Im Landkreis Pfaffenhofen wird ein Netzwerk zur häuslichen Versorgung von Palliativ-Patienten eingerichtet: Der Kreistag gab heute grünes Licht und genehmigte die einmalige Anschub-Finanzierung von 10 000 Euro
(ty) Bei der Versorgung von Palliativ-Patienten im Landkreis Pfaffenhofen hat der Kreistag heute einen wichtigen Beschluss gefasst. Einstimmig votierte das Gremium für die Einrichtung eines Netzwerks zur häuslichen Versorgung von Palliativ-Patienten und genehmigte dafür auch die nötige Anschub-Finanzierung in Höhe von einmalig 10 000 Euro. Damit folgte der Kreistag einer entsprechenden einhelligen Empfehlung des Kreisausschusses vom vergangenen Montag.
Bislang wurden Palliativpatienten im Landkreis in der Regel durch die jeweiligen Hausärzte und Sozialdienste betreut. Es besteht aber nach Angaben aus dem Landratsamt derzeit in weiten Teilen des Landkreises keine Möglichkeit, dem vielfach geäußerten Wunsch dieser Patienten zu entsprechen, ihren letzten Lebensabschnitt ganz oder überwiegend im häuslichen und familiären Bereich zu verbringen. Das soll sich nun ändern.
Die spezialisierte ambulante Palliativ-Versorgung (SAPV) ergänzt künftig das bestehende Versorgungsangebot und dient dem Ziel, mit speziell ausgebildeten Palliativ-Pflegekräften und Palliativ-Medizinern die Lebensqualität und Selbstbestimmung schwerstkranker Menschen zu erhalten, zu fördern und zu verbessern sowie ihnen dadurch ein menschenwürdiges Leben bis zum Tod in ihrer häuslichen Umgebung zu ermöglichen. Die SAPV-Mitarbeiter können auf Anforderung auch ergänzende Palliativ-Leistungen in stationären Pflegeeinrichtungen des Landkreises erbringen. Alle an dem Versorgungsprozess beteiligten Personen und Institutionen sollen durch das Palliativ-Team in besonderer Weise Unterstützung erhalten und nach Möglichkeit Krankenhaus-Einweisungen der Palliativ-Patienten so weit wie möglich vermeiden, damit die Betroffenen so lange wie möglich zu Hause, im Kreis der Familie, bleiben können.
„Diese spezialisierte Palliativ-Versorgung bedarf allerdings einer besonderen Fachkompetenz, deren Leistungen ausreichend und zweckmäßig sein und sich am individuellen Hilfebedarf orientieren müssen“, heißt es aus dem Landratsamt. Sie dürften zudem das notwendige Maß nicht überschreiten und müssten wirtschaftlich erbracht werden. Die „SAPV Region 10 GmbH“ bietet diese Dienstleistung durch das „Palliative Care Team“ (PCT) an – und mit diesem Partner will man hier zusammenarbeiten, wie der Kreistag heute beschlossen hat.
Der Aufbau der entsprechenden Versorgungsstruktur und die Vorhaltung des vollständigen Leistungsangebotes auch im gesamten Landkreis Pfaffenhofen stellt für die „SAPV Region 10 GmbH“ allerdings einen Mehraufwand dar, weshalb eine einmalige Zuwendung in Höhe von 10 000 Euro notwendig ist. Diese Zuwendung dient der Anschubfinanzierung in den ersten vier Jahren – und wäre auch anteilig zurückzuzahlen, sollte die Dienstleistung vor Ablauf von vier Jahren eingestellt werden.