Ein Brand hat den Reitstall von Heidi Olensen-Heinz bei Reichertshofen völlig zerstört – Unterstützung kommt von vielen Seiten. Jetzt gibt es ein Hilfskonto.
Von Tobias Zell
Die Pferdefreunde halten zusammen. Nachdem am Sonntag ein Feuer den Reitstall von Heidi Olensen-Heinz vor den Toren des Reichertshofener Ortsteils Au am Aign fast völlig zerstört hat, ist eine Hilfskation angelaufen. Inzwischen wurde auch ein Hilfskonto eingerichtet.
Wer helfen will, kann sich direkt unter der Nummer (01 76) 22 78 99 11 bei Heidi Olensen-Heinz melden. Inzwischen wurde zur Unterstützung des Reitstalls am Mitterfeld unter der Nummer 101 320 440 bei der Raiffeisenbank Schweitenkirchen (BLZ 721 608 18) auch ein Hilfskonto eingerichtet.
Der Reitstall am Mitterfeld, vor den Toren des Reichertshofener Ortsteils Au am Aign, ist am Sonntag in den frühen Morgenstunden fast vollständig niedergebrannt. Die Polizei geht von einem Schaden von rund 500 000 Euro aus. Die Ursache des Feuers ist noch unklar. Die Versicherung werde bezahlen, der Eigentümer wolle die Halle wieder aufbauen, berichtet Pächterin Heidi Olensen-Heinz im Gespräch mit unserer Zeitung. Doch das werde drei, vier Monate dauern. In der Zwischenzeit fehlen ihr als Betreiberin des Reitstalls freilich die Einnahmen. 50 Pferde sind normalerweise hier untergebracht, werden versorgt. Dafür bezahlen die Pferdebesitzer. Und Olensen-Heinz muss drei Mitarbeiter bezahlen. „Ich stehe vor dem wirtschaftlichen Nichts“, sagt sie, „ich lebe ja von diesem Hof.“
Die Flammen haben alles vernichtet. Das Futter für die Pferde ist ebenso verbrannt, wie die Sättel, Decken und Zaumzeug. Einfach alles. Ein Raub der Flammen. Aber es gibt einen Hoffnungsschimmer für die Pächterin des zerstörten Pferdehofs. Der Eigentümer will die Halle so schnell wie möglich wieder aufbauen – und die Pferdefreunde stehen zusammen. Eine Hilfsaktion ist bereits angelaufen.
Gegen 3.15 Uhr ging am Sonntag die Mitteilung über den Brand bei der Einsatzzentrale des Polizeipräsidiums Oberbayern-Nord. ein Als die von der Integrierten Leitstelle alarmierten Feuerwehren an dem nordöstlich von Au am Aign gelegenen Anwesen eintrafen, stand der Pferdestall bereits im Vollbrand. Ersthelfern und den Feuerwehren gelang es, die 17 im Hauptstall eingestellten Pferde rechtzeitig aus dem brennenden Gebäude zu holen, so dass zumindest keines der Tiere zu Schaden kam.
Drei der Tiere waren jedoch durchgegangen und bis auf die B 300 gelaufen. Dort konnten sie von Polizei und Feuerwehr wieder eingefangen werden. Den rund 60 Helfern der Feuerwehren Reichertshofen, Winden, Langenbruck, Baar, Puch und Hög gelang es dann gegen 4.30 Uhr, den Brand unter Kontrolle zu bringen. Verletzt wurde glücklicherweise niemand. Die Kripo Ingolstadt hat die Ermittlungen zur Brandursache übernommen; ein Ergebnis liegt noch nicht vor.
Aktuell sind noch 28 Pferde auf dem Hof, berichtet die Pächterin. Die anderen Tiere wurden inzwischen anderweitig untergebracht. „Aber alle haben ein Dach überm Kopf.“ Das Versorgen der verbliebenen Tiere sei schwierig, weil der Hauptstall ja abgebrannt ist. „Wir haben keine Lagerflächen mehr. Aber mein Vermieter hilft und macht, was er kann, um den Stall schnellstmöglich wieder aufzubauen. Damit sehe ich einen winzigen Hoffnungsschimmer.“
Die Pferdefreunde halten indes zusammen. Auf Facebook machen längst Hilfsaufrufe die Runde. Auch Manuela Mayer aus Geisenfeld, die ihr Pferd in dem Stall untergestellt hat, bat online um Unterstützung. „Wir haben kein Futter und kein Zubehör mehr für unsere Pferde“, schrieb sie. „Vielleicht hat ja einer von euch alte Schubkarren, Halfter, Heu, Stroh etc. zu Hause, das er uns spenden möchte. Wir sind jetzt auf jede Hilfe angewiesen, bitte helfen und teilen.“
Es fehlt an allem. „Ich musste sogar jemanden bitten, mir einen Schraubenzieher mitzubringen“, sagt Heidi Olensen-Heinz. „Nicht einmal einen Schraubenzieher hab ich mehr.“ Schaufeln, Besen, Werkzeuge fehlen. Alles eben, was man auf einem Pferdehof braucht.
Einige Leute haben sich bereits gemeldet, gespendet oder ihre Hilfe angeboten. „Ich möchte mich herzlich bedanken, dass ihr alle für uns da seid“, schrieb Olensen-Heinz auf Facebook. „Wir werden noch länger auf eure Hilfe angewiesen sein, denn wir haben nichts mehr.“