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Die konspirative Wohnung war in Ingolstadt: Eine Bande aus Serben, Kroaten und einer Deutschen muss sich jetzt wegen schweren Bandendiebstahls verantworten 

(ty) Für mehr als 200 Wohnungseinbrüche im Raum Ingolstadt und München sollen zwei Serben, ein Kroate und eine Deutsche verantwortlich sein. Dabei sollen sie Beute in Höhe von 2,4 Millionen Euro gemacht haben. Gegen die vier hat die Staatsanwaltschaft München I nun Anklage wegen schweren Bandendiebstahls erhoben. Bereits im Jahr 2004 schlossen sich ein heute 38-jähriger Serbe, ein 47-jähriger Kroate und eine 43-jährige Deutsche zu einer Bande zusammen. Ziel war es laut Staatsanwaltschaft, gemeinsam in Wohnhäuser und Villen im Raum München und Ingolstadt einzubrechen. Beteiligt war auch ein weiterer 43-jähriger Serbe. Er schied vermutlich im Jahr 2008 aus der Gruppierung aus und an seine Stelle trat ein 44-jähriger Serbe, der nun ebenfalls mit angeklagt wurde.

Im Zeitraum von 2004 bis 2014 brachen die Angeschuldigten in mehr als 200 Fällen in wechselnder Besetzung in Anwesen ein, die sie zuvor ausgespäht hatten. Sie hebelten Fenster beziehungsweise Terrassen- oder Kellertüren auf und stiegen so in die Gebäude ein. Sie entwendeten im wesentlichen Schmuck, Uhren und Bargeld im Gesamtwert von rund 2,4 Millionen Euro. Durch das Aufhebeln von Türen und Fenstern entstand ein Sachschaden in Höhe von mehr als 250 000 Euro.

Da ein Teil der Angeschuldigten extra für die jeweilige Tat aus dem Ausland einreiste, stellte der 47-jährige Kroate seine in Ingolstadt gelegene Wohnung als Unterkunft und als Lager von Einbruchswerkzeugen und der Tatbeute zur Verfügung. Der Kroate war auch dafür verantwortlich, entwendete und aufgebrochene Tresore zu entsorgen.

Anlässlich eines Einbruchsdiebstahls wurde Ende 2013 das Kennzeichen des Fluchtfahrzeugs von Zeugen erkannt. Dies führte nach weiteren Ermittlungen schließlich am 21. Januar 2014 zur Festnahme von drei Angeschuldigten. Die vierte Angeschuldigte wurde im Juli 2014 festgenommen. Alle Angeschuldigten befinden sich seit ihrer Festnahme in Untersuchungshaft.

Die beiden serbischen Angeschuldigten und die deutsche Staatsangehörige haben die ihnen zur Last gelegten Taten nahezu vollständig eingeräumt. Der Kroate gab hingegen an, lediglich Einbruchswerkzeug und Beute zwischengelagert sowie an den Tatobjekten Aufpasserdienste geleistet und hierzu pauschal mit einem relativ geringen Betrag entlohnt worden zu sein. Nach Überzeugung der Staatsanwaltschaft gehörte er jedoch zum Kern der Bande.

Zwei der Angeschuldigten sind bereits vorbestraft. Das Strafgesetzbuch sieht für den schweren Bandendiebstahl Freiheitsstrafen von einem Jahr bis zu zehn Jahren vor. In der 79-seitigen Anklageschrift sind 297 Zeugen benannt. Über die Eröffnung des Hauptverfahrens und damit über eine mögliche Terminierung einer Hauptverhandlung hat das Landgericht München I bislang noch nicht entschieden.

Ausführlicher Bericht: Beispiellose Einbruch-Serie geklärt


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