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Zur Jahreshauptversammlung der Pfaffenhofener Christsozialen war die Presse nicht eingeladen – drei Tage danach wird jetzt per Pressemitteilung informiert, was Fraktionschef Rohrmann & Co. zu sagen hatten

Von Tobias Zell 

Martin Rohrmann, der Sprecher der CSU-Riege im Pfaffenhofener Stadtrat, hat bei der jüngsten Jahreshauptversammlung des Ortsverbands seiner Partei eingeräumt, dass noch Verbesserungspotenzial hinsichtlich der Fraktionsarbeit in der neuen Stadtrats-Periode bestehe. Angeblich hat er das, muss man korrekterweise sagen. So steht es zumindest in einer Pressemitteilung, die die Christsozialen heute über die Versammlung vom Dienstagabend verschickt haben. Denn die Presse war nicht eingeladen, weshalb man auch diesbezüglich noch Verbesserungspotenzial attestieren darf.

Was da also tatsächlich so alles geredet und eingeräumt, diskutiert und versprochen wurde, wird zumindest in seiner Gänze nur in der Erinnerung derer weiterleben, die das Glück haben, keine Pressevertreter zu sein – und somit zu der Veranstaltung eingeladen waren. Zumindest war die Versammlung trotz etlicher Terminüberschneidungen an diesem Abend angeblich ganz gut besucht. Und zwei hochkarätige Gäste waren auch da: Landrat Martin Wolf und der hiesige Landtagsabgeordnete Karl Straub – die prominentesten Vertreter, die die CSU derzeit im Landkreis aufzubieten hat. 

In seiner Rede ließ der CSU-Ortsvorsitzende Florian Schranz – so heißt es in der Pressemitteilung – die vergangenen eineinhalb Jahre Revue passieren und zog dabei eine „positive Bilanz mit Abstrichen“. Ein besonderer Erfolg der CSU sei der Bürgerdialog zum Eisstadion gewesen, dessen Sanierung man gegen anfängliche Widerstände aus der bunten Koalition habe durchsetzen können. Bei den Kommunalwahlen habe man sich aber deutlich mehr erhofft, soll Schranz eingeräumt haben. Dafür habe man bei anderen Wahlen punkten und die Kommunalwahlergebnisse ohne Bürgermeisterbonus konsolidieren können. Schranz resümierte, so heißt es weiter, dass bis auf die SPD alle bunten Koalitionäre verloren hätten.

Zudem soll Schranz den Parkplatzmangel und die Meinungsverschiedenheiten in punkto Fußgängerzone angesprochen haben. Er habe auch darauf hingewiesen, dass die Stadtregierung seiner Meinung nach „kein Konzept zur Entschärfung der Parkplatz-Situation“ habe und dass aus Sicht der CSU ein komplett verkehrsfreier Hauptplatz „undenkbar“ sei.

Unscharfes, von der CSU zur Verfügung gestelltes Foto von der jüngsten Jahresversammlung. Die Presse war nicht eingeladen – im konkreten Fall wohl vor allem zum Leidwesen von Fraktionschef Martin Rohrmann (rechts), der hier denkbar unvorteilhaft getroffen ist. Außerdem auf dem Bild: Landrat Martin Wolf (Mitte) und der Landtagsabgeordnete Karl Straub.

Im Anschluss an die Ausführungen von Schranz soll dann Fraktionssprecher Rohrmann seinen selbstkritischen Auftritt gehabt haben. Da habe er eben eingeräumt, dass noch  Verbesserungspotential hinsichtlich der Fraktionsarbeit in der neuen Stadtrats-Periode bestehe. „Wir müssen Fehlentwicklungen noch deutlicher ansprechen, Alternativen aufzeigen  und im Sinne einer gestaltenden und kontrollierenden Kraft arbeiten“, wird er zitiert. 

Landrat Wolf hat – so heißt es in der Pressemitteilung weiter – erklärt, dass das Kommunalunternehmen für Strukturentwicklung im Landkreises (KUS) in der Privatwirtschaft äußert gefragt sei. Und mit dem EU-Förderprogramm Leader, für das sich bekanntlich der Kreis und seine Gemeinden bewerben, werde man den Landkreis in seiner Entwicklung zusätzlich stärken.

Man lasse sich im Landratsamt auch nicht von „unschöner Begleitmusik“ einer Einzelperson irritieren, soll Wolf außerdem gesagt haben – was vermutlich auf den SPD-Kreisvorsitzenden Markus Käser gemünzt war. Der hatte Wolf bekanntlich zuletzt scharf kritisiert, weil der Landrat einen freigewordenen Laden im Rentamt, in bester City-Lage, zwecks Eigenbedarfs übergangsweise als Behördenbüro nutzen will. Wolf möge „zur Besinnung kommen“, schimpfte Käser. 

„Wir arbeiten parteiübergreifend nach folgender Prämisse: Den eigenen Landkreis stärken und in der Region ein verlässlicher Partner sein“, wird Wolf weiter zitiert. Der Einstieg in den Bahn-Bus-Gemeinschaftstarif sowie die Regionalmarke für Lebensmittel „Vier Gärten“ seien für die Menschen konkret spürbare Fortschritte in der Region.

Der Landtagsabgeordnete Straub habe Schranz sowie dem Ortsverband Lob und Anerkennung für die engagierte Arbeit ausgesprochen, wird weiter berichtet. Darüber hinaus habe er über seine Arbeit in den drei Arbeitskreisen berichtet, denen er im bayerischen Landtag angehört. Die Schwerpunkte seiner Arbeit bilden bekanntlich die Asyl- und Sozialpolitik, Petitionen sowie die Bundes- und Europapolitik.


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