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BBV-Kreischef Max Weichenrieder: "Immer höhere Auflagen und weiter steigende Erwartungen an unsere Arbeit auf der einen Seite und Weltmarktpreise auf der anderen Seite – das funktioniert nicht"

(ty/bbv) Der Pfaffenhofener Kreisvorstand des Bayerischen Bauernverbands (BBV) beteiligte sich an der Bezirksversammlung mit BBV-Präsident Walter Heidl im Haus der bayerischen Landwirtschaft in Herrsching. Bei der regen Diskussion mit Heidl wurde von den Pfaffenhofenern der stetige Verbrauch landwirtschaftlicher Nutzfläche angesprochen. Heidl betonte, dass er auch bewusst vom "Verbrauch" der Flächen spreche, da sie nicht mehr der landwirtschaftlichen Nutzung zur Verfügung stünden. Hier seien Maßnahmen der Politik gefordert, die landwirtschaftliche Nutzfläche wirksam zu schützen. 

Eine Wortmeldung beleuchtete kritisch das Thema Mindestlohn: Die Dokumentationsauflagen seien in der Praxis nicht zu erfüllen sowie bezüglich  Familienangehöriger auch nicht nachvollziehbar. Auch die geplante Erweiterung des Münchner Flughafens stand zur Diskussion. Der BBV-Bezirk Oberbayern hatte sich frühzeitig in einer Stellungnahme als Träger öffentlicher Belange klar gegen den Bau der dritten Startbahn ausgesprochen – wegen des hohen Grundverbrauchs und wegen der zusätzlichen Ausgleichsflächen.

Der oberbayerische BBV-Päsident, MdL Anton Kreitmair (CSU), und Bezirksbäuerin Christine Singer berichteten über die Arbeit des Bezirksverbands Oberbayern. Kreitmair setzte sich erfolgreich für die Verlängerung der Feinabgrenzung von FFH-Gebieten ein,  die Veranstaltungen für Nebenerwerbslandwirte waren hervorragend besucht und es fand ein Gespräch mit den in der Regierung für die Landwirtschaft verantwortlichen Mitarbeitern statt. Kreitmair bedankte sich für die tatkräftige Unterstützung seiner Landtagsinitiative zur Änderung des Grundstücksverkehrsgesetzes. Bezirksbäuerin Singer blickte zufrieden auf erfolgreiche Aktionen wie das Wintergrillen, die Eröffnung der Biergartensaison und die Unterschriftenaktion zur Unterstützung der Anliegen der Hebammen zurück. Allein in Oberbayern seien 20 000 Unterschriften gesammelt worden. 

BBV-Präsident Walter Heidl gab einen kurzen Abriss über die aktuellen Themen, die die Bauernfamilien derzeit bewegen. Er spannte den Bogen von der Initiative Tierwohl bis hin zum Milchmarkt. Wenngleich die derzeitigen Preise für landwirtschaftliche Erzeugnisse wie Milch, Mastschweine oder Ferkel alles andere als erfreulich seien, so fühlten sich die Bauern noch mehr durch Auflagen und Kontrollen eingeschränkt, deren Sinn oftmals nicht mehr eingesehen werden könne.

Der Bayerische Bauernverband feiert im Herbst sein 70-jähriges Bestehen. Als der bäuerliche Berufsverband am 7. September 1945 gegründet wurde, waren der Wiederaufbau und die Versorgung der kriegsgebeutelten Bevölkerung mit Lebensmitteln die zentralen Aufgaben im und auf dem Land. Heute sehen sich die bayerischen Bauernfamilien mit neuen und anderen Herausforderungen konfrontiert: „Momentan bedrohen Entwicklungen in zwei ganz wesentlichen Bereichen die Zukunftsaussichten der Land- und Forstwirtschaft“, sagte Max Weichenrieder, der Chef des BBV-Kreisverbands Pfaffenhofen. „Immer höhere Auflagen und weiter steigende Erwartungen an unsere Arbeit auf der einen Seite und Weltmarktpreise auf der anderen Seite – das funktioniert nicht.“ Dies mache auch den landwirtschaftlichen Betrieben im Landkreis Pfaffenhofen zu schaffen, „die immerhin rund zwei Drittel der Landkreisfläche land- und forstwirtschaftlich nutzen und damit einen wesentlichen Anteil zum Erhalt unserer Kulturlandschaft beitragen“, so Weichenrieder.


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