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Derzeit kümmert sich die Stadt Ingolstadt um 906 Asylbewerber und 54 unbegleitet minderjährige Flüchtlinge 

(ty) Die Zahl der Asylbewerber in Ingolstadt hat den Stand, der eigentlich für das Ende dieses Jahres prognostiziert war, im März schon erreicht. Waren es im November 2014 noch 460 Asylbewerber und 22 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge, die von der Stadt Ingolstadt untergebracht wurden, waren es am Stichtag 1. März insgesamt 906 Asylbewerber und 54 unbegleitet minderjährige Flüchtlinge, die in Ingolstadt leben. Hieß es Endes des Jahres 2014 noch, bis Ende 2015 werden 915 Asylbewerber in Ingolstadt leben, geht die Regierung von Oberbayern nun von 1358 aus, der Städtetag gar von 1500. Die Kommunen sind ob dieser Zahlen angehalten, weitere dezentrale Unterkünfte anzumieten und vorzubereiten.

Die Asylbewerberzahlen schwanken von Woche zu Woche stark, da in den beiden Aufnahmeeinrichtungen Manchinger Straße und Max Immelmann Kaserne immer wieder Neuzugänge und Verlegungen stattfinden. Deswegen ist eine Schwankung von bis zu 200 Personen keine Seltenheit.

Das Containerdorf in der Manchinger Straße hat eine Kapazität von 336 Plätzen und war Anfang des Monats mit 203 Personen belegt. Die Belegungszahl ändert sich laufend. Die Verweildauer beträgt zwei Wochen bis drei Monate. Betrieben wird die Einrichtung im Auftrag der Regierung von Oberbayern durch die Schweizer Firma ORS. Die Erfahrungen mit diesem privaten Betreiber sind laut Auskunft der Stadt Ingolstadt bisher positiv. Die dort untergebrachten Asylbewerber erhalten alle Mahlzeiten per Catering. Das Sozialamt ist für die Auszahlung von „Taschengeld“ sowie Krankenhilfe zuständig. Die soziale Beratung wird von der Caritas sichergestellt. Es gibt eine durch das Jugendamt angebotene Kinderbetreuung sowie diverse ehrenamtliche Angebote wie beispielsweise Deutschkurse.

Die Max Immelmann Kaserne wurde bereits im November 2014 durch die Regierung als Aufnahmeeinrichtung mit einer Kapazität von bis zu 550 Asylbewerbern in Betrieb genommen. Hier ist die Besonderheit, dass drei der fünf Unterbringungsgebäude auf Ingolstädter und zwei auf Manchinger Gebiet liegen, sodass verwaltungstechnisch zwei Gebietskörperschaften zuständig sind. Dort lebten zum Stichtag 1. März 281 Personen.

Die Immelmann-Kaserne wird voraussichtlich ab 1. April in eine Gemeinschaftsunterkunft umgewandelt, wo die Asylbewerber dann während der gesamten Dauer ihres Asylverfahrens untergebracht sind. Zu diesem Zeitpunkt wird das Catering eingestellt und die Asylbewerber verpflegen sich selbst.

Seitens Bund und Land sind so gut wie keine Sprachförderangebote für Asylbewerber während des Asylverfahrens vorgesehen. Daher bezahlt die Stadt Ingolstadt für alle „neuen“ Asylbewerber einen Spracherstorientierungskurs. Dieser von der VHS organisierte Kurs umfasst etwa 100 Unterrichtsstunden und dauert drei bis vier Monate.

Im März starten zwei neue Asylbewerberklassen, in denen jedoch ausschließlich unbegleitete Minderjährige geschult werden. Der Bedarf an Berufsschulklassen für 18-25 jährige ist groß und kann – so die Stadt – leider nicht gedeckt werden.

Ab sofort kümmert sich auch die städtische Tochtergesellschaft „in-arbeit“ um die Asylbewerber. Sie sollen verstärkt in gemeinnützige Arbeit vermittelt werden. Eine Arbeitsaufnahme ist nunmehr bereits nach drei Monaten möglich. 


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