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Ein Feuer hat den Reitstall von Heidi Olensen-Heinz bei Reichertshofen völlig zerstört – doch es gibt einen Hoffnungsschimmer: Die Pferdefreunde halten zusammen und eine Hilfsaktion ist bereits angelaufen.

Von Tobias Zell

Heidi Olensen-Heinz steht vor den Trümmern ihrer Existenz. Die Flammen haben alles vernichtet. Nicht einmal mehr einen Schraubenzieher hat sie. Das Futter für die Pferde ist ebenso verbrannt, wie die Sättel, Decken und Zaumzeug. Einfach alles. Ein Raub der Flammen. Aber es gibt einen Hoffnungsschimmer für die Pächterin des zerstörten Pferdehofs. Der Eigentümer will die Halle so schnell wie möglich wieder aufbauen – und die Pferdefreunde stehen zusammen. Eine Hilfsaktion ist bereits angelaufen. Wer helfen will, findet am Ende dieses Artikels den Kontakt.

Der Reitstall am Mitterfeld, vor den Toren des Reichertshofener Ortsteils Au am Aign, ist am Sonntag in den frühen Morgenstunden fast vollständig niedergebrannt. Die Polizei geht von einem Schaden von rund 500 000 Euro aus. Die Ursache des Feuers ist noch unklar. Die Versicherung werde bezahlen, der Eigentümer wolle die Halle wieder aufbauen, berichtet Pächterin Heidi Olensen-Heinz im Gespräch mit unserer Zeitung. Doch das werde drei, vier Monate dauern. In der Zwischenzeit fehlen ihr als Betreiberin des Reitstalls freilich die Einnahmen. 50 Pferde sind normalerweise hier untergebracht, werden versorgt. Dafür bezahlen die Pferdebesitzer. Und Olensen-Heinz muss drei Mitarbeiter bezahlen. „Ich stehe vor dem wirtschaftlichen Nichts“, sagt sie, „ich lebe ja von diesem Hof.“

Gegen 3.15 Uhr ging am Sonntag die Mitteilung über den Brand bei der Einsatzzentrale des Polizeipräsidiums Oberbayern-Nord. ein Als die von der Integrierten Leitstelle alarmierten Feuerwehren an dem nordöstlich von Au am Aign gelegenen Anwesen eintrafen, stand der Pferdestall bereits im Vollbrand. Ersthelfern und den Feuerwehren gelang es, die 17 im Hauptstall eingestellten Pferde rechtzeitig aus dem brennenden Gebäude zu holen, so dass zumindest keines der Tiere zu Schaden kam.

Drei der Tiere waren jedoch durchgegangen und bis auf die B 300 gelaufen. Dort konnten sie von Polizei und Feuerwehr wieder eingefangen werden. Den rund 60 Helfern der Feuerwehren Reichertshofen, Winden, Langenbruck, Baar, Puch und Hög gelang es dann gegen 4.30 Uhr, den Brand unter Kontrolle zu bringen. Verletzt wurde glücklicherweise niemand. Die Kripo Ingolstadt hat die Ermittlungen zur Brandursache übernommen; ein Ergebnis liegt noch nicht vor.

Die Pferdefreunde halten indes zusammen. Auf Facebook machen längst Hilfsaufrufe die Runde. Auch Manuela Mayer aus Geisenfeld, die ihr Pferd in dem Reitstall untergestellt hat, bat online um Unterstützung. „Wir haben kein Futter und kein Zubehör mehr für unsere Pferde“, schrieb sie. „Vielleicht hat ja einer von euch alte Schubkarren, Halfter, Heu, Stroh etc. zu Hause, das er uns spenden möchte. Wir sind jetzt auf jede Hilfe angewiesen, bitte helfen und teilen.“

Es fehlt an allem. „Ich musste heute sogar jemanden bitten, mir einen Schraubenzieher mitzubringen“, sagt Heidi Olensen-Heinz. „Nicht einmal einen Schraubenzieher hab ich mehr.“ Vor allem aber fehle es an Pferdefutter, denn das sei alles verbrannt. Heu und Stroh, aber auch Sägespäne seien jetzt dringend nötig. Schaufeln, Besen, Werkzeuge fehlen. Alles eben, was man auf einem Pferdehof braucht.

Einige Leute haben sich bereits gemeldet, gespendet oder ihre Hilfe angeboten. „Ich möchte mich herzlich bedanken, dass ihr alle für uns da seid“, schrieb Olensen-Heinz bereits auf Facebook. „Wir werden noch länger auf eure Hilfe angewiesen sein, denn wir haben nichts mehr. Dringend benötigen wir Heu und Einstreu. Aber auch ein paar Dinge für die Stallapotheke.“

Aktuell sind noch 28 Pferde auf dem Hof, berichtet die Pächterin. Die anderen Tiere wurden inzwischen anderweitig untergebracht. „Aber alle haben ein Dach überm Kopf.“ Das Versorgen der verbliebenen Tiere sei schwierig, weil der Hauptstall ja abgebrannt ist. „Wir haben keine Lagerflächen mehr. Aber mein Vermieter hilft und macht, was er kann, um den Stall schnellstmöglich wieder aufzubauen. Damit sehe ich einen winzigen Hoffnungsschimmer.“

Wer helfen will, kann sich direkt unter der Nummer (01 76) 22 78 99 11 bei Heidi Olensen-Heinz melden. Die Unterstützung, die sie bereits erfahren hat, macht ihr Mut. Unterkriegen lassen will sie sich auch in diesen schweren Tagen nicht. „Wenn du in der Scheiße stehst“, sagt sie, „dann darfst du den Kopf nicht hängen lassen.“

Inzwischen hat Heidi Olensen-Heinz ein Hilfskonto eingerichtet. Wer den Reitstall am Mitterfeld nach der Brandkatastrophe unterstützen will, kann einen Betrag auf das Konto Nummer 101 320 440 bei der Raiffeisenbank Schweitenkirchen, BLZ 721 608 18, überweisen.


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