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Für Hauswirtschaftsmeisterin Roswitha Turber (49) aus Ilmendorf ist mit der Eröffnung ihres Hofcafés ein lang gehegter Traum in Erfüllung gegangen

Von Helga Gebendorfer 

Das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Pfaffenhofen stellt in den kommenden Wochen fünf Frauen vor, die mit ihrer hauswirtschaftlichen Aus- und Fortbildung unterschiedliche Wege eingeschlagen haben. Heute die 49-jährige Hauswirtschaftsmeisterin Roswitha Turber aus Ilmendorf, für die mit der Eröffnung ihres Hofcafés „Ilmtaferne“ein lang gehegter Traum in Erfüllung ging. 

„Ich hätte nie gedacht, dass ich das alles mit der Hauswirtschaft aufbauen kann“, blickt sie zurück. Die 49-Jährige kommt aus der Landwirtschaft und heiratete in den Hopfenbaubetrieb mit Dorfwirtschaft ihres Mannes Karl ein. 1989  entschied sich die Bäuerin, ihre bisherige Beamtenlaufbahn aufzugeben und als eine der wenigen Quereinsteigerinnen die Hauswirtschaftsschule in Ingolstadt zu besuchen. Sie schloss dort die eineinhalbjährige Ausbildung mit der Prüfung zur Hauswirtschafterin ab.  2004 besuchte sie dann aus Interesse die zweitägige Fortbildung „Von der Idee zum Hofcafé“. 

Denn, so erzählt sie, „wir waren auf der Suche nach einem zweiten Standbein. Ich backe gerne und der Cafébetrieb fasziniert mich schon immer“. Damit schnupperte sie in diese Branche hinein und informierte sich fürs erste.

Weiter ging es mit dem Besuch des Meisterkurses für Hauswirtschaft in Ingolstadt und Schrobenhausen. „Das war eine Chance für mich und ich opferte dafür gerne zwei Jahre lang einen Tag in der Woche“, erzählt sie. Das Wichtigste bei dieser Ausbildung war das integrierte Arbeitsprojekt. Sie entschloss sich, das Thema „Einführung eines Qualitätsmanagementsystems für unser Hofcafé“ zu wählen. Denn die Idee, ein Hofcafé einzurichten, hatte die Familie nicht mehr losgelassen – und nach reiflicher Überlegung mit allen Familienmitgliedern fiel der Startschuss. Dabei konnte Roswitha Turber das Meisterprojekt gleich perfekt umsetzen. 

Die alten Garagengebäude wurden weggerissen und ein Neubau errichtet. Im August 2009 öffnete schließlich das Hofcafé mit Platz für etwa 60 Personen und zusätzlicher Sitzgelegenheit auf der Terrasse, die unmittelbar an die Ilm grenzt und für ein wunderbares Ambiente sorgt. Die „Ilmtaferne“ hat ganzjährig jeden Sonn- und Feiertag ab 13.30 Uhr geöffnet. Auf Anmeldung werden auch Gruppen und Busse bewirtet oder Privat- und Betriebsfeiern ermöglicht, wobei die Hauswirtschaftsmeisterin dann auch warme Küche anbietet.

Zum Repertoire von Roswitha Turber gehören etwa 30 verschiedene Torten und Kuchen, wobei das Angebot je nach Jahreszeit wechselt. „Hofeigene und regionale Erzeugnisse wie Marmeladen, Walnüsse und Obst werden zum Backen verwendet und bei der bunten Mischung ist für jeden etwas dabei“, erzählt sie.

„Mit diesem Projekt haben wir den richtigen Weg eingeschlagen“, sind die Betriebsleiter überzeugt. Wichtig sei ihnen, dass die Besucher zufrieden sind und wieder kommen. „Das ist die Bestätigung für unser Konzept.“ Die Hauswirtschaftsmeisterin hat sich inzwischen auch über das Amt für Landwirtschaft, Ernährung und Forsten als Kräuterpädagogin qualifiziert und zur Hopfenbotschafterin fortgebildet. Diese Kombination nutzt sie nun für geführte Kräuterwanderungen und Hopfenführungen mit anschließender Einkehr im Café. 

Die Arbeit macht Roswitha Turber Spaß. „Es ist abwechslungsreich und wird nie langweilig.“ Die Hauswirtschaftsmeisterin schätzt an ihrem Beruf, dass sie sich gut verwirklichen kann. Sie begrüßt ihren Arbeitsplatz zu Hause und freut sich über das positive Feedback der Gäste. Außerdem ist sie überzeugt davon, dass sie dieses strukturierte Arbeiten ohne die hauswirtschaftliche Ausbildung nur schwer umsetzen könnte. Sie wünscht sich, dass deren Bedeutung wieder mehr in das Bewusstein der Bevölkerung rückt und betont, dass Hauswirtschaft mehr sei als Kochen, Waschen und Putzen. „Für mich war sie keinesfalls eine Sackgasse, sondern ein Weg zum Erfolg“, bekräftigt sie – stolz, als eine der Besten mit dem Meisterpreis ausgezeichnet zu sein und vor kurzem die bayerische Tortenmeisterschaft gewonnen zu haben.

Wer selbst Interesse an einer Ausbildung zur Hauswirtschafterin oder einer Fortbildung hat, kann sich bei Gisela Hammerschmid vom AELF Pfaffenhofen unter Telefon (0 84 41) 86 7 – 1 02 oder im Internet unter www.berufe.hauswirtschaft.bayern.de informieren.

Bisherige Beiträge in dieser Reihe:

Wenn Mama ausfällt, springt sie ein


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