Heute hat „Benefiz – Jeder rettet einen Afrikaner“ der Ingolstädterin Ingrid Lausund im Kleinen Haus des Stadttheaters Premiere
(ty) Das Stück „Benefiz – Jeder rettet einen Afrikaner“ von Ingrid Lausund hat heute, Freitag, um 20 Uhr im Kleinen haus des Stadttheaters Ingolstadt Premiere.
Zum Inhalt: Es ist nicht immer einfach, gut zu sein und gleichzeitig politisch Korrekt. Eva, Christine, Leo, Rainer und Eckhard planen eine Gala-Veranstaltung, um Spenden für eine Schule in Guinea-Bissau zu sammeln. Doch bei den Proben entpuppt sich die Gestaltung des Abends schnell als hochkompliziert. Es beginnt mit der Frage, ob man die allen Fünfen bekannte Valeria einlädt mitzumachen, weil sie „schwarz“ ist und es dann authentischer wird, oder gerade nicht, um sie nicht vorzuführen. Schließlich ist sie doch in Deutschland aufgewachsen und dazu noch eine Musterschülerin mit einen Abiturdurschnitt von 1,8. Sie jedoch einfach nicht einzuladen könnte wiederum als Ausschluss und Entmündigung der „schwarzen“ Bekannten gedeutet werden und das geht natürlich gar nicht. Und überhaupt: Ist „schwarz“ denn jetzt der richtige Begriff, oder sollte man sie nicht doch lieber als „Afro-Ingolstädterin“ bezeichnen?
Anfangs sprudeln die Ideen, aber schon bald finden sich die fünf Engagierten mitten in einem Sumpf aus Vorurteilen, Klischees und Halbwissen wieder. Darf man einen Abend über die Dritte Welt unterhaltsam gestalten? Darf man mit Betroffenheit und schlechtem Gewissen spielen? Der Versuch, die Spenden-Gala zu organisieren, gerät immer mehr zu einer Eitelkeitsshow der Gutmenschen.
Ingrid Lausunds Stück ist eine bissige Farce auf die Betroffenheitsgesten der westlichen Welt, über den täglichen Irrsinn mit der politischen Korrektheit und über das Unbehagen der übersättigten Wohlstandsgesellschaft.
Ingrid Lausund, die Autorin des Stücks, wurde 1965 in Ingolstadt geboren. Sie gründete nach ihrem Regiestudium an der Theaterakademie Ulm mit Studienkollegen ein freies Theater in Ravensburg. Die Gruppe produzierte die ersten Texte und Stücke von Ingrid Lausund. Sie arbeitete als Regisseurin und Autorin am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg und ab 2003 auch am Schauspiel Köln. Gastprofessuren am Mozarteum in Salzburg, der Folkwang-Schule in Essen und der HdK Berlin. 2008 gründete sie mit Beatrix von Pilgrim „lausundproductions“.
Die Regisseurin Brit Bartkowiak, geboren 1980, absolvierte ihr Studium der Schauspieltheaterregie an der Hochschule für Musik und Theater in Hamburg. Am Schauspielhaus Düsseldorf inszenierte sie 2012 die deutschsprachige Erstaufführung von „Swchwrm“ nach Toon Tellegen und Guy. Am Deutschen Theater Berlin inszenierte sie „Arm durch Arbeit“ von Markus Breitscheidel, „Der Goldene Drache“ von Roland Schimmelpfennig sowie die Uraufführung von „Muttersprache Mameloschn“ von Marianna Salzmann. Die Produktion wurde für den Preis der Mühlheimer Theatertage 2013 nominiert. In der Spielzeit 2013/14 arbeitete sie als Regisseurin unter anderem am Deutschen Theater Berlin, am Staatstheater Oldenburg und an der Landesbühne Niedersachsen Nord in Wilhelmshaven.
Premiere: Freitag, 20. März, um 20:00 Uhr im Kleines Haus
Weitere Termine: 22., 23. März, 1., 3., 5., 10., 11. und 12. April jeweils um 20 Uhr.