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Das Hochwasser ist weg, hat aber auf dem Sportgelände jede Menge Arbeit und Schäden hinterlassen – unter anderem ist die Heizung ist kaputt
 
Von Alfred Raths
 
Sportler sollten ja in gewisser Weise abgehärtet sein und Warmduscher haben insbesondere auf dem Fußballplatz schlechte Karten. Beim TSV Rohrbach jedenfalls gibt es die nächste Zeit mit Sicherheit nur Kaltduscher. Denn in Folge des Hochwassers der vergangenen Tage ist im Vereinsheim die Heizung über den Jordan, oder besser über die Ilm gegangen. Doch nicht nur das. Viele Gerätschaften wurden ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen.
 
"Was mit unserem teuren Rasenmäher-Bulldog ist, können wir noch nicht einschätzen ", sagt der TSV-Vorsitzende Anton Moosmayr im Gespräch mit unserer Zeitung. Unklar sei derzeit auch, was all die sicher notwendigen Reparaturen und eventuellen Neuanschaffungen den Verein kosten werden. Mindestens drei Fußballtore sind durch die Wucht des einströmenden Wassers gegen Bäume gedrückt worden und machen keine gute Figur mehr. Das kleinteilige Equipment der Sportanlage muss erst trocknen und dann gesäubert werden, um überhaupt einen Überblick zu erhalten, was noch brauchbar ist oder womöglich auf den Müll muss.
 
Ententeich statt Tennisplatz.
 
"Für Granulat, um den Soccer-five-Platz wieder herzurichten, werden wir alleine 2000 Euro ausgeben müssen", berichtet Moosmayr, "dann kommen vielleicht auch noch die Kühltruhen und Kühlschränke daher." Auch die Tennishalle war überflutet worden. "Den Boden behandeln wir gerade mit Spezialmitteln, ob er gerettet werden kann muss man sehen", sagt der Vereinschef und ergänzt, dass das eine längere Prozedur sein werde.  Heinz Huber, der Tennis-Abteilungsleiter, erzählt, dass die größten Probleme nach Abfluss des Wassers der zurückbleibende Schlamm macht: "Der ist wie Beton, wenn er einmal trocken ist – wir haben uns geschunden als wir den Schlamm entfernten." Vier Plätze sind demnächst neu zu sanden.    
 
Auch die Tennishalle stand unter Wasser.
 
Zusammengeholfen haben sie alle, die TSV-Mitglieder, als es darum ging, die Überbleibsel des Hochwassers weitgehend zu beseitigen. Dieser Tage wird noch das angeschwemmte Treibgut aus den Zäunen und Netzen entfernt.  Das hat vor dem Vereinsheim auch schon die neue Pächterin Eleonora Voß gemacht und gleich zwei unterarmlange Fische entdeckt. Allerdings waren die schon tot und wurden von ihr entsorgt. "Das war ein toller Einstand hier in Rohrbach", sagt sie mit einem Lächeln. Sie hat trotz der vielen Arbeit durch die Fluten ihre Energie und Fröhlichkeit nicht verloren. "Am Anfang haben wir das zulaufende Wasser noch ganz lustig gefunden", sagt die 44-Jährige, "doch nur kurze Zeit später wurde es beängstigend." Das Wasser stand der Familie sozusagen bis kurz vorm Hals. Mit der flachen Hand zeigt sie gut 80 Zentimeter über den Boden: "So hoch stand es."
 
Der Fußballplatz des TSV Rohrbach glich eher einer Seebühne.
 
Noch immer ist die Mutter dreier Kinder mit den Putzarbeiten beschäftigt. Auch im Vereinsheim waren die unteren Räume alle mit Schlamm bedeckt, nachdem das Wasser abgelaufen ist. "Sogar die Türen der großen Kühlschränke hat es aus den Angeln gehoben", wundert sie sich. Noch einmal möchte sie all das nicht erleben und hofft nun, dass die für das kommende Wochenende von den Meteorologen angesagten Unwetter nicht schon wieder solch dramatische Auswirkungen haben.

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