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Alois Gurtner feierte gestern in Uttenhofen sein 50-jähriges Priesterjubiläum und bekam viel Anerkennung für sein Wirken und seine menschliche Art

Von Wolfgang Inderwies 

"Des Oanzige, des woaß i gwieß, dass da Alois a fleißiger Pfarrer is!" – Lukas Stolz, Frontsänger der Nachwuchsband "Haumdaucha", lobte den Jubilar, Pater Alois Gurtner, in G’stanzeln beim nachmittäglichen Kaffeetrinken. Die Damen des Pfarrgemeinderats und der Ortsteile hatten nach einem deftigen Schweinsbraten vom Alten Wirt auch noch ein überwältigendes Küchenbuffet aufgefahren. Und der Jugendsingkreis um Monika Krammer und Doris Brummer gaben eigens getextete Lieder zum Besten. So fand ein Jubiläum einen überaus geselligen Ausklang, dessen zentraler Punkt jedoch Festzug und Gottesdienst waren: Pater Alois Gurtner feierte gestern exakt am 50. Jahrestag seiner Primiz goldenes Priesterjubiläum in der Uttenhofener Pfarrkirche St. Sebastian.

Landrat Martin Wolf (CSU) und Pfaffenhofens Bürgermeister Thomas Herker (SPD) hatten sich eingefunden. Der Provinzial der süddeutsch-österreichischen Provinz der Herz-Jesu-Missionare, Pater Andreas Steiner aus Salzburg, sowie etliche Mitbrüder aus dem Kreise der Herz-Jesu-Missionare wirkten als Konzelebranten. Und mit den Vertretern der Pfarreiengemeinschaft Affalterbach, Uttenhofen, Gundamsried, Haimpertshofen, Kleinreichertshofen sowie der Vereine und der Ortsteile füllten insgesamt über 300 Gäste die Pfarrkirche, in der der Jugendsingkreis unter der Leitung von Organistin Monika Krammer für eine schwungvolle musikalische Umrahmung sorgte.

Dorfgemeinschaft, Vereinsleben und Kirche gehören zusammen: Der Festzug zu Pater Alois Gurtners goldenem Priesterjubiläum.

Nach ein paar kräftigen Böllerschüssen marschierte der Festzug vom Wirt zur Kirche, angeführt von der Blaskapelle „Haumdaucha“, die im neuen Outfit schneidig aufspielte. Der Jubilar selbst eröffnete den Festgottesdienst und wusste Dank an rechter Stelle anzubringen, allen voran an die Adresse seiner längst verstorbenen Eltern, aber auch an alle, die ihn auf seinem Weg begleitet haben und in der Kirchengemeinde mitarbeiten. 

In sehr persönlichen Worten umriss Alois Gurtner seinen Weg zum Priesterdienst: Am Tag vor seiner Priesterweihe fragte er seine Mutter, ob sie es für möglich gehalten hätte, dass eines ihrer Kinder Priester werden würde. Nach einer Zeit des Schweigens antwortete die Mutter: „Seit meiner Hochzeit habe ich darum gebetet.“ So habe ihn der Herrgott „aus Liebe zu mir und aus Liebe zu Euch“ in den Priesterdienst berufen. Nach einem holprigen Start bei den Franziskanern („ein Jahr der Pleite“) fand Gurtner schließlich seine Heimat bei den Herz-Jesu-Missionaren. In seiner Festpredigt ging Gurtner auf die Lesung aus dem Hebräerbrief ein, in der das Priestertum im Wandel der Zeit beschrieben wurde, ausgehend vom Hohenpriester Melchisedek. Heute brauche ein Priester Bodenhaftung, er müsse einer aus der Gemeinde sein, so der Jubilar. 

Im Kreis der Konzelebranten: Pater Alois Gurtner (mittig am Altar) feierte mit einem beispielhaften Festgottesdienst sein 50-jähriges Priesterjubiläum.

Dass ihm dies hervorragend gelungen sei, bestätigten die Festredner zum Abschluss des Gottesdiensts: Der Uttenhofener Kirchenpfleger Johann Zimmermann lobte „menschliche Art, Geduld und Gottvertrauen“ des Seelsorgers mit Leib und Seele. Landrat Wolf gratulierte zu einem bemerkenswerten Jubiläum und dankte für insgesamt 17-jähriges Wirken im Landkreis Pfaffenhofen: „Wir freuen uns, dass Sie unter uns sind – sie sind uns ein Vorbild!“ Mit einem Augenzwinkern lobte Wolf die Wertschätzung, mit der Gurtner seinen Mitmenschen begegnet: „Den Bürgermeister und mich haben Sie gleich doppelt begrüßt!“ 

Auch Bürgermeister Herker unterstrich dies in seinem Grußwort: „Du strahlst Ruhe, Zuversicht, Bescheidenheit und Menschlichkeit aus!“ Sofern es eine Möglichkeit gäbe, dass Alois Gurtner auch über seinen 80. Geburtstag hinaus noch für die Pfarreiengemeinschaft tätig sein dürfte, würde er sich jedenfalls einsetzen.

Lukas Stolz (Zweiter von links) gab G’stanzl auf den Jubilar Alois Gurtner zum Besten, Monika Krammer (Zweite von von rechts) und Doris Brummer (rechts) hatten eigens Lieder getextet.

Auch Provinzial Andreas Steiner lobte den Jubilar und attestierte, dass ein Ausspruch von Papst Franziskus uneingeschränkt auf Alois Gurtner zutreffe: „Wir brauchen Hirten mit dem Geruch der Herde!“ Der oberste Vertreter der süddeutsch-ästerreichischen Provinz der Herz-Jesu-Missionare dankte seinem Mitbruder, der in drei Hausgemeinschaften das Amt des Superiors inne hatte, dass er „vor den Stürmen der Zeit nie geflohen“ sei.

Letztlich wandte sich Steiner an die Mitwirkenden der Gestaltung des Festtags: „Ein Vergelt’s Gott für dieses Geschenk des Glaubens und der Freude!“ Besonders berührt war Alois Gurtner über eine Geste am Ende des Festgottesdiensts: Viele Kinder der Pfarreiengemeinschaft gratulierten im persönlich mit jeweils einer Rose. Mit dem Segen und einem inbrünstigen „Großer Gott, wir loben Dich“ endete ein Gottesdienst, der in solcher Form wohl nur mehr selten in Uttenhofen stattfinden wird.


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