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In der Modellauto-Affäre Haderthauer will der ehemalige Geschäftspartner Ponton seine Zivilklage wohl aus taktischen Gründen verschieben 

(ty) In der Affäre Haderthauer gibt es inzwischen so viele Kriegsschauplätze und so viele Fronten, dass es schwierig wird, den Überblick zu behalten. Roger Ponton, der ehemalige Geschäftspartner der Haderthauers bei der Firma Sapor Modelltechnik wollte eigentlich am kommenden Freitag eine neuerliche Schadensersatzklage einreichen. Nun aber will er die – wie der Bayerische Rundfunk erfahren hat – noch einmal verschieben. Nicht aber aus Gründen der Nächstenliebe, sondern offenbar, weil er erst den Ausgang der anderen Verfahren abwarten will.

Beispielsweise dem der Steuerhinterziehung. Denn in diesem Verfahren könnte klar werden, wie viel Gewinn die Firma in der Tat gemacht hat in der Zeit, da er Teilhaber war. Voraussetzung für eine Verschiebung ist es allerdings, dass Haderthauer auf eine diesbezügliche Verjährungsfrist verzichtet.

Der Hintergrund: Ponton wurde 2011 nach dem Verkauf der umstrittenen Modellauto-Firma mit 20 000 Euro abgefunden, „abgezockt“, wie er heute sagt. Denn wie sich die Lage für ihn und seinen Anwalt die Sache aus heutiger Sicht darstellt, geht es bei den Schadensersatzforderungen – Ponton ergebt Anspruch auf die Hälfe aller Gewinne – um Erlöse von mindestens einer Million Euro. Diese Gewinne seien ihm über Jahrzehnte vorenthalten worden.

Und Ponton ist überzeugt, dass da viel am Finanzamt vorbeigeflossen ist. Nicht zuletzt die Tatsache, dass Hubert Haderthauer die Modellautos gerne persönlich ausgeliefert habe, lege den Verdacht nahe, dass da viel bar geflossen sei.

In diesem Punkt könnten die Ermittlungen wegen Steuerhinterziehung in der Tat Aufklärung bringen. Wie berichtet sind bei der Überprüfung der Haderthauerschen Konten fragwürdige Zahlungen aufgetaucht. Unter anderem auch auf das Konto von Christine Haderthauers Mutter.


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