Der Arbeitskreis für politische Bildung des Linken-Kreisverbands lädt in Pfaffenhofen zu einer Veranstaltungsreihe über Schule und Erziehung
(ty) Im vergangenen Jahr hat „bLINKElicht“, der Arbeitskreis für politische Bildung des Linken-Kreisverbands, sich im Landkreis Pfaffenhofen mit den Themen alternative Mietprojekte, Pflegenotstand, Tierethik und bedingungsloses Grundeinkommen befasst, heuer will man sich auf das Thema Schule und Erziehung konzentrieren. Dazu kooperiert der Arbeitskreis mit dem Verein „Eine Schule für alle in Bayern“ zusammen und startet heute Abend eine dreiteilige Veranstaltungsreihe.
Eröffnen wird die Reihe heute ein Film mit anschließender Diskussionsrunde über den renommierten Kinderarzt und Entwicklungsspezialisten Remo Largo, der in seinem Vortrag den Fragen nachgeht, was den Lernerfolg eines Kindes ausmacht, wie kindgerechtes Lernen funktioniert und von welchen traditionellen Bildungsmythen man sich verabschieden sollte. Die Veranstaltung im Pfaffenhofener Bürgerzentrum Hofberg (Zugang Grabengasse) beginnt um 19.30 Uhr, der Eintritt ist frei.
Der Verein „Eine Schule für alle in Bayern“ ist ein Zusammenschluss von Eltern, Lehrern und anderen Interessierten, die unsere öffentlichen Schulen verändern möchten. Das oberste Ziel sei die Etablierung einer neuen Lernkultur sowie die Entwicklung von Gemeinschaftsschulen im Freistaat. Dabei sei es wichtig, nicht weitere Privatschulen zu gründen, sondern öffentliche Schulen zu verändern. Weitere Infos dazu unter www.eine-schule.de.
„Dass unser Schulsystem den Anforderungen moderner Zeit kaum noch entspricht, ist keine Neuigkeit“, sagt Roland Keller, der Sprecher des Linken-Kreisverbands für die Region Ingolstadt. Die Wissenschaft – vor allem Pädagogik, Soziologie, Biologie und Hirnforschung – widerspreche immer deutlicher den Vorstellungen, die sich in einem Lehr- und Belehrungssystem manifestieren, dessen Fundamente noch aus dem 18. Jahrhundert stammten. „Mindestens 40 Prozent der Schüler werden einmal in Berufen arbeiten, die es zum Zeitpunkt ihrer Einschulung noch gar nicht gab“, so Keller. „Würden wir mit heutigem Erkenntnisstand ein Schulsystem neu erschaffen, so hätte es mit dem bestehenden erschreckend wenig gemein. Darüber müssen wir reden.“
Bei einem weiteren Filmabend am 11. Juli wird "Das Geheimnis guter Schulen" thematisiert. Anhand von aktuellen Beispielen werde gezeigt, wie Kinder ihre unterschiedlichen Potenziale entfalten könnten, wie man Lehrern, Eltern und Schülern in einem modernen Schulsystem gerecht werden könne und wie durch schüleraktives Lernen echtes Verständnis entstehe anstelle von Belehrung. Auch diese Veranstaltung findet im Pfaffenhofener Bürgerzentrum Hofberg statt, Beginn ist um 19.30 Uhr, der Eintritt ist frei.
Die Reihe abrunden wird der Vortrag der ehemaligen Lehrerin Ursula Leppert zum Thema "Gerechte Noten – Eine Illusion!", in dem vor allem das Benotungssystem im Mittelpunkt steht. "Noten messen nicht nur falsch, sie richten auch Schaden an", sagt die Autorin des Buchs "Ich hab eine Eins! Und Du?" Diese Veranstaltung findet am 16. Juli im Pfaffenhofener Bürgerzentrum Hofberg statt; Beginn ist um 19.30 Uhr, der Eintritt ist frei.