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Die Grünen aus Ingolstadt und Pfaffenhofen zu dem geplanten Betreiber-Antrag, das Gaskraftwerk Irsching abzuschalten 

(ty) Die Aufregung war groß, als gestern bekannt wurde, die Betreiber des Gaskraftwerks Irsching erwägen, die Anlage von Netz zu nehmen. Aus Gründen fehlender Wirtschaftlichkeit. Sollte die Bundesnetzagentur, was wahrscheinlich ist, die Notwendigkeit des Kraftwerks für die Stromversorgung bestätigen, erwägen die Betreiber, wie sie gestern verlauten ließen, gar eine Klage. Es sei denn, die Anlage, eine der modernsten weltweit, würde weiterhin subventioniert. Die Subventionierung in Höhe eines zweistelligen Millionenbetrages läuft im März 2016 aus.

„Im Jahr 2011 wurde Irsching 5 als Europas modernstes Gaskraftwerk mit einem Wirkungsgrad von über 60 Prozent eingeweiht. Nun kündigen die Eigentümer an, das Gaskraftwerk stilllegen zu wollen. Der Antrag auf Stilllegung klingt wie eine Drohung der Betreiber, möglicherweise um einen höheren Anteil an Subventionen zu erlangen“, heißt es dazu in einer gemeinsamen Presseerklärung der Grünen aus Ingolstadt und Pfaffenhofen. Man müsse hinterfragen, ob die Eigentümer der ohnehin geförderten Kraftwerke der ihnen übertragenen Verantwortung gerecht würden, eine sichere Energieversorgung zu gewährleisten.

„Bis das Ziel erreicht ist, den Energiebedarf zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energieträgern zu decken, stellen moderne Gaskraftwerke das kleinste aller üblen Kraftwerke dar, die mit fossilen Energieträgern befeuert werden. Schnell regelbare Gaskraftwerke eignen sich besonders gut, um die Schwankungen bei der Energieumwandlung mit Photovoltaik- oder Windkraftanlagen auszugleichen und helfen dazu, die umstrittenen Stromtrassen auf ein vertretbares Maß zu reduzieren“, heißt es in der Erklärung weiter, „der Kreisverbandssprecher der Ingolstädter Grünen ist der Ansicht: Es ist absoluter Irrsinn, ein modernes Gaskraftwerk stillzulegen und CO2-Schleudern wie zum Beispiel die alten Braunkohlekraftwerke am Netz zu lassen.“

Ähnlich äußert sich Norbert Ettenhuber, Kreisvorsitzender der Pfaffenhofener Grünen: „Kohle-Tagebau beraubt Menschen ihrer Heimat und zerstören die Natur. Gleichzeitig heizen Kohlekraftwerke den Klimawandel an. Klimafreundlichere und flexiblere Gaskraftwerke wie Irsching werden dadurch aus dem Markt gedrängt. Das ist widersinnig."

Und Ludwig Hartmann, der Fraktionsvorsitzende der bayerischen Grünen im Landtag, kommentierte den Antrag der Betreiber auf Stilllegung des Gaskraftwerks so: „Solange sich Deutschland schmutzige Braunkohlekraftwerke leistet, kann das Gaskraftwerk Irsching nicht rentabel betrieben werden. Deshalb gilt es zuallererst, die bundespolitischen Weichen auf einen schnellstmöglichen Ausstieg aus der dreckigen Kohlekraft zu stellen. Es ist ein Irrsinn, wenn ein modernes Gaskraftwerk wie Irsching, von dreckigen, veralteten und ineffizienten Kohlekraftwerken aus dem Markt gedrängt wird.“

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