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Der in Ingolstadt lebende Theaterregisseur Falco Blome ist mit dem diesjährigen Kulturförderpreis der Stadt Pfaffenhofen bedacht worden – "profunder Kenner der weiblichen Psyche"

(ty) Der Theaterregisseur Falco Blome ist der Träger des diesjährigen Kulturförderpreises der Stadt Pfaffenhofen. Mit dem Beschluss, Falco Blome in Anerkennung seiner hervorragenden Leistungen als Theaterregisseur den mit 1500 Euro dotierten Kulturförderpreis zu verleihen, war der Stadtrat einstimmig dem Vorschlag der drei „Kultur-Stadträte“ Peter Feßl (SPD), Reinhard Haiplik (ÖDP) und Steffen Kopetzky (SPD)gefolgt. Die Verleihung fand jetzt im Festsaal des Rathauses statt und das Publikum erlebte einen abwechslungsreichen und unterhaltsamen Abend. 

Cellistin Marie-Lusie Daubner und Stefan Daubner am Flügel umrahmten den Festakt musikalisch und die Schauspielerin Olivia Wendt spielte Szenen aus Falco Blomes Stück „Der Boandlkramer sucht sein Paradies“. Vize-Bürgermeister Albert Gürtner (FW) begrüßte die Gäste in Vertretung von Rathauschef Thomas Herker (SPD) und freute sich über eine „kleine Premiere“: Denn Falco Blome ist der erste Pfaffenhofener Kulturpreisträger aus dem Fach Regie. Und er ist, wie Gürtner hinzufügte, „ein Pfaffenhofener Kind des Theaterspielkreises“, der mit dieser Auszeichnung gleichzeitig auch geehrt wird. 

Haiplik ging in seiner ebenso unterhaltsamen wie informativen Laudatio auf den Werdegang und die vielfältige Arbeit von Blome ein, der 1974 in Bremen geboren wurde, 1990 mit seinen Eltern nach Scheyern zog und das Pfaffenhofener Schyren-Gymnasium besuchte. Nach dem Abitur studierte er an der LMU in München Literatur- und Theaterwissenschaften und war anschließend lange Zeit Regieassistent am Stadttheater Ingolstadt. Zusammen mit Julia Mayr leitete er dort zudem einige Jahre das "Kleine Haus Extra", eine Art Experimentierbühne. Als freier Regisseur lebt und arbeitet Falco Blome seit Jahren in Ingolstadt, doch er ist auch immer wieder in Pfaffenhofen tätig.

Im vergangenen Jahr führte er hier Regie beim Musical „Gisela und Stephan" von Stefan Daubner und Denés Harmath, einer deutsch-ungarischen Co-Produktion des Schyren-Gymnasiums und der Zoltán-Kodály-Chorschule in Budpest. Und für die Pfaffenhofener „Paradiesspiele" schrieb und inszenierte er das Solo-Stück „Der Boandlkramer sucht sein Paradies", das Olivia Wendt mit großem Erfolg mehrmals aufführte. 

Die Schauspielerin Olivia Wendt alias Boandlkramer trank „Kerschgeist“ mit dem Publikum. 

Falco Blome, so betonte Haiplik, habe bei seinen Inszenierungen im Theaterspielkreis den Mut gehabt, „mit den Sehgewohnheiten des Pfaffenhofener Publikums radikal zu brechen“. Da sei dann sogar eine Entkleidungs-Szene kein Skandal geworden, sondern Blome habe sie kunstvoll und sensibel inszeniert. „Falco Blome hat die Pfaffenhofener Theaterlandschaft bereichert, neue Impulse gesetzt, neue Wege gewagt und das Theaterleben in Pfaffenhofen fast revolutioniert!“

Blome ist aber nicht nur Regisseur, sondern auch Autor und Schauspieler. Bei seinem aktuellen Projekt „Abendstille", das er in Ingolstadt mit einer Gruppe von Laien aus allen Generationen erarbeitet hat, stammt auch der Großteil der Texte aus seiner Feder. Und diese Produktion, so erklärte Haiplik, „spiegelt all das wider, was Falco Blome auszeichnet: poetischer Zauber, Satire und Ironie, echte Anteilnahme am Geschick der Menschen“. 

„Ihn interessieren Seelenlandschaften – und ich wage zu behaupten, dass er ein profunder Kenner der weiblichen Psyche ist“, erklärte Haiplik. Falco Blome „zeichnet Charaktere, die im Abseits stehen, gescheiterte Existenzen, denn ihnen gehört seine Sympathie“. Trotzdem verlasse man seine Stücke nicht traurig oder niedergeschlagen, denn Blome verstehe es, dem Weinen auch das Lachen hinzuzufügen. So gebe es auch immer amüsante Szenen, denn Theater solle auch Spaß machen. Haiplik attestierte dem Preisträger „großen Respekt vor dem Autor und dem Text, vor den Schauspielern und vor allem vor dem Publikum“. In seiner bescheidenen, zurückhaltenden Art führe Blome die Darsteller behutsam, aber konsequent, und zeige viel Gespür für die richtige Besetzung der Rollen.  

Blome bedankte sich herzlich für die Auszeichnung sowie für die ansprechende Rede und trug sich ins Goldene Buch der Stadt ein. Sein Dank galt auch dem Theaterspielkreis Pfaffenhofen, der ihm viel Freiheit gelassen habe, sich zu versuchen. Er habe, so Blome, „es immer als Geschenk betrachtet, mit so vielen unterschiedlichen, lieben Menschen arbeiten zu dürfen“.


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