Zum letzten Match des Jahres tritt Zweitliga-Spitzenreiter FC Ingolstadt beim heimstarken Verfolger SV Darmstadt an – bei einem Sieg würden die Schanzer mit neun Zählern Vorsprung in die Winterpause gehen
(ty) Zum letzten Spiel vor der Winterpause tritt der souveräne Zweitliga-Tabellenführer FC Ingolstadt heute ab 13.30 Uhr beim Tabellenvierten SV Darmstadt an. Ein Top-Spiel, das jede Menge Spannung in sich birgt. Denn die Gastgeber könnten mit einem Sieg gegen die Schanzer auf Platz zwei klettern und bis auf vier Zähler an den FCI herankommen. Gewinnen dagegen die Ingolstädter, hätten sie sage und schreibe neun Punkte Vorsprung vor auf den Zweiten, der dann weiterhin Karlsruher SC hieße. Ingolstadts Erfolgstrainer Ralph Hasenhüttl hat indes völlig recht, wenn er über die heutige Partie sagt: „Ein Spitzenspiel, das vor der Saison keiner erwartet hatte.“
Wie schon gegen Kaiserslautern vor einer Woche treten die Schanzer auch heute wieder gegen einen direkten Verfolger an. Die Roten Teufel wurden bekanntlich eindrucksvoll besiegt, unter der Woche folgte dann zum Rückrunden-Start ein weiterer Dreier gegen den im Abstiegskampf steckenden St. Pauli. Gegen die Hamburger hatte es im Hinspiel ebenso ein Remis gegeben wie gegen Darmstadt. Und wer beim Hinspiel gegen den SV im Audi-Sportpark war, der weiß um die Stärken der heutigen Gastgeber, die „uns alles abverlangen werden“, wie Hasenhüttl prophezeit. Am zweiten Spieltag erkämpften sich Pascal Groß & Co. erst in der letzten Minute ein 2:2 – zwei Mal war Darmstadt damals per Kopfball in Führung gegangen, ehe Karl-Heinz Lappe per Fallrückzieher in letzter Minute den Ausgleich erzielte.
Erinnerungen ans Hinspiel
„Nach dem Remis zu Hause kamen die ersten Fragen nach einem Fehlstart auf. Nun sieht man, eine Hinrunde später, diesen Aufsteiger und uns ganz anders“, beschreibt Hasenhüttl die Entwicklung der beiden Teams, die sich heute gegenüberstehen. Ein leichtes Spiel wird es auch diesmal nicht, denn Darmstadt ist bis dato auf eigenen Terrain eine Macht. Die „Lilien“ gewannen sechs ihrer neun Heimpartien in dieser Saison und bleiben dabei bemerkenswerte acht Mal ohne Gegentor.
Nicht minder beeindruckend ist allerdings die Ingolstädter Auswärtsstärke: Nur eines der letzten 21 Spiele auf fremden Platz verloren die Schanzer (1:2 gegen Nürnberg). 14 Mal brauchte FC-Keeper Ramazan Özcan dabei nicht hinter sich zu greifen. Neben dem heutigen Gegner stellt das Team von Hasenhüttl hinter RB Leipzig die beste Defensive der Liga. Man darf also ein Match erwarten, in dem Kleinigkeiten den Unterschied ausmachen. „Am Ende wird die Mannschaft als Sieger vom Platz gehen, die die höhere Effektivität aufweist“, prognostiziert Hasenhüttl. „Beide sind stark im Spiel gegen den Ball und in der Offensive brandgefährlich.“
"Ingolstadt ist derzeit eine Übermannschaft"
Fakt ist jedenfalls: Der FC Ingolstadt stellt mittlerweile die beste Offensive der Liga mit 30 Treffern. Dass sich diese Tore auf viele Spieler verteilen, ist laut Hasenhüttl eine weitere Stärke seiner Mannschaft: „Unser Angriff ist schwer auszurechnen, was gegen solche Gegner helfen kann.“ Auch Lilien-Kapitän Aytac Sulu weiß um die Qualitäten der Schanzer: „Wir werden alles in die Waagschale legen müssen, um die Null zu halten und sie diesmal schlagen zu können“, sagt er. Darmstadt-Trainer Dirk Schuster meint gar: „Ingolstadt ist derzeit eine Übermannschaft, das Non plus Ultra der Liga.“ Er sagt aber auch: „Wir haben Respekt, aber definitiv keine Angst.“
Die Rolle des Underdogs ist Darmstadt nach Meinung von Hasenhüttl allerdings los: Das Team habe über die gesamte Hinrunde hinweg Top-Leistungen abgerufen, verfüge über ein ausgeglichenes, starkes Team und habe diesmal den Heimvorteil im Rücken.
Hübner gesperrt
Mit welcher Elf der Österreicher im Darmstädter Merck-Stadion am Böllenfalltor für seinen FC Ingolstadt dennoch einen erfolgreichen Jahresabschluss erreichen will, ließ er – wie immer – offen. Die Eindrücke aus den jüngsten Trainingseinheiten seien entscheidend, um finale Entscheidungen treffen zu können, meinte er nur. Angesichts der englischen Woche und der insgesamt kraftraubenden Hinrunde scheint aber zumindest die ein oder andere Veränderung in der Startelf möglich zu sein. Fest steht neben dem Ausfall der Langzeitverletzten nur, dass Innenverteidiger Benjamin Hübner gesperrt ist. Wie Hasenhüttl ihn ersetzen will, entscheidet sich kurzfristig.