In der Eishockey-Bayernliga tritt der EC Pfaffenhofen an diesem Wochenende gleich zwei Mal gegen Memmingen an – heute Abend auswärts, am Sonntag dann daheim
(oex) Wie es in der Eishockey-Bayernliga seit einigen Jahren der Brauch ist, treffen beim Übergang von Hin- und Rückrunde an einem Wochenende die selben Teams zwei Mal aufeinander. Diesmal bekommt es der EC Pfaffenhofen dabei mit dem ECDC Memmingen zu tun. Zunächst müssen die IceHogs am heutigen Freitag (20 Uhr) in Memmingen antreten, am Sonntag (17.30 Uhr) folgt dann das Rückspiel in Pfaffenhofen.
Zurück zur Bayernliga: Der ECDC Memmingen hat sich in den vergangenen Jahren unter Trainer Jogi Koch kontinuierlich in der Liga nach oben gearbeitet und zuletzt mit dem Erreichen des Finales gegen Sonthofen seine bisher erfolgreichste Saison gespielt. Klar, dass schon aus diesem Grund die Erwartungen heuer nicht kleiner geworden sind. Zumal die erfolgreiche Mannschaft des Vorjahres in weiten Teilen zusammengehalten werden konnte.
Die wenigen Abgänge – unter anderem der Wechsel von Nicolas Becker und Franziska Albl nach Pfaffenhofen – konnten durch Neuzugänge wie Benjamin Arnold (Lindau), Dominik Zimmermann (Augsburg) und Antti-Jussi Miettinen (Herne) in Memmingen mehr als ausgeglichen werden. Vor allem der Deutsch-Finne hat vergangene Saison in der Oberliga mit 66 Punkten in 46 Spielen sein Können unter Beweis gestellt und führt auch jetzt die interne Scorerliste der Indians mit 14 Zählern an. Ein weiterer Spieler, in den man beim ECDC große Hoffnungen setzt, ist der Kanadier Jordan Baker. Allerdings konnte er wegen einer Verletzung vergangene Woche erstmals ins Geschehen eingreifen.
Doch Bakers bisheriges Fehlen ist nicht der einzige Grund, warum derzeit in Memmingen Anspruch und Wirklichkeit noch weit auseinanderliegen. Wirft man einen Blick auf die Tabelle, findet man die Indians derzeit nur auf Platz zehn – einen Rang, auf dem man eher die IceHogs vermuten würde. Die Pfaffenhofener gehören allerdings bisher zu den positiven Überraschungen der Saison und nehmen mit Platz vier – sieben Punkte vor den Indians – momentan einen Rang ein, der eher dem Anspruch Memmingens genügen würde.
Von Beginn an lief es nicht rund bei den Allgäuern. Bereits nach dem zweiten Spieltag warf Trainer Jogi Koch aus nicht genau bekannten Gründen das Handtuch. Auch unter Interimscoach Doug Karcharvich schaffte es die Mannschaft nicht, konstant gute Leistungen abzurufen. Nun soll Erwin Halusa, in der Saison 1999/2000 auch im ECP-Trikot aktiv, es richten. Noch ist freilich für die Indians nichts verloren und Platz fünf noch in Reichweite. Aber dafür müssen nun schnellstens Punkte her. Gegen die IceHogs soll nun eine erfolgreichere Rückrunde in Angriff genommen werden.
Doch die Pfaffenhofener haben inzwischen eindrucksvoll gezeigt, dass sie durchaus in der Lage sind, nominell weitaus besser besetzten Gegnern erfolgreich Paroli zu bieten. Für das neue Selbstbewusstsein der IceHogs steht die Aussage von David Vokaty: „Wir wollen um Platz fünf mitkämpfen“, sagt der Kapitän, einer der wenigen erfahrenen Akteure in der jungen Truppe von Topias Dollhofer. Für den ECP-Coach ist die Partie in Memmingen die Rückkehr an seine letzte Wirkungsstätte. Letze Saison stand er als Co-Trainer von Jogi Koch an der Bande und kennt deshalb die Memminger Riege ganz genau.
Sicher kein Nachteil, auch wenn Dollhofer einige Sorgen plagen. Da ist zunächst einmal die schwere Verletzung von Sebastian Weicht, die die Mannschaft doch etwas geschockt hat. Zudem muss der ECP heute auf Dominik Thebing (Verletzung) und Routinier Markus Welz (berufliche Gründe) verzichten – wobei durchaus noch der eine oder andere berufsbedingte Ausfall dazukommen könnte, wie es aus dem Klub heißt. Aber wenigstens am Sonntag in Pfaffenhofen dürften bis auf die Verletzten alle Mann an Bord sein.
Auch wenn die IceHogs – trotz des Tabellenstands – sicherlich nicht als klarer Favorit in die beiden Vergleiche mit Memmingen gehen, will man auf jeden Fall punkten. Vielleicht klappt es ja bereits heute Abend, den einen oder anderen Zähler vom Hühnerberg zu entführen.
Das Bezirksligaspiel zwischen dem Pfaffenhofener 1b-Team und dem MEK München am heutigen Freitag findet unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Grund hierfür sind die Vorkommnisse im vergangenen Jahr, als Fans beider Lager aneinandergeraten waren. Da es nach Angaben des ECP Anzeichen gibt, dass dies auch dieses Mal nicht auszuschließen ist, habe der EC Pfaffenhofen diese Entscheidung getroffen. Lesen Sie dazu: Damit so etwas nicht mehr passiert