Polizei legt Unfallstatistik für das vergangene Jahr vor: 4109 Mal hat es gekracht – Hauptursachen waren Fehler beim Abbiegen, zu geringer Abstand, zu schnelles Fahren und Vorfahrt-Missachtungen
(ty) Die Zahl der Verkehrsunfälle im Landkreis Pfaffenhofen ist leicht gesunken. Nach Angaben der Polizei wurden im vergangenen Jahr exakt 4109 Crahs registriert – das bedeutet einen Rückgang um 1,15 Prozent; im Jahr zuvor hatte es noch 4157 Mal gekracht. Die Zahl der bei Verkehrsunfällen getöteten Menschen hat sich allerdings von zehn auf zwölf erhöht. Das geht aus der Statistik hervor, die die Polizei heute veröffentlicht hat.
Einer der schwersten Unfälle des vergangenen Jahres im Landkreis ereignete sich am 21. November gegen 1325 Uhr auf der Bundesstraße 13 bei Hettenshausen, als zwei Personen getötet und eine Pkw-Fahrerin schwer verletzt wurden. Ein 30-Jähriger war mit seinem Pkw auf die Gegenfahrbahn geraten und dort mit einem entgegenkommenden Lkw frontal zusammengestoßen. Nach dem Aufprall drehte sich der Pkw und wurde auf seine Fahrspur zurückgeschleudert, wo er mit einem nachfolgenden Auto erneut frontal zusammenkrachte. Der 30-jährige Familienvater und sein dreijähriger Sohn kamen dabei ums Leben.
Zehn-Jahres-Statistik: Bei Verkehrsunfällen im Landkreis Pfaffenhofen ums Leben gekommene Menschen.
Die Zahl der Unfälle im Landkreis, bei denen Menschen verletzt oder getötet wurden, sank im Vergleich zum Jahr 2013 um gut fünf Prozent von 533 auf 504. Bei diesen 504 Crashs wurden 112 Personen schwer verletzt (Vorjahr 128) und 597 leicht verletzt (Vorjahr: 643). Die Anzahl der so genannten Kleinunfälle ging von 2723 auf 2673 zurück, das entspricht einem kleinen Minus von rund 1,8 Prozent.
Die Zahl der Wildunfälle, die sich im Landkreisgebiet ereigneten, sank im vergangenen Jahr leicht von 1298 auf 1281. Gestiegen ist dagegen die Zahl der registrierten Unfallfluchten, die sich von 649 auf 670 erhöhte. Davon konnten 227 Fälle geklärt werden. Die Aufklärungsqoute liegt damit bei beachtlichen rund 34 Prozent.
Die Anzahl der Alkoholunfälle im Landkreis blieb im vergangenen Jahr gegenüber dem Vorjahr gleich (55). 43 Fahrzeuglenker hatten dabei einen Alkoholwert von mehr als 1,10 Promille intus. Bei diesen Alkoholunfällen wurden drei Menschen getötet und 32 verletzt. Verkehrsunfälle unter Einwirkung von Drogen mussten im vergangenen Jahr drei (Vorjahr: 2) aufgenommen werden, wobei es in diesen drei Fällen einen Toten und zwei Verletzte gab.
Zehn-Jahres-Statistik: Bei Verkehrsunfällen im Landkreis verletzte Personen (orange), davon Schwerverletzte (blau) und Leichtverletzte (grün).
Nach so genannten Freizeitunfällen wurde im vergangenen Jahr in zwei Fällen ermittelt. Ein Freizeitunfall liegt laut Definition der Polizei vor, wenn eine Person im Alter zwischen 18 und 30 Jahren in der Zeit von 20 bis 6 Uhr auf der Fahrt zu, zwischen oder von Vergnügungen, mit der Unfallursache Gewindigkeit, Alkohol, Drogen oder Übermüdung einen Unfall verursacht. Bei den beiden genannten Freizeitunfällen wurden im vergangenen Jahr vier Personen verletzt.
Bei den Verkehrsunfällen mit Beteiligung junger Fahranfänger (18 bis 24 Jahre) waren die Zahlen rückläufig – von 390 auf 362. Schulwegunfälle wurden im vergangenen Jahr fünf (Vorjahr: 2) registriert. Neun Kinder wurden dabei verletzt, eines davon schwer.
Unfallursache Nummer eins im Landkreis waren nach Angaben der Polizei im vergangenen Jahr Fehler beim Abbiegen, Wenden, Rückwärtsfahren sowie beim Ein- und Anfahren. Zweithäufigste Unfallursache war der Statistik zufolge der ungenügende Sicherheitsabstand, gefolgt von Überschreiten der zulässigen Höchstgeschwindigkeit oder nicht angepasster Geschwindigkeit als dritthäufigster Ursache. An vierter Stelle rangiert das Nichtbeachten der Vorfahrt. Die Unfallursache Alkoholeinfluss liegt sich an siebter Stelle.
Zahlen für die Inspektion Pfaffenhofen
Betrachtet man ausschließlich den Zuständigkeitsbereich der Polizeiinspektion Pfaffenhofen – ohne Autobahn und mit Verkehrsüberwachung –, so standen hier im vergangenen Jahr 1887 Unfälle (Vorjahr: 1952) zu Buche. Bei 228 dieser Crashs (Vorjahr: 207) gab es insgesamt 293 (Vorjahr: 279) Verletzte und fünf (6) Tote.
Die Anzahl der Kleinunfälle blieb mit 1546 (1544) praktisch gleich. In 368 (379) Fällen begingen die Verursacher Unfallflucht. 119 (126) Unfallverursacher konnten ermittelt werden.
Die Zahl der Alkoholunfälle stieg im Inspektionsbereich von 23 auf 28 – das ist eine Zunahme um knapp 22 Prozent. 20 Fahrer hatten dabei einen Alkoholwert von mehr als 1,1 Promille. In drei Fällen stand ein Unfallbeteiligter unter Drogeneinfluss. Fünf Schulwegunfälle mit neun verletzten Kindern mussten aufgenommen werden.
Bei polizeilichen Kontrollen wurden im vergangenen Jahr 62 Trunkenheitsfahrten sowie zwölf Fahrten unter Drogeneinfluss zur Anzeige gebracht. Zwölf alkoholisierte Fahrer konnten an einer Trunkenheitsfahrt gehindert werden. In 126 Fällen wurde wegen einer Straftat im Zusammenhang mit dem Straßenverkehr ermittelt – zum Beispiel wegen Fahrens ohne Fahrerlaubnis, Nötigung oder Beleidigung.
Im Rahmen von polizeilichen Geschwindigkeitsüberwachungen wurden im vergangenen Jahr im Bereich der Inspektion Pfaffenhofen 235 Kontrollen durchgeführt; dabei wurden 629 Fahrer angezeigt und 2342 gebührenpflichtig verwarnt. Bei Handy- und Gurtkontrollen wurden 479 Verkehrsteilnehmer beanstandet.