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Bei den Achtklässlern der Reichertshausener Mittelschule stand heute eine Technik-Rallye auf dem Stundenplan – 20 Stationen fordern Hirnschmalz, Geschick und Kreativität – Berufsberatung auf die praktische Weise 

(ty/zel) Der Stundenplan an der Reichertshausener Mittelschule sah heute für 20 Buben und Mädchen der achten Klasse mal ganz anders. Die Kinder experimentierten mit Solarzellen, reparierten einen Stromkreis und lernten pneumatische Kräfte richtig einzuschätzen. Da wurde gelötet und getüftelt, gerätselt und geschnitten, gemessen, geschraubt, gebogen, gehämmert und geheftet. 

„Technik-Rallye“ nennt sich das bemerkenswerte Bildungsangebot, das Schüler ihre handwerklichen Begabungen und technischen Talente entdecken lässt und sie ganz nebenbei neugierig auf die Welt der Technik machen soll. Das Ziel der Rallye: Die gut 20 Stationen, die Hirnschmalz und Geschick fordern, sollen die jungen Leute für Praktika und Berufe im technischen Bereich begeistern. Oder ihnen zumindest dabei helfen, herauszufinden, ob eine Tätigkeit in diesem Branchenfeld für sie überhaupt in Frage kommt.

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(Zum Starten der Foto-Galerie einfach auf eines der kleinen Vorschau-Bilder klicken)

Die Reichertshausener Mädels und Buben hatten heute unter der Anleitung der beiden Sozialpädagogen Corinna Reiner und Martin Hillebrand jedenfalls sichtlich Spaß an diesem abwechslungsreichen Parcours. Nach einer kurzen Vorstellung der einzelnen Stationen konnten sie selbst entscheiden, ob und wie lange sie sich an welcher Station aufhielten und wie intensiv sie sich mit den unterschiedlichsten Herausforderungen befassten. Hier wurde das räumliche Vorstellungsvermögen herausgefordert, dort war Kreativität beim Basteln mit Leder oder Geschick im Umgang mit anderen Materialien gefragt. An einer Station drehte sich alles ganz bewusst um Teamwork. Hier wurde Lärm gemessen, dort gefeilt, drüben ein Rohrgeschnitten und nebenan gelötet.

 

Rektor Anton Siebler sieht in der Technik-Rallye eine Chance, das Vertrauen der Schüler in die eigenen technischen Fähigkeiten zu entwickeln und zu stärken. Zudem lasse sich mit dem Konzept das Thema Berufsorientierung auch mal ganz spielerisch und praktisch angehen, betont er. Die Schüler belegten das auch gleich eindrucksvoll: Mädchen schwangen den Akkuschrauber, Buben bastelten mit Leder. Sämtliche Werkzeuge, Materialien und Gerätschaften wurden zur Verfügung gestellt – da brauchten sich die Kinder um nichts zu kümmern. Auch der Auf- und Abbau wurde ihnen abgenommen. Dafür kostet die Teilnahme pro Kopf drei Euro.

Die Technik-Rallye ist indes nur eines von vielen Projekten der Bildungsinitiative „Technik – Zukunft in Bayern?!“, die die bayerischen Metall- und Elektro-Arbeitgeberverbände (bayme vbm) als Hauptsponsoren unterstützen. „Wir wollen mit diesem Projekt das Interesse für technische Berufe wecken“, sagt Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt. „Viele Schüler erleben bei der Technik-Rallye jede Menge Spaß, eventuell vorhandene Berührungsängste mit Hammer oder Bohrer schwinden dahin." Nicht ganz ohne Hintergedanken, freilich. Denn Projekte wie dieses sollen letztlich dazu beitragen, den Fachkräfte-Bedarf der Zukunft zu decken.

Träger der Technik-Rallye ist das „Bildungswerk der Bayerischen Wirtschaft e. V.“ (bbw), die auch die Referenten an die Schulen schickt. Die ungewöhnliche Rallye gastiert heuer an 20 Schulen im Freistaat, wird seit dem Jahr 2003 bayernweit angeboten und erfreut sich nach wie vor großer Beliebtheit. Die Referenten können gar nicht allen 80 Anfragen nachkommen, die jährlich eingehen. Die pfiffigen Stationen mitentwickelt hat übrigens die Reichertshausener Mittelschul-Lehrerin Birgit Lutz. Sie war freilich auch sehr gespannt, wie die Angebote bei Schülern ankommen – und konnte am Ende sehr zufrieden sein.


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