Logo
Anzeige
Anzeige

Bei 32 Anrufen mit dem so genannten Enkeltrick wurden im laufenden Jahr in Ingolstadt bereits 70 000 Euro von Senioren erbeutet 

(ty) 32 Fälle und 70 000 Euro Schaden. Das ist die Bilanz des so genannten Enkelricks für Ingolstadt. Und das alleine im laufenden Jahr. Ein Ingolstädter Ehepaar hatte sage und schreibe 28 000 an einen vollkommen Unbekannten ausgehändigt.

Vergleicht man die Fallzahlen mit denen des Vorjahres, ist bei diesem Phänomen eine Steigerung im Bereich des Polizeipräsidiums Oberbayern Nord von nahezu hundert Prozent zu registrieren. Dabei ist die Dunkelziffer überhaupt noch nicht berücksichtigt. Die Stadt Ingolstadt hat sich deswegen zusammen mit der Polizei für ein Präventionsprogramm entschieden und will allen Haushalten mit Senioren jenseits der 70 einen Brief schicken, in dem der Trick erklärt wird und auch, wie man sich schützen kann und verhalten soll.

Beim sogenannten „Enkeltrick“ handelt es sich um eine Betrugsmasche, die ausschließlich ältere Menschen betrifft und häufig erheblichen finanziellen Schaden bis hin zum wirtschaftlichen Ruin nach sich zieht. Die Opfer trifft es dabei besonders hart, da das bezogene Ruhegehalt oftmals gering ist und das verlorene Geld über längere Zeit angespart wurde.

Der Ablauf ist dabei meist identisch. Eine Person nimmt telefonisch Kontakt auf und spiegelt ein Verwandtschaftsverhältnis, oftmals Enkel oder Neffe, vor. Durch die geschickte Gesprächsführung („rate wer dran ist“, „ich bin erkältet, deshalb die andere Stimme“) überzeugt der Täter sein Opfer und suggeriert nach einem Immobilien- oder Autokauf eine finanzielle Notlage. Anschließend erbittet der Täter Unterstützung in Form von Bargeld, wobei die Abholung des Geldes zur Aufrechterhaltung der fingierten Identität ein „Bekannter“ übernimmt.

Ein ähnliches Projekt wurde bereits erfolgreich zur Prävention von „Schockanrufen“ umgesetzt. Seitdem wurde keine vollendete Betrugshandlung mehr bekannt, da kein angerufenes Opfer mehr tatsächlich Geld zur Übergabe aushändigte. Auch mit der jetzigen Aktion zum Enkeltrick wollen Stadt und Polizei die gefährdete Personengruppe sensibilisieren und vor Betrügern schützen. 


Anzeige
RSS feed