken. Die Person wird erfolgreich gerettet, der Einsatz verläuft bestens.

Nach dem Mittagessen wird zum Arbeitsalltag bei der Berufsfeuerwehr übergegangen. In den Werkstätten ist immer viel zu tun. Aufgeteilt in Gruppen, gilt es in der Atemschutzwerkstatt, in der Schlauchwerkstatt oder in der Werkstatt für allgemeine Arbeiten anzupacken. Der Nachmittag verfliegt – allerdings nicht ohne Einsatz: Das Übungs-Szenario sieht nun einem Verkehrsunfall mit einer leicht verletzten Person vor. Und dann ist da noch eine Katze, die von einem Baum gerettet werden muss. Die Kaffeepause am Nachmittag wird zur Stärkung genutzt, um selbstgemachten Kuchen zu verdrücken.

Vor dem Abendessen sind die Nachwuchs-Feuerwehrler richtig gefordert. „Brand in einem landwirtschftlichen Gebäude", lautet die Alarmdurchsage und alle springen eilends auf die Einsatzfahrzeuge. Vor Ort taucht plötzlich auch die Feuerwehr Ebenhausen mit ihrer Jugendgruppe auf, um diesen Übungseinsatz zu unterstützen. Von den Reichertshofener Jugendlichen wusste davon freilich keiner etwas. Der große Geräteschuppen ist verraucht, es brennt nicht mehr, aber vier Menschen sollen sich noch im Gebäude befinden.

 

Sofort werden Trupps gebildet, um das verrauchte Gebäude zu durchsuchen. Schon nach wenigen Minuten die ersten Erfolge, es wird ein Dummy gefunden und ins Freie gebracht. Nun kommen immer mehr Trupps zum Einsatz, alle suchen nach den Vermissten. Nachdem alle vier gefunden und gerettet sind, kann Entwarnung gegeben werden. Jetzt werden alle Tore geöffnet und das Gebäude entraucht. Wieder ein Einsatz erfolgreich absolviert. 

Doch noch während der Aufräumarbeiten erreicht die Floriansjünger ein Funkspruch der Integrierten Leitstelle. In Reichertshofen ist tatsächlich ein Verkehrsunfall passiert, es werden zur Ersten Hilfe Kameraden der Feuerwehr benötigt, da der Rettungswagen aus Reichertshofen anderweitig im Einsatz ist. Sofort finden sich die erwachsenen Feuerwehrler zusammen, bilden ein Team und rücken aus, um nun tatsächlich zu helfen.

 

Als die Nachwuchs-Feuerwehrler gerade auf dem Rückweg von ihrem Lösch-Übungseinsatz sind, erreicht sie ein Funkspruch: An der realen Einsatzstelle, wo der Unfall passiert ist, wird Ölbindemittel benötigt. Nun müssen die Jugendlichen auch noch zu einem echten Einsatz ausrücken: Fahrbahn-Reinigung nach dem Crash ist angesagt.

Nach all dem Rummel geht  es wieder zurück ins Feuerwehrhaus, um mit den Kameraden aus Ebenhausen Brotzeit zu machen. Es gibt Leberkäs, Semmeln und Kartoffelsalat. Auch ein Fehlalarm darf an diesem Tag nicht fehlen, auch Alltag bei der Feuerwehr. Doch dabei bleibt es nicht, denn schon wieder brennt es am Heideweiher. Zur Ruhe kommen die jungen Feuerwehrler erst gegen Mitternacht, als es ins Bett geht.


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