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Nach viel Wirbel, zwei Abstimmungen im Gemeinderat und einer Spende von Hans Irchenhauser hat der Kindergarten von Reichertshausen doch noch sein zweites Spielgerät bekommen

(zel) Das Thema war kontrovers und emotional diskutiert worden, geriet gar zum Politikum. Es geht um nicht weniger als die Anschaffung einer Spiel- und Bewegungsanlage für den Außenbereich des Reichertshausener Gemeinde-Kindergarten. Aber am Ende gab es doch noch ein Happy-End – zumindest für die Befürworter. Auch dank einer Finanz-Spritze des Pfaffenhofener Bauträgers Hans Irchenhauser (Firma Arcus), der 3500 Euro locker gemacht hat, um das Vorhaben zu unterstützen, das politisch keineswegs von allen gewollt war.

Große Skepsis herrschte von Anfang an bezüglich der Anschaffung des letztlich etwa 18 000 Euro teuren weiteren Spielgeräts. In einer ersten Abstimmung votierten lediglich die CSU-Gemeinderäte samt ihrem Bürgermeister Reinhard Heinrich dafür, alle anderen Räte winkten ab. Daraufhin kochten die Emotionen hoch. Es wurde heftig debattiert und fast schon gestritten, ein Runder Tisch zur Versachlichung wurde einberufen.  Im zweiten Anlauf hob dann die Mehrheit des Gemeinderats doch noch für das Spielgerät die Hand – nur vier Mitglieder wollten ihre ablehnende Haltung nicht aufgeben: Vize-Bürgermeister Erwin Renauer (UWG), der Dritte Bürgermeister Benjamin Bertram-Pfister (SPD) sowie FW-Fraktionschefin Marianne Knoll und Lorenz Dick (UWG) blieben eisern. Verhindern konnten sie das Vorhaben nicht.

Hans Irchenhauser hat heute jedenfalls offiziell seine Spende in Form eines überdimensionalen Schecks überreicht – sehr zur Freude von Elternbeirats-Chefin Rebeka Schierz und ihrer Stellvertreterin Sandra Zaisch sowie von Kindergarten-Leiterin Andrea Schweiger-Laussermaier und Bürgermeister Heinrich, die heute Vormittag zu dem Termin gekommen waren.

Irchenhauser war nach eigenen Worten von der kontroversen Debatte über die Anschaffung des Spielgeräts aufgerüttelt worden, die er mit Unverständnis verfolgte. Als Bauträger errichtet er in Reichertshausen ein Gebäude mit 20 Wohneinheiten, weshalb ihm ein attraktives Umfeld für Familien am Herzen liegt. Deshalb machte er die Schatulle auf. Sein Bauprojekt sei zum Zeitpunkt der Spenden-Zusage übrigens längst genehmigt gewesen, betonte er, um eventuellen Spekulationen gleich vorzubeugen.

Bürgermeister Heinrich ging nur noch kurz auf die politischen Querelen ein. Allerdings wollte er schon klargestellt wissen, dass die Kommunalpolitik seiner Meinung nach für die Bürger da ist. Und wenn viele Bürger etwas wünschen – wie in dem Fall dieses Spielgerät –, dann müsse der Gemeinderat eben versuchen, das umzusetzen, erklärte er sinngemäß. Vor allem aber überwog heute die Freude über das Spielgeräte-Ensemble, das nach dieser Provinz-Posse nun doch noch Realität geworden ist. Wie hatte Rathauschef Heinrich im Herbst doch gesagt: „Die schwersten Geburten ergeben oft die schönsten Kinder.“ So gesehen ist Hans Irchenhauser jetzt nicht mehr bloß Bauträger, sondern obendrein auch noch Hebamme.


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