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In der Nähe der Pfaffenhofener Tierherberge dürfen 18 Spielbahnen, ein Kaffeehaus und ein Multifunktions-Platz entstehen – wenn das Landratsamt auch noch zustimmt

(zel) Wenn es nach den Lokalpolitikern geht, kann an der Pfaffenhofener Weiberrast am westlichen Stadtrand auf rund 4700 Quadratmetern, die in Privatbesitz sind, eine Erlebnisgolf-Anlage entstehen. Der Bauausschuss und der Stadtrat haben in ihren Sitzungen heute die entsprechenden Weichen zur Aufstellung des Bebauungsplans sowie zur Änderung des Flächennutzungsplans gestellt. Das letzte Wort hat nun das Landratsamt – es ist allerdings nicht davon auszugehen, dass die Kreisbehörde die Genehmigung versagt.

Wie berichtet, sollen auf dem Areal in der Nähe der Tierherberge 18 Spielbahnen sowie ein Kaffeehaus und ein Multifunktions-Platz entstehen. Die Eröffnung ist bis zum kommenden Jahr geplant. Bei dem Erlebnisgolf-Angebot handelt es sich um ein Minigolf-Areal mit fantasievollen und ungewöhnlichen Bahnen; gespielt wird auf Kunstrasen.

„Mit der Errichtung der Erlebnisgolf-Anlage soll das Freizeitangebot der Stadt erweitert werden und insbesondere ein Angebot zur aktiven Freizeitgestaltung für die ganze Familie entstehen“, hieß es in der Vorlage für die heutige Sitzung des Stadtrats. Und so sahen es dann auch die meisten. Die meisten, wohl gemerkt, denn Reinhard Haiplik und Richard Fischer von der ÖDP sowie Manfred „Mensch“ Mayer (GfG) und Franz Schmuttermayr (CSU) stimmten dagegen.

Auf dem markierten Areal, das rund 4700 Quadratmeter umfasst, soll die Anlage entstehen.

„Wir glauben, dass diese uralte Erholungs-Landschaft eine solch zweifelhafte Aufwertung nicht braucht“, erklärte Haiplik seine ablehnende Haltung. Er sieht die Ruhe schwinden, nicht zuletzt durch den Verkehr, moniert die Bodenversiegelung und findet es obendrein nicht gut, dass die Stadtgrenzen auf diese Weise nach außen verlagert werden. „Das tut mir weh.“ Sein Fazit: „Nicht der geeignete Standort“ für ein solches Vorhaben, „da hätte es bessere gegeben.“

Eine weitere Befürchtung von Haiplik, nämlich dass dort eine Anlage für eine elitäre Zielgruppe entstehen könnte, entkräftete Bürgermeister Thomas Herker (SPD) umgehend und ausdrücklich. Es sei ein Angebot für die breite Masse geplant, betonte er – wie Mini-Golf, nur eben auf einem anderen Untergrund.

Haipliks Fraktionskollege Richard Fischer musste sich erst einmal von Stadtjurist Florian Erdle erklären lassen, was genau der Unterschied zwischen Bebauungsplan und Flächennutzungsplan ist. Der Stadtrats-Neuling bedankte sich auch artig für diese „Nachhilfe“ und setzte dann haiplik-ähnlich zur Kritik an dem Vorhaben an. „Kunstrasen im Naherholungsgebiet“ sei problematisch, befand Fischer. Er befürchtet in diesem Zusammenhang auch grundsätzlich, dass sich die Stadt in eine Richtung entwickle, die er nicht gut heißen könne.

CSU-Fraktionschef Martin Rohrmann hielt dagegen. Es fehle an einer Location „da oben“, sagte er mit Blick auf die Weiberrast. Außerdem verwies er darauf, dass hier ein Privatmann ein Vorhaben auf seinem Privatgrund plane. Die Erlebnisgolf-Anlage sieht Rohrmann als „sportliche und gesellschaftliche Bereicherung“. Und so sah es dann auch die breite Mehrheit.

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