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Pfaffenhofen will in den nächsten Jahren selbst aktiv werden und über eine städtische Gesellschaft rund 120 bezahlbare Wohnungen schaffen

Von Tobias Zell

Die Stadt Pfaffenhofen will mittelfristig satte 30 Millionen Euro in die Schaffung von sozialem Wohnraum investieren. Konkret sollen in den nächsten fünf bis sechs Jahren verteilt über das gesamte Stadtgebiet rund 120 Wohnungen entstehen. Das erklärte Bürgermeister Thomas Herker (SPD) heute im Gespräch mit unserer Zeitung.

Der Rathauschef verweist in diesem Zusammenhang auf ein intern abgestimmtes Konzept, das bei der jüngsten Stadtrats-Klausur auch bereits grundsätzlich vorgestellt und positiv angenommen worden sei. Als langfristiges Ziel nennt Herker, dass in der Kreisstadt fünf bis sechs Prozent der Wohnungen eine soziale Bindung aufweisen oder direkt im Eigentum der Stadt stehen sollen. Diese Größenordnung sei nötig, um den sozialen Verwerfungen und dem Druck auf dem Wohnungsmarkt Rechnung zu tragen, sagt er. 

Abgewickelt werden soll diese millionenschwere Sozialwohnungs-Offensive unter dem Dach der städtischen Wohnraumbeschaffungs-Gesellschaft (WBG), die dafür auch umstrukturiert werden soll. Über die WBG seien in den vergangenen vier Jahren bereits vier Millionen Euro in der Luckhaus- und in der Ziegelstraße investiert worden, erinnert Herker. Doch in den kommenden Jahren will man nun in ganz anderen Dimensionen tätig werden. Der Bürgermeister verweist in diesem Zusammenhang darauf, dass es zuvor 18 Jahre lang keinen sozialen Wohnungsbau in Pfaffenhofen gegeben habe. 

Geplant ist nun laut Herker, in den kommenden Jahren nicht sanierungswürdige Objekte durch Neubauten zu ersetzen. Auf diese Weise – und auf diesen Flächen – sollen dann etwa 120 erschwingliche Wohnungen im gesamten Stadtgebiet entstehen. Aktuell gibt es nach Angaben aus dem Rathaus insgesamt 183 Sozialwohnungen in Pfaffenhofen – im Besitz von Stadt, Stiftung und WBG.

Eigentlich hätte das 30-Millionen-Euro-Konzept bereits auf der Tagesordnung der nächsten Stadtratssitzung am Donnerstag stehen sollen. Doch man habe die Behandlung des Themas nochmals verschoben, so Herker. Hintergrund seien Informationen aus Regierungskreisen, wonach man im bayerischen Innenministerium an einer Änderung der Wohnbauförderung arbeite. Angesichts dieser Enwicklung wolle man möglichst die neuen Bedingungen und Kriterien abwarten, um sie bei den Planungen berücksichtigen zu können.

Die 30-Millionen-Offensive für den sozialen Wohnungsbau in Pfaffenhofen soll sich nach den Worten von Herker größtenteils selbst finanzieren. Nach derzeitigem Stand müsste die Stadt selbst nur rund 2,5 Millionen Euro in die Hand nehmen, um zusätzliches Kapital in die WBG zu schießen. Der Rest könnte durch sehr günstige Kredite im Rahmen von Förderprogrammen beschafft werden. Im Rathaus geht man davon aus, dass nach den neuen Kriterien, an denen das Innenministerium derzeit feilt, die Kosten für die Stadt sogar noch geringer als die avisierten 2,5 Millionen Euro ausfallen könnten.


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